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Küss niemals einen Highlander

Küss niemals einen Highlander

Titel: Küss niemals einen Highlander
Autoren: Janet Chapman
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schwören mögen, dass sich die Kiefernholzfrau zufrieden seufzend tiefer in die Umarmung des Bären schmiegte.
    »Also«, sagte Tom händereibend. »Gibt es eine Hochzeit oder nicht? Draußen müssen alle schon halb erfroren sein.«
    »Was ist mit Kenzie?«, fragte Winter und wandte sich von der Statue ab, ohne Matts Hand loszulassen.
    »Er steht wahrscheinlich ganz hinten«, sagte Tom und belächelte ihr Erstaunen. »Es sind zwanzig Minuten nach der Sonnenwende. Er wird doch nicht die Hochzeit seines Bruders verpassen.«
    »Aber wir müssen es schaffen, dass er Mensch bleibt«, sagte Winter.
    »Das wird er«, versicherte Tom ihr und ging zu der Stelle, wo der Eingang hätte sein sollen.
    »Wie?«, fragte Matt.
    »Vereint verfügt ihr beide über die Kraft, Kenzies Wunsch zu erfüllen«, versicherte Tom ihnen, drehte sich um und neigte den Kopf. »Bitte, gestattet mir die Ehre als mein Hochzeitsgeschenk an euch beide.« Seine hellen blauen Augen zwinkerten.
    Winter konnte es noch immer nicht fassen, dass sie an ihrem fünfundzwanzigsten Geburtstag mit ihrem über siebzigjährigen Enkel sprach.
    »Ach, darf ich etwas vorschlagen?« Toms Handbewegung umfasste die ganze Höhle. »Habt ihr je daran gedacht, diesen Fels zum Teil eures neuen Heims zu machen? Ihr könntet einen hübschen Bau aus Holz und Stein in der Höhle zu eurem … ach ich weiß nicht«, sagte er mit einem Schulterzucken, »… zu eurem Schlafzimmer machen?«
    »Warum sagst du es uns nicht?«, fragte Winter mit selbstgefälligem Lächeln. »Sicher bist du als Kind durch die Räume unseres noch zu erbauenden Hauses getollt.«
    »Und ich habe jeden Zoll des Bear Mountain erforscht«, antwortete Tom lachend. »Ich segelte auf dem Pine Lake und schlief in der Uferhütte, die ihr jetzt bewohnt.« Wieder zwinkerte er. »Tut mir den Gefallen und schlagt das alte Lager nicht an dieser Stelle auf, okay? Mir gefällt es so, wie es jetzt ist.«
    Winter umklammerte Matts Hand. »Du verlässt uns jetzt? Du gehst zurück? Ich meine … voraus in der Zeit?«
    Tom nickte und lächelte betrübt. »Ich muss. Hier habe ich meinen Zweck erfüllt. Ihr beide müsst jetzt eure Zukunft selbst Wirklichkeit werden lassen.«
    »Aber wann werden wir dich wiedersehen?«, fragte Winter.
    Tom legte den Kopf schräg. »Ach, in etwa einunddreißig Jahren, ein paar Monate mehr oder weniger. Wir werden viel Spaß zusammen haben, Oma.« Dann sah er Matt an. »Und du, Opa, wirst meine Mama überreden müssen, dass du mir das Fliegen beibringen darfst.«
    Matt erwiderte das Lächeln, und Winters Herz wurde warm, als sie sah, wie entspannt er plötzlich wirkte. »Da ich vorgewarnt bin, könnte ich das Problem umgehen, indem ich ihr zuerst Flugstunden gebe«, sagte Matt schleppend.
    »Was zum Teufel geht hier drinnen vor!«, hörte man Daar durch den Granit rufen. »Wir frieren uns hier die Bärte ab.«
    Tom, der zur Wand ging, drehte sich zu ihnen um. »Würdet ihr wohl?«, fragte er. Er vollführte eine wegwerfende Geste, als Matt nach seinem Füller griff. »Du brauchst gar nichts – nur deine Überzeugung, deine Kräfte von nun an stets abrufen zu können.« Er blinzelte Winter zu. »Eine sanfte Überzeugungskraft«, setzte er hinzu und griff in die Tasche seiner Soutane. »Ach, fast hätte ich es vergessen. Das ist für dich.« Er übergab Matt ein winziges Schmuckstück. »Als du Mathe Macalpins Schwert ausgrubst, übersahst du Fionas Medaillon. Sie hatte es dort an dem Tag vergraben, als du fortgingst, in der Hoffnung, du würdest einmal zurückkehren und deine Bestimmung einfordern.«
    »Aber sie war damals noch ein Kind«, flüsterte Matt und griff mit zitternder Hand nach dem Medaillon, um es auf der Handfläche zu halten und anzustarren. Er blickte wieder zu Tom auf. »Sie war damals … zwölf?«
    »Sie war Wächterin«, eröffnete Tom ihm. »Und sie hat die ganze Zeit über dir gewacht.«
    »Aber wie? Ich sah sie niemals wieder, nachdem ich fortlief. Ich hätte Fionas Nähe wenigstens spüren müssen.«
    »Erinnerst du dich an einen großen goldenen Falken, der an jenem Tag in deiner Nähe hockte, als du sterbend auf dem Feld lagst?« Tom lächelte. »Und sie war unzählige Male bei dir, wie dir sicher wieder in den Sinn kommt, wenn du nachdenkst. Wenn du nicht mehr weiterwolltest, es aber irgendwo doch schafftest, war es Fiona, die dich aus der Misere zog. Und sie war all die Jahrhunderte für Kenzie da. Welche Tiergestalt er auch annahm, Fiona wachte immer über
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