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Küssen erlaubt - Liebe verboten!

Küssen erlaubt - Liebe verboten!

Titel: Küssen erlaubt - Liebe verboten!
Autoren: Heidi Rice
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hatte und er ihre Gefühle nicht erwiderte. Sie verzog die Stirn, schluckte. Warum fühlte sich ihre Entscheidung dann so falsch an? Warum hielt sich so hartnäckig die Sehnsucht nach dem Unmöglichen?
    Cassies biss sich auf die zitternde Unterlippe, versuchte, sich gegen die Flut von Gefühlen zu stemmen, die sie schon den ganzen Tag bedrängte.
    Mit starrem Blick sah sie aus dem kleinen Fenster des Schlafzimmers. Draußen fiel eiskalter Nieselregen im gelben Schein einer Straßenlaterne. Weihnachten war vorbei. Jace saß nun im Flugzeug, auf dem Weg nach Hause, auf dem Weg aus ihrem Leben.
    Sie würde dem, was sie gemeinsam gehabt hatten, immer nachtrauern.
    Aber sie hatte ihm ihr Herz auf dem Silbertablett serviert, und er hatte es verschmäht. Damit musste sie jetzt klarkommen. Und sosehr es sie auch schmerzte, es war besser, nach vorne zu schauen. Heute war der erste Tag eines neuen Jahrs. Neues Jahr, neues Glück. Der richtige Mann würde schon noch kommen.
    Ein lautes Pochen an der Tür ließ sie hochfahren und riss sie aus ihrer Grübelei.
    Seufzend erhob sie sich von ihrem Hocker und ging zur Wohnungstür. Wenn es Nessa war, würde sie von ihrer Schulter Gebrauch machen und sich ausgiebig ausweinen. Doch sie würde nicht zulassen, dass ihre Freundin schlecht über Jace sprach. Cassie hatte ihm trotz allem viel zu verdanken. Er hatte ihr den verlorenen Selbstrespekt und den Glauben an die Liebe zurückgegeben. Ihre stürmische Weihnachtsaffäre war kein Fehler gewesen – nur leider hatte sie keine Zukunft gehabt. Sie war nicht verbittert oder wütend, sie fühlte sich nur unendlich traurig. Doch über die Traurigkeit würde sie mit der Zeit hinwegkommen, das wusste sie.
    Sie entriegelte das Sicherheitsschloss, wischte sich mit der Hand über die Augen und straffte sich. Zeit, der Welt die neue Cassie zu zeigen. Die Cassie, die aus ihren Fehlern lernte, die aber auch dazu stand, wer sie im Kern war.
    Doch als sie die Tür aufriss und sich dem attraktiven Gesicht gegenübersah, das sie für immer in ihren Träumen verfolgen würde, trat die neue Cassie augenblicklich die Flucht an.
    „Cass…“
    In blinder Panik schlug sie die Tür zu.
    Er schrie kurz auf, als das schwere Eichenholz seinen Fuß einquetschte, den er in den Türspalt gestellt hatte.
    „Verschwinde!“, schrie sie.
    Es war nicht gut, dass er hier war. Das machte es nur noch schwerer für sie, über ihn hinwegzukommen.
    Jace drückte mühelos die Tür auf. „Verdammt, du hast mir den Fuß gebrochen!“
    Sie stolperte rückwärts und stieß gegen das Sofa.
    „Das geschieht dir recht“, erwiderte sie und unterdrückte das schlechte Gewissen, als sie ihn ins Zimmer humpeln sah. „Du hast hier nichts zu suchen.“
    „Ist mir egal.“ Er stand nun vor ihr und sah sie mit funkelndem Blick an. „Ich bin hier, um dich zu holen. Du kommst mit mir nach New York.“
    „Von wegen!“ Die Wut vom Morgen kochte erneut in ihr hoch. Er hatte einfach kein Recht dazu, sie alles noch einmal durchleben zu lassen.
    „Warum nicht?“, fragte er verärgert und zog sie an sich. „Du willst doch – und du weißt es!“
    Sie stemmte sich gegen ihn. „Die Frage ist nicht, ob ich will . Ich kann nicht!“
    „Aber warum? Weil du mir gesagt hast, dass du dabei bist, dich in mich zu verlieben?“ Er spuckte die Worte voller Zorn aus. „Ja, und? Vergessen wir einfach, dass du es gesagt hast, und machen da weiter, wo wir aufgehört haben.“
    Seine Wut überraschte sie. Ebenso wie seine Ignoranz. Wie konnte ein Mann nur so blind für Gefühle sein?
    „Aber ich kann das nicht zurücknehmen.“ Sie kämpfte sich aus seinen Armen frei. „So fühle ich nun einmal. Und meine Gefühle verschwinden nicht, bloß weil du keine hast!“
    „Na schön.“ Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Für einen Moment schlich sich Angst und Verwirrung in seine Miene. „Wenn du so fühlst, dann ist es halt so. Aber warum sollte uns das davon abhalten, weiter eine Affäre zu haben? Wenn du mich liebst, willst du doch mit mir zusammen sein, oder?“
    Cassie beruhigte sich etwas. Meinte er das ernst? Wusste er denn gar nichts über Liebe?
    „Ich kann nicht. Ich würde mir Dinge von dir wünschen, die du mir nicht geben kannst“, erklärte sie mit sanfterer Stimme. „Und das würde mich über kurz oder lang kaputt machen. Verstehst du das nicht?“
    „Woher weißt du, dass ich dir nicht geben kann, was du willst?“ Er fasste sie am Ellbogen und zog sie wieder an sich.
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