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Küssen erlaubt - Liebe verboten!

Küssen erlaubt - Liebe verboten!

Titel: Küssen erlaubt - Liebe verboten!
Autoren: Heidi Rice
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wollte, dass er höchst fragwürdige Dinge getan hatte – all das lag nun hinter ihm.
    Er war frei, konnte neu anfangen.
    Doch das Bild von Cassie, wie sie ihm den Rücken zukehrte und davonging, durchzuckte seine Erinnerung und ließ ihn stehen bleiben. Zum gefühlt fünfhundertsten Mal in drei Stunden drängte er das Bild zurück und versuchte, den Schmerz in seiner Brust zu ignorieren.
    Aber der bohrende Schmerz hielt sich hartnäckig.
    Hör auf! Denk nicht mehr an sie. Sie war eine nette Affäre, nichts weiter.
    Ein Stich fuhr ihm ins Herz und strafte den Gedanken Lügen.
    Am Check-in der ersten Klasse warf er polternd die Tasche auf das Transportband und sagte zu der jungen Angestellten: „Jacob Ryan. Flug 353.“ Er zog seinen Pass aus der Jackentasche und klatschte ihn auf den Tresen. „Meine Assistentin Jeannie Martin müsste alles arrangiert haben.“
    Steig einfach in das verdammte Flugzeug. Bei fünfzigtausend Fuß ist der Schmerz vergessen.
    „In Ordnung, Mr Ryan“, sagte die Frau gut gelaunt und tippte seine Passnummer ein.
    Aber sosehr er sich auch darauf konzentrierte, die Erinnerungen und den Schmerz zu ignorieren, es gelang ihm nicht. Ein Gefühl von Trauer und Verlust überfiel ihn plötzlich, so stark, wie er es zuletzt empfunden hatte, als er seine Mutter zum letzten Mal gesehen hatte. Ein Strom von Bildern stieg in ihm auf.
    Cassies wildes Haar und ihr entrüsteter Schmollmund, als sie in sein Auto gesprungen war; ihr erwartungsvolles Gesicht, als sie ihm die Weihnachtskarte überreicht hatte; die Wärme ihres Körpers, als sie sich auf dem Weihnachtsmarkt an ihn geschmiegt hatte; die Tränen und das Mitgefühl in ihren Augen, als er ihr von seinem Stiefvater erzählt hatte; und die Hoffnung in ihrer Stimme, als sie ihm gestanden hatte, dass sie dabei sei, sich in ihn zu verlieben.
    „Tut mir leid, Mr Ryan, aber uns fehlt noch die Passnummer Ihrer Begleiterin. Die amerikanischen Sicherheitsbehörden verlang…“
    „Was für eine Begleiterin?“, fiel er der Angestellten ins Wort.
    „Ms Cassidy Fitzgerald.“
    „Aber …“ Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Allein die Erwähnung von Cassies Namen war beinahe unerträglich. „Woher wissen Sie davon?“, fragte er perplex.
    „Woher weiß ich wovon?“
    „Dass sie mitkommen sollte.“
    Die Frau blickte lächelnd auf ihren Monitor und antwortete: „Ms Martin hat das Ticket gekauft. Im Internet, um halb zwei heute Morgen.“
    Jetzt erinnerte sich Jace wieder daran, wie er Jeannie per SMS gebeten hatte, zu prüfen, ob noch ein Platz auf seinem Flug frei sei. Gleich danach war Cassie nur mit einem luftigen Seidennegligé bekleidet aus dem Bad gekommen. Ein erregender Anblick, der ihn gleichzeitig mit einem seltsamen Glücksgefühl erfüllt hatte.
    Er war so verdammt sicher gewesen, dass sie Ja sagen würde, dass er die Minuten, die sie im Bad war, dazu genutzt hatte, seine Assistentin über seinen Plan zu informieren, Cassie mit in die USA zu nehmen. Und die stets eifrige Jeannie hatte sogleich gehandelt.
    Seltsam, dass er sich keine Sekunde Sorgen über die Folgen gemacht hatte, die dieses Ticket mit sich bringen könnte. Für ihn hatte nur gezählt, dass Cassie mit ihm reisen würde, weiterhin an seiner Seite sein würde.
    Er stieß einen leisen Fluch aus. Angst, Reue, Verzweiflung und Schmerz verschmolzen in ihm und trieben ihn zur einzig möglichen Entscheidung: Er konnte nicht abreisen. Nicht ohne sie. Sonst würde er den Verstand verlieren.
    „Hier ist Ihre Bordkarte, Mr Ryan.“
    „Behalten Sie sie“, gab er zurück. Zum ersten Mal, seit Cassie gegangen war, schien seine Stimme nicht zu zittern. „Ich brauche sie nicht.“
    Eine Träne fiel auf den Zeichentisch und verwischte den Tuschestrich. Entgeistert starrte Cassie den Fleck an.
    „Wehe, du heulst jetzt!“, zischte sie sich selbst zu.
    Zitternd presste sie die Hand vor den Mund und atmete tief durch, in der Hoffnung, dass der dicke Kloß in ihrem Hals sich lösen würde. Kein gutes Zeichen. Sie schluchzte laut auf.
    Was war nur los mit ihr? So schlimm konnte es doch nicht sein. Sie sollte ihren Gefühlen nicht so leicht nachgeben. Jace und sie waren einfach nicht füreinander bestimmt. Trotzdem war sie wieder in die gleiche alte Gefühlsfalle getappt, wieder hatte sie geglaubt, ein Mann würde mehr für sie empfinden, als es tatsächlich der Fall war. Sie war so dämlich!
    Er hatte keinen Zweifel daran gelassen, dass sie ihr Verhältnis völlig überbewertet
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