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Kunden lesen

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Titel: Kunden lesen
Autoren: Wiebke Lueth
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wenn diese Menschen von ihren Aktivitäten berichten. Sie verfügen über einen angeborenen Mut. Auch wenn sie bedrängt werden, bleiben sie ihrem Standpunkt treu.
    Typisch für Dranbleiber ist es auch, eine Sammelleidenschaft zu entwickeln. Das beginnt bei ganz alltäglichen Gegenständen wie Schuhen, Büchern, geht weiter über Möbelstücke und Küchenutensilien bis hin zu Autos und Immobilien. Wenn der Dranbleiber seinen Hang zum Sammeln entdeckt hat, kann es für die Partnerin oder den Partner, Verwandte, Freunde oder Bekannte eine echte Herausforderung sein, diesen Menschen zum Loslassen zu bewegen. Denn so wie er sich schon mal an einem Ziel festbeißt, dessen Erreichen ihm vielleicht gar nicht mehr die Vorteile bringt, die er sich früher einmal davon versprochen hat, so hält er auch an dem einen oder anderen Gegenstand fest, ohne dass dieser im Alltag noch eine praktische Bedeutung für ihn hätte.
    Diese Sammelleidenschaft des Dranbleibers hat durchaus ihre positiven Seiten. So kann es zum Beispiel sein, dass sich in seinem umfangreichen Schraubenvorrat immer die passende Schraube findet, die man gerade benötigt. Es erfüllt den Dranbleiber mit Stolz, wenn er einem anderen Menschen auf diese Weise zeigen kann, wie sehr sich das Sammeln einmal mehr ausgezahlt hat.
    Dranbleiber haben eine fest umrissene Position, von der aus sie die Dinge betrachten. Auch in der Kommunikation sind sie klar: Sie bevorzugen deutliche Worte und freuen sich darüber, wenn ihr Gegenüber diese Vorliebe teilt. Wenn sie Fragen stellen, möchten sie gerne eine Antwort haben, und zwar kurz und knapp statt umschweifig.
    Mit Dranbleibern lassen sich gut Freundschaften schließen, die dann auch sehr lange Bestand haben. Bei diesen Menschen weiß man einfach auch über viele Jahre hinweg, woran man ist, denn genauso, wie er an Dingen festhält, wankt er nicht in seinen Charaktereigenschaften. Diese Beständigkeit macht ihn zum Fels in der Brandung – wohltuend in einer Zeit, die von hektischer Betriebsamkeit und extrem schnellen Veränderungen geprägt ist.

    3-Sekunden-Scan: So erkennen Sie den Dranbleiber
    An seinem ausgeprägten Kinn, das wie bei Michael Schumacher auffällig weit nach vorne ragt, erkennen Sie den Dranbleiber. Auch hier geht es um das Profil und eine gedachte Linie, die von der unteren Stirn, der Glabella, senkrecht nach unten führt. Liegt das Kinn vor dieser Linie, dann ist die Diagnose klar: Ein Dranbleiber steht vor Ihnen.

1. »Ich kam, sah und kaufte!«
    Zack, gekauft! – So einfach ist das für jemanden, der weiß, was er will, und auch bei Einkäufen diese Mentalität an den Tag legt. Ein idealer Kunde, der nicht lange fackelt, sondern Nägel mit Köpfen macht und diese dann auch mit einem einzigen wuchtigen Schlag tief ins Holz versenkt. Da gibt es für den Verkäufer letztlich nur eins zu tun: schnell genug aus dem Weg springen, damit er nicht umgerannt wird. Am liebsten ist es diesem Kunden, wenn sein Gegenüber mindestens ebenso zielstrebig ist wie er selbst. Das Tempo mitzuhalten, kann für den Verkäufer eine Herausforderung sein. Doch es gibt genug Möglichkeiten, hier den Turbo einzuschalten.
    Achten Sie auf eine kurze Begrüßung
    Dieser Kundentyp braucht keine Phase zum Warmlaufen, er kommt schon auf Betriebstemperatur in Ihr Geschäft. Deshalb sind Dranbleiber keine Freunde von langen Begrüßungszeremonien, der Austausch von Höflichkeiten und netten Komplimenten darf recht kurz ausfallen. Verzichten Sie also auf: »Herzlich Willkommen bei uns, ich freue mich, Sie in unserem Geschäft empfangen zu dürfen. Ist das nicht ein herrlicher Tag heute? Wir haben bei uns zum Glück gerade die Aktionswoche für Holzkohlegrills, die finden Sie dort hinten mit allem Zubehör, das zeige ich Ihnen selbstverständlich immer gerne. Oder gibt es etwa einen anderen Grund, der Sie zu uns führt?« Stopp, bitte nicht bei diesem Kunden! Bleiben Sie kurz und knapp: »Herzlich Willkommen, welches Produkt darf ich Ihnen zeigen?«
    Wenn Sie das vom Kunden gewünschte Produkt am Lager haben, sind Sie in diesem Moment auch schon fertig – eingepackt, bezahlt und tschüss. Wenn Sie Verkäufer geworden sind, weil Sie gerne mit Menschen plaudern, werden Sie vermutlich im Dranbleiber nicht den optimalen Gesprächspartner finden. Ansonsten gehört der Dranbleiber für Sie zu den angenehmsten Kunden.

2. »Ich möchte nur noch wissen, wie …?«
    Dranbleiber wollen nur dann ausführlich beraten werden, wenn sie sich bei einem
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