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Küss mich, wenn Du kannst

Küss mich, wenn Du kannst

Titel: Küss mich, wenn Du kannst
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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einbläuen...«
    Vom durchnässten Laub drang Wasser in Annabelles Sneakers, und ihre Zähne klapperten. Nicht so sehr wegen der Kälte, dachte sie beklommen, eher vor lauter Aufregung. Wahrscheinlich würde sie den schlimmsten Fehler ihres Lebens begehen. Sie fand die Fragen, die Bodie ihr eingeschärft hatte, eher belanglos. Aber er war unerbittlich gewesen.
    Und Portia... Die Frau jagte ihr Angst ein. Hätte sie plötzlich eine Pistole aus ihrer Handtasche gezogen, wäre Annabelle nicht überrascht gewesen. Noch nie hatte sie so ein unheimliches, unterschiedliches Paar gesehen. Trotzdem schienen sich die beiden großartig zu verstehen. Annabelle musste offenbar noch sehr viel über die Heiratsvermittlungsbranche lernen. Und wie sie sich eingestand, begann sie, Portia zu mögen. Wie konnte man eine Frau hassen, die nicht davor zurückschreckte, aller Welt ein blaues Gesicht zu zeigen?
    Zu dem Felsen hin, der über das Wasser ragte, wurde der Weg steiler. Molly hatte erzählt, dass Kevin hier manchmal tauchte. Hinter einer Biegung hielt Annabelle inne, um Atem zu schöpfen. Da entdeckte sie Heath., Er stand am Klippenrand und blickte auf den See hinab, die Windjacke geöffnet, die Fingerspitzen in den Gesäßtaschen. Sogar ungekämmt und derangiert sah er großartig aus - ein Alpha-Mann in allen Bereichen seines Lebens. Bloß nicht im wichtigsten.
    Als er ihre Schritte hörte, drehte er den Kopf zur Seite. Langsam nahm er die Hände aus den Taschen. In der Ferne sah sie einen winzigen Fleck am Himmel - die Ballons flogen davon. Das war kein besonders tröstliches Omen. »Ich muss dir zwei Fragen stellen«, begann sie.
    Mit seiner starren Pose und der ausdruckslosen Miene erinnerte er sie an die Cottages, die man über den Winter geschlossen hatte. Kein heißes Wasser, die Vorhänge zugezogen, die Türen versperrt. »Also gut«, stimmte er leise zu.
    Klopfenden Herzens umrundete sie das Schild mit der Aufschrift »Tauchen verboten«. »Erste Frage: Wo ist dein Handy?«
    »Mein Handy? Warum interessiert dich das?«
    Das wusste sie selber nicht. Welchen Unterschied machte es, ob das Ding in der rechten oder linken Hosentasche steckte? Aber Bodie hatte auf dieser Frage beharrt.
    »Das letzte Mal habe ich es in Pippis Hand gesehen«, erwiderte er.
    »Was? Du hast dir noch ein Handy stehlen lassen?«
    »Nein, ich hab‘s ihr gegeben.«
    Krampfhaft schluckte sie und starrte ihn an. Jetzt wurde es ernst. »Du hast ihr dein Handy gegeben? Warum?«
    »Ist das die zweite Frage?«
    »Nein. Vergiss es. Die zweite Frage lautet... Warum hast du Deans Anrufe nicht erwidert?«
    »Einmal habe ich ihn zurückgerufen. Aber er wusste nicht, wo du bist.«
    »Und wieso hat er dich angerufen?«
    »Was soll das, Annabelle? Offen gestanden, ich hab‘s satt, dass sich alle Leute aufführen, als würde sich die Welt nur um Dean Robillard drehen. Und weil er sich plötzlich einbildet, er braucht einen Agenten, muss ich noch lange nicht nach seiner Pfeife tanzen. Ich werde mich bei ihm melden, wenn‘s mir passt. Falls ihm das nicht genug ist, hat er die IMG-Telefonnummer.«
    »Oh, mein Gott...« Ihre Beine gaben nach, und sie sank auf den nächstbesten Felsbrocken. »Also liebst du mich wirklich.«
    »Das habe ich dir bereits erklärt.«
    »Ja - nicht wahr?« Sie konnte kaum atmen.
    Endlich merkte er, dass sich etwas verändert hatte. »Annabelle?«
    Sie bemühte sich zu antworten. Wirklich. Doch er brachte sie wieder einmal völlig durcheinander, und die Stimme gehorchte ihr nicht.
    In seinen Augen kämpfte Hoffnung gegen Vorsicht, und seine Lippen bewegten sich kaum. »Glaubst du mir?«
    »Mhm...« Wie rasend pochte ihr Herz, es drohte die Brust zu zerreißen, und sie musste die Finger ineinander schlingen, um ihr Zittern zu bezwingen.
    »Tatsächlich?«
    Sie nickte.
    »Wirst du mich heiraten?«
    Wieder nickte sie. Das genügte ihm. Stöhnend zog er sie auf die Beine und küsste sie. Sekundenlang, stundenlang... Wie lange der Kuss dauerte, wusste sie nicht. Jedenfalls deckte er ein umfangreiches Terrain ab: Mund, Zunge, Zähne; Wangen und Lider; ihren Hals. Seine Hände glitten unter ihren Pullover zu den Brüsten, und sie griff unter sein T-Shirt, um nackte Haut zu berühren.
    Später erinnerte sie sich nur vage an den Rückweg zum leeren Cottage. Nur eins wusste sie - ihr Herz hatte gejubelt. Sie musste laufen, um mit Heath Schritt zu halten. Schließlich nahm er sie auf die Arme. Da warf sie den Kopf in den Nacken und lachte den Himmel
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