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Kurswechsel im Beruf

Kurswechsel im Beruf

Titel: Kurswechsel im Beruf
Autoren: Monika Birkner
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ersten Tag im neuen Unternehmen hat man eher das Gefühl, auf einer Baustelle zu sein. Schlimmstenfalls gibt es noch nicht einmal einen Schreibtisch. Aber auch wenn die äußeren Vorbereitungen getroffen sind, bleibt man ansonsten ziemlich auf sich allein gestellt. Hier ist Ihre Eigeninitiative gefragt.
    Und zwar zunächst einmal gegenüber dem Vorgesetzten , der Sie eingestellt hat. Idealerweise hat er Zeit für sie reserviert. Wenn nicht, sollten Sie sich um einen Termin bei ihm bemühen, der zum Ziel hat, seine Erwartungen an Sie kurz- und mittelfristig zu klären. Das ist zum Teil sicherlich während der Vorstellungsgespräche geschehen, doch kann sich seitdem einiges verändert haben. Außerdem saßen Sie sich zu der Zeit in anderen Rollen gegenüber als heute. Das kann die Offenheit und Ausführlichkeit der Kommunikation sehr beeinflussen.
    Seine Erwartungen zu erfahren, ist für Sie von eminent wichtiger Bedeutung. Sie bewegen sich auf fremdem Terrain. Für Ihre Aufgabe sind Sie unter fachlichen Gesichtspunkten im Zweifel gerüstet. Doch was Ihnen fehlt, ist die Kenntnis des Umfeldes, in dem Sie ab jetzt agieren. In Ihrem alten Unternehmen war das kein Problem für Sie. Sie hatten über die Jahre hinweg Ihre Mit-Akteure genau einschätzen gelernt und konnten genügend zwischen den Zeilen lesen. Außerdem kannten Sie die ungeschriebenen Regeln im Hause. Alles das fehlt Ihnen jetzt und wenn Sie darüber nicht schnellstens im Bilde sind, können Sie schon in etliche Fettnäpfchen getappt sein, ohne dass es Ihnen aufgefallen ist.
    Ihr Gespräch mit Ihrem Chef sollte sich konkret auf folgende Punkte beziehen:
Welche Ziele sollen Sie bis zum Ende der Probezeit erfüllt haben, welche innerhalb des ersten Jahres?
Wie setzt er die Prioritäten? Zählt, wenn Sie Verkäufer sind, Umsatz um jeden Preis? Oder sollen auch die Deckungsbeiträge stimmen? Sollen Sie sich mehr auf Produktneuheiten konzentrieren oder gibt es noch Altbestände im Lager, die vordringlich verkauft werden sollen?
Welche Vorstellungen hat er von der Art und Weise der Zusammenarbeit? Wie ist sein eigener Führungsstil ? Was erwartet er von Ihnen? Ich hatte einen Vorgesetzten, der jede Entscheidung schriftlich mit drei Alternativen und einem Vorschlag mit Begründung vorbereitet haben wollte. Mit einem anderen entwickelte ich Lösungen im gemeinsamen informellen Gespräch, ohne dass viel Schriftverkehr nötig war. So unterschiedlich können Anforderungen sein.
Zu welchen Terminen schon innerhalb der Probezeit führen Sie Feedback -Gespräche? Beharren Sie auf einem frühzeitigen Termin, so dass Sie noch die Möglichkeit zu Korrekturen haben. Wenn Sie erst nach Ablauf der Probezeit erfahren, dass man sich die Zusammenarbeit oder die Ergebnisse anders vorgestellt hatte, ist es zu spät.
Welche Hinweise hat er für Sie in Bezug auf die allgemeine Kultur des Hauses oder nach außen? Natürlich erwartet er von einem erfahrenen Hasen wie Ihnen zu Recht, dass Sie in der Lage sind, sich schnell selbst ein Bild zu machen. Auf der anderen Seite hat er Sie eingestellt und damit auch ein Interesse, dass Sie erfolgreich sind. Insofern gibt er Ihnen vielleicht wichtige Tipps.
    Das bedeutet nicht, dass Sie ihm mit dem Notizblock in der Hand andächtig jedes Wort von den Lippen ablesen. Sie sind kein Neuling mehr, sondern haben bereits einiges bewegt. Dementsprechend können Sie offen sein und trotzdem selbstbewusst auftreten.
    Verstehen und verstanden werden
    Im reiferen Alter mit entsprechend langer Erfahrung in einem Unternehmen neu anzufangen, stellt besondere Herausforderungen. Sie sind einerseits in der Position eines Anfängers und dabei gleichzeitig schon sehr erfahren. Wenn Sie etwas in Ihrem neuen Unternehmen beobachten, liegt Ihnen womöglich sofort ein Verbesserungsvorschlag auf der Zunge. Schlucken Sie ihn zunächst einmal herunter, auch wenn es Ihnen widerstrebt. Oder schreiben Sie ihn auf, wenn Sie ihn nicht vergessen möchten.
    Zunächst einmal geht es darum, dass Sie verstehen, was gemacht wird und weshalb es so gemacht wird. Unterstellen Sie ruhig am Anfang, dass es einen tieferen Sinn dafür gibt, wenn Abläufe anders sind, als Sie sie kennen. Möglicherweise hat das etwas mit dem EDV -System des Unternehmens zu tun, mit Konzernrichtlinien oder sonstigen Gründen. Erst wenn Sie sicher sind, dass es für die derzeitige Lösung keinen zwingenden Grund gibt und Sie eine bessere haben, ist die Zeit gekommen, sie einzubringen.
    Letztlich ist es ja auch
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