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Kuesse sich, wer kann

Kuesse sich, wer kann

Titel: Kuesse sich, wer kann
Autoren: Janet Evanovich
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ich die los bin. Dann habe ich eine Weile im Gefängnis gesessen, auch eine Scheißerfahrung. Wie zum Hohn musste ich danach bei meinen Eltern einziehen. Ich bin also ziemlich bedient. Ich habe einen beschissenen Job. Um den zu kriegen, musste ich meine Cousine töten. Ich habe mir praktisch den Arsch aufgerissen, um die ganze Pokerbande zu beseitigen. Und dann kommt eines Tages meine Mutter mit dir an, ein Geschenk des Himmels. Sie trifft deine Mutter an der Kassenschlange im Supermarkt, und von dem Moment an ist es vorbestimmt, dass du mir gehörst. Und das Leben macht wieder Spaß.«
    »Ist dir schon mal der Gedanke gekommen, dass du verrückt sein könntest?«
    »Ich bin ganz und gar nicht verrückt.«
    »Du hast fünf Menschen getötet!«
    »Eigentlich sind es sieben. Das heißt, Moment, ich habe die zwei in Georgia noch vergessen. Also neun.«
    »Das macht dir nichts aus?«
    »Nein. Es war ganz einfach. Ich glaube, ich habe sogar ein gewisses Talent, Menschen zu töten. Ich kann das gut. Ich breche ihnen das Genick. Dabei fließt kein But. Gut, manchmal spucken sie ein bisschen was aus, aber überhaupt kein Vergleich mit erschießen.«
    Ich bin schon so manchem verrückten Killer in meinem Leben begegnet, aber keiner war so abgebrüht. Ich gab mir Mühe, nicht die Fassung zu verlieren. Bloß kein Drama. Dave war nicht der Typ, der gut damit umgehen konnte.
    »Das Schwierige war, die Leichen zu entsorgen. Die beiden in Georgia habe ich auf einem Maisfeld vergraben. Die wurden nie gefunden. Mit meiner Cousine und ihrem Freund bin ich in die Pine Barrens gefahren und habe ihr Auto angesteckt. Ich hatte Angst, man könnte DNA -Spuren finden, dabei glaube ich ehrlich gesagt gar nicht, dass die Tests so zuverlässig sind, wie es immer heißt.«
    »Hast du es nur getan, um den Job zu kriegen?«
    »Ja. Schlau, was? Ich habe nicht nur ihren Job bekommen. Sie hatte auch Geld aus dem Firmensafe mitgehen lassen, und das gehört jetzt mir.«
    »Und Lou Dugan?«
    »Mit Dugan hatte ich sozusagen geschäftlich zu tun. Ich bin mit seinem Sohn zur Schule gegangen, als Junge war ich oft bei der Familie zu Hause. Auch nach meinem Umzug nach Georgia blieb ich mit Lou in Kontakt. Er war ein gerissener Geschäftsmann. Ich habe viel von ihm gelernt. Bei meiner Arbeit in der Bank hatte ich mit Zwangsvollstreckungen zu tun, und Lou sah eine Möglichkeit, damit Geld zu verdienen. Ich ließ das Haus irgendeines Penners zwangsversteigern, und eine von Daves Holdinggesellschaften kaufte es für weit unter Marktwert. Danach wurden wir erst richtig kreativ. Wir manipulierten einige Dokumente und konnten damit den Leuten ihre Häuser förmlich unterm Arsch wegziehen. Probleme bekamen wir erst, als irgend so ein Blödmann nicht bereit war, klein beizugeben, als er sein Haus verlor.«
    »Dafür bist du ins Gefängnis gekommen.«
    »Ich war nur kurz im Gefängnis, bis meine Kaution griff. Als ich rauskam, habe ich reinen Tisch gemacht. Als Erstes die beiden Männer beseitigt, die ich unter mir hatte. Sie wussten Bescheid. Sie wären als Zeugen aufgetreten, und ich wäre für sehr, sehr lange weg vom Fenster gewesen.«
    »Die beiden im Maisfeld.«
    »Ja. Dann wurde Lou nervös. Ich habe meine Provision von ihm in bar ausgezahlt bekommen, aber er saß jetzt auf den ganzen heißen Immobilien in seiner Holdinggesellschaft.«
    »Hast du das Geld noch?«
    »Das ist bei den Anwälten geblieben. Den Strafverteidigern und Scheidungsanwälten. Ich hätte Anwalt werden sollen. Das einzige Geld, das ich noch habe, ist das, was meine Cousine gestohlen hat.«
    »Lou hast du also getötet, weil er nervös wurde.«
    »Er hatte einen Haufen Kohle auf eine Bank in Buenos Aires überwiesen und wollte sich absetzen. Er bat mich, ihn zum Flughafen zu fahren, um von da einen Billigflieger zu nehmen. Ich hatte das Gefühl, dass er mich töten wollte, da bin ich ihm zuvorgekommen.«
    »Einfach so?«
    »Einfach so. Ich habe mich hinter ihn gestellt, ihn gewürgt und ihm das Genick gebrochen. Dann hatte ich aber wieder das Problem mit der Leiche. Ich bin mit ihm spazieren gefahren in seinem eigenen Auto, und die ganze Zeit habe ich gedacht, das ist ja wie in dem Film Immer Ärger mit Bernie . Wir kamen durch die Hamilton Avenue, und da sah ich den Bagger auf dem Grundstück, wo früher euer Kautionsbüro gestanden hat. Es war drei Uhr früh, kein Verkehr, finster wie die Nacht. Der Bagger kam wie gerufen. Mein Fehler war einfach nur, dass ich nicht tief genug gegraben
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