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Küss niemals einen Highlander

Küss niemals einen Highlander

Titel: Küss niemals einen Highlander
Autoren: Janet Chapman
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wenig umzusehen, ehe ich Mr. Gregor meine Antwort gebe.«
    »Du wirst diesen Auftrag annehmen«, murmelte Greylen. Dann kniff er warnend die Augen zusammen. »Versprich mir aber, dass du immer jemanden mitnimmst, wenn du mit diesem Kerl durch die Wälder streifst.«
    »Zählt dabei auch Gesader?«, fragte sie und verkniff sich ein Schmunzeln.
    Greylen MacKeage überlegte schweigend, strich über sein Kinn und nickte schließlich. »Das Tier würde jeden töten, der versucht, dir etwas anzutun.« Er schüttelte den Kopf. »Mich verblüfft immer wieder, dass du deine Kindheit überlebt hast, ehe dieser Panther daherkam. Jedes graue Haar auf meinem Kopf beweist, wie oft ich dir nachjagen oder dich aus irgendeinem Schlamassel ziehen musste, in das du geraten warst.«
    Winter stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss auf die Wange. »Es tut mir leid, dass ich für dich eine solche Plage war, Papa, aber ich liebe dein Grau«, flüsterte sie und strich mit den Fingern durch sein Haar. »Es macht dich so nobel und weise.«
    Ehe sie einen Schritt weg von ihm tun konnte, zog er sie in eine Umarmung, die ihre Zehen vom Boden hob. »Du warst keine Plage, Kleine, du warst mein achtes kostbares Glück.«
    Winter lächelte in seine Schulter. Ihre Mutter war das erste Glück ihres Vaters, und seine sieben Töchter verachtfachten es, wie er ihnen immer wieder versicherte. »Ich hab dich lieb, Papa. Mach dir meinetwegen keine Sorgen. Ich habe einen ganzen Wald voller Beschützer.«
    »Ja«, knurrte er, ehe er sie wieder auf die Füße stellte. Er machte Snowball von seiner Kette los und reichte ihr die Zügel. »Warte draußen auf mich. Ich reite ein Stück über den TarStone mit dir.«
    »Und was hast du so früh am Morgen zu tun?«
    Seine Augen funkelten wild. »Der alte Priester hat mich zum Frühstück eingeladen.« Er schüttelte den Kopf. »Er muss etwas sehr Wichtiges wollen, wenn er wagt, mich statt Robbie MacBain zu sich zu bitten.«
    Winter lachte auf und führte Snowball aus dem Stall. »Und deine Neugierde hat die Oberhand gewonnen«, sagte sie über die Schulter. »Und deshalb schleichst du dich auch vor Sonnenaufgang aus dem Haus.«
    Draußen führte Winter Snowball zu einem als Aufstiegshilfe gedachten Treppchen. Ihr Onkel Ian MacKeage hatte die Stufen vor fast dreißig Jahren gebaut, als Winters älteste Schwester Heather mit dem Reiten begonnen hatte.
    Alle sieben MacKeage-Mädchen hatten zum Entsetzen ihrer Mutter reiten gelernt, fast ehe sie laufen konnten. Ihr äußerst eigenwilliger Onkel Ian hatte sie an den Umgang mit großen Pferden gewöhnt und Grace MacKeage gleichzeitig zu überzeugen versucht, dass ihre Töchter auf lammfrommen Großformaten sicherer wären als auf Ponys. Snowball war Ians Geschenk zu Winters fünftem Geburtstag. Sie hatte noch den Aufschrei ihrer Mutter im Ohr, als sie unter dem Bauch ihres neuen Lieblings durchgegangen war, ohne mit dem Kopf das Pferd zu streifen.
    Snowball und Winter hatten sofort aneinander Gefallen gefunden und im Verlauf zwanzig abenteuerlicher Jahre die Wälder um TarStone Mountain gemeinsam erkundet.
    »Ich weiß, dass dir dein Onkel noch immer fehlt, Mädchen, doch solltest du daran denken, dass er jetzt glücklich ist«, sagte ihr Vater, als er sein eigenes Pferd zu ihr führte.
    Winter merkte, dass sie das Treppchen anstarrte, das ihr Onkel vor so langer Zeit liebevoll für sie gezimmert hatte. »Ich konnte ihm nicht einmal Lebewohl sagen. Er ging ohne ein Abschiedswort von uns«, antwortete sie traurig.
    Ihr Papa hob ihr Kinn an, damit sie sein zärtliches Lächeln sehen konnte. »Er hinterließ dir eine Nachricht, Mädchen, in der er dir sagte, wie lieb er dich hat.«
    »Glaubst du … glaubst du, dass er noch am Leben ist, Papa?«, fragte Winter, als sie Snowball bestieg.
    »Ja. Er ist erst seit zwei Jahren fort, und Ian standen noch viele gute Jahre bevor. Er ist mit seiner Frau und den Kindern zusammen. Da er glücklich ist, solltest auch du für ihn glücklich sein.«
    »Ich kann für ihn glücklich sein und ihn dennoch vermissen.« Sie stellte sich auf die oberste Stufe und drehte sich zu Snowball um. »Du …versprich mir, dass du nicht plötzlich verschwindest, Papa, ja?«, bat sie mit einem Blick zurück.
    Er schüttelte langsam den Kopf. »Das verspreche ich. Ich bleibe hier, bis die Engel mich dir entreißen.«
    Auch Greylen stieg in den Sattel, dann trieb er sein Pferd an, den Blick auf den Gipfel des TarStone richtend. »Der
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