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Küss mich später: Marsden 1 - Roman (German Edition)

Küss mich später: Marsden 1 - Roman (German Edition)

Titel: Küss mich später: Marsden 1 - Roman (German Edition)
Autoren: Carly Phillips
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ihrer Haut, nun, da sich wieder dieselbe seltsame Verlegenheit zwischen ihnen breitmachte wie seit dem Tag seiner Rückkehr vor einem Monat.
    Cara wandte sich um und ging zur Tür.
    »Cara …«
    Sie wirbelte herum. »Ja?«
    »Danke. Dafür, dass du die Rettung gerufen und dafür gesorgt hast, dass Sam sofort ins Krankenhaus gebracht wurde.«
    Es war keine Entschuldigung für seinen rüden Tonfall vorhin, aber immerhin. Wenn er sich so kühl und unnahbar gab, kam es ihr manchmal so vor, als hätte sie die spektakulärste Nacht ihres Lebens nur geträumt. Doch nein, sie hatte es wirklich erlebt – er war mit ihr im Bett gewesen, unter ihr, über ihr, tief in ihr. Ihr wurde heiß, als sie an die Innigkeit dachte, die damals zwischen ihnen geherrscht hatte. Diese Erinnerung und die Leidenschaft, die sie vorhin in seinen Augen hatte aufblitzen sehen, überzeugten sie, dass sie nicht verrückt war. Er hatte damals genauso viel empfunden wie sie, auch wenn er es sich nicht anmerken lassen wollte.
    Seine Entscheidung, so zu tun, als wäre das alles nie geschehen, bewies ihr, dass er nichts von ihr wollte. Er schien ja noch nicht einmal an einer Wiederholung jener heißen Nacht interessiert zu sein. All das bestätigte nur, was Sam ihr gesagt hatte, ehe sie damals mit seinem Bruder die Bar verlassen hatte. Er hatte sie gewarnt vor Mike, für den nichts im Leben von Dauer war, hatte sie daran erinnert, wie es Mikes Exfreundin Tiffany Marks ergangen war. Ganz Serendipity wusste, dass Tiffany bereits die einzige Kirche der Stadt für einen Hochzeitstermin hatte buchen wollen, weil sie überzeugt gewesen war, dass Mike ihr einen Antrag machen würde. Stattdessen war er nach Atlantic City abgehauen und hatte ihr das Herz gebrochen.
    Als sich Cara mit Mike eingelassen hatte, war ihr all das durchaus klar gewesen. Sie wusste, dass er es nie lange an einem Ort aushielt, während sie selbst im Herzen ein typisches Kleinstadtmädchen mit Kleinstadtambitionen war. Sie würde bleiben, während er, der Bulle aus der Big City, den Job als Polizeichef von Serendipity schon bald wieder abgeben und weiterziehen würde. Wenn sie sich noch einmal mit ihm einließ, würde er zweifellos auch ihr das Herz brechen, aber er machte ohnehin keine Anstalten in diese Richtung.
    Und doch … Wenn er es täte, käme sie glatt in Versuchung. Sie war wirklich unverbesserlich. Cara schüttelte den Kopf, um die Gedanken an den Mann, der ganz offensichtlich kein Interesse an ihr hatte, zu verscheuchen. Im Gegensatz zu ihrer Mutter gehörte sie nicht zu den Frauen, die den Männern nachliefen oder sich ausnutzen ließen. Die ungesunden Machtverhältnisse, die in der freudlosen Ehe ihrer Eltern herrschten, waren für Cara ein abschreckendes Beispiel, dem sie nicht nachzueifern gedachte.
    Mit diesem Vorsatz im Hinterkopf machte sie sich auf den Weg zum Kaffeeautomaten.
    Mike hatte massenhaft Kriminelle und Drogendealer zur Strecke gebracht, für die so viel auf dem Spiel gestanden hatte, dass sie ihn ohne zu zögern kaltgemacht hätten, um ihre geheimen Machenschaften zu kaschieren. Vor keinem von ihnen hatte er sich gefürchtet. Wie zum Teufel konnte es dann sein, dass er in der Gegenwart einer zierlichen Frau mit azurblauen Augen Nervenflattern bekam? Sein Bruder würde wieder gesund werden, darauf musste er sich nun konzentrieren – und die Tatsache verdrängen, dass ihm ganz flau im Magen geworden war, als Cara, die Polizistin, die stets alles unter Kontrolle hatte, gestern wie ein Häufchen Elend auf einem Stuhl im Krankenhauskorridor gehockt hatte. Der Anblick hatte ihn jäh daran erinnert, dass sie auch eine zerbrechliche, weibliche Seite hatte. Als wüsste er das nicht schon längst.
    Nach der gestrigen Begegnung hatte sich Mike geschworen, dass er sich – mal abgesehen von beruflichen Kontakten – tunlichst von ihr fernhalten würde. Er hatte sogar gedacht, es würde ihm leichtfallen. Ein Irrtum, wie er nun erkannte, als er seinen Bruder besuchen wollte.
    Wie es aussah, hatte Cara auf dem Weg zur Arbeit ebenfalls einen Zwischenstopp in der Klinik eingelegt, denn als Mike sich dem Zimmer näherte, in dem Sam untergebracht war, konnte er schon von Weitem ihr Lachen hören.
    Am liebsten hätte er gleich wieder kehrtgemacht, aber er war kein Feigling, also legte er entschlossen die Hand auf den Türgriff, öffnete und trat ein.
    »Also hör mal, nur weil du dich nach Aufmerksamkeit sehnst, musst du doch nicht gleich den nächstbesten Baum umfahren«,
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