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Kurzgayschichten

Kurzgayschichten

Titel: Kurzgayschichten
Autoren: E. Meyer
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ich ihn fragen konnte, was genau er damit bezweckte, spürte ich, wie er an meiner Jeans herumnestelte.
    „Hey, lass das!“, versuchte ich mich noch zu wehren, da hing meine Hose schon halb unter meinem Hintern.
    „Ich gut!“, nuschelte er gegen meinen Schritt, als sich schließlich auch dieses Stück Stoff von meinen Hüften verabschiedete.
    Ich versuchte ihn von mir zu schieben, war aber nicht gerade erfolgreich, zumal sich meine Lieblingskörperregion auch schon in seinem Mund befand und das vielleicht kritisch hätte enden können.
    Mit den letzten logisch funktionierenden Hirnzellen stützte ich mich auf der Arbeitsplatte hinter mir ab und ließ mir vom Mokkahäschen das Biskuitstängchen anknabbern.
    Das war kein Blowjob mehr, das Blasen war hurrikanartig, war mein letzter Gedanke, bevor der Kleine sogar noch einen Gang zulegte.
     
     
    6
    Ich brauchte einen Moment mich wieder zu fassen.
    Es war lange her, dass ich einen solchen Orgasmus hatte und während ich dies mit den letzten verbliebenen Hirnzellen in mir dachte, berichtigte ich mich auch schon, dass ich in letzter Zeit eigentlich überhaupt sehr selten einen Orgasmus gehabt hatte.
    Gut, zwei vorgetäuschte und einen zweisekündigen.
    Gott, was für ein Gefühl!
    Der langersehnte Platzregen nach fünf Wochen Dürrezeit!
    Leider dauerte das Gefühl, wie so oft im Leben, nicht gerade lange an. Mein Atem beruhigte sich fast schon erschreckend schnell wieder und mein nunmehr wieder funktionierendes Hirn flüsterte mir, dass es nur ein billiger Blowjob in der Küche gewesen war. Ein anscheinend ausdehnbarer Blowjob, wie José mir deutlich mit seinen Augen signalisierte.
    Ich konnte nicht mal meine Augenlider senken, da stand er schon völlig nackt an meinen Kühlschrank gelehnt und zeigte mir die eindeutig schönere Seite von Kuba. Ich war vollkommen überreizt. Während ich noch überlegte ob man mich eben gehört hatte und ob ich mich innerhalb von wenigen Sekunden vom Rächer zum Stecher verwandeln konnte, betrat ein weiterer Cowboy die Szenerie.
    Niclas blieb noch im Türrahmen stehen und ich kam nicht umhin innerlich über seinen verdatterten Gesichtsausdruck zu grinsen.
    Ja, der heutige Western hatte einiges zu bieten. Der Cowboy hatte die Hose schon unten, bereit dem devoten Indianer den Marterpfahl zu zeigen, da betritt ein weiterer Lonesomerider den Schauplatz.
    „Ich glaub’s ja nicht“, kam es trocken von Niclas, der mit seinen Blicken zwischen mir und dem Mokkahäschen hin- und herpendelte, dabei aber eindeutig länger bei Mokkahäschens kubanischen Vorzügen hängen blieb.
    Mein Hirn signalisierte „Hose zumachen!“ und der Rest meines Körpers folgte gehorsam.
    „Das ist nicht das, wonach es aussieht ...“, begann meine Zunge im heiteren Austausch mit meinem Sprachzentrum als ich Mokkahäschen dabei beobachtete, wie er sich enttäuschten Blickes umdrehte.
    Oh, Kuba hatte auch ein paar andere sehr hübsche Sehenswürdigkeiten auf Lager.
    „Für mich sieht es nach heißem Sex in deiner Küche aus, was meinst du, José?“, kam es belustigt von Niclas, der nunmehr fast im Türrahmen hing um das Treiben zu beobachten.
    José antwortete nicht und zog sich stattdessen schwerfällig die zuvor achtlos zu Boden geworfenen Klamotten wieder an, jedoch nicht ohne mich ein wenig vorwurfsvoll dabei anzusehen.
    „Ich wusste gar nicht, dass du neuerdings auch mal die Initiative ergreifst“, kam es grinsend von Niclas, als ich wieder vollends die Beherrschung meines Körpers erlangte.
    „Ich wüsste gar nicht, was dich das angeht“, giftete ich zurück und fühlte mich schon als Sieger, bis Niclas den entscheidenden Vorstoß machte.
    „Ich denke, du findest mich noch so unwiderstehlich, da will ich doch wissen, was man so neues an dir entdecken könnte ...“, sein süffisantes Grinsen bewegte etwas in mir, das mein Hirn zum x-ten Mal an diesem Tag aussetzen ließ.
    Ich realisierte noch, wie ich einige Schritte auf ihn zu trat, dann landete auch schon meine Faust in seinem Gesicht.
    Pünktlich zum Höhepunkt der heutigen Farce betrat schließlich auch noch Paul die Bühne, der ebenso geschockt wie José mit seinen Kieferknochen spielte und seine Augen genauso weit aufreißen konnte wie Niclas, der mich anstarrte, als hätte ich ihn schon umgebracht.
    Mit einem Mal wusste ich, wie sich Stiere beim besagten roten Tuch fühlen mussten.
    Und Niclas tat gerade sein übriges dazu auch tatsächlich ein rotes Tuch zu werden, als ihm ordentlich Blut aus
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