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Küss mich Engel

Küss mich Engel

Titel: Küss mich Engel
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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war Lanis Profil beinahe maskulin gewesen, während Daisys eine verwischte Qualität besaß, die besonders stark in ihrer lächerlichen kleinen Stubsnase und dem albernen kleinen Kindermund hervortrat.
    Laut Max hatte Lani zwar blendend ausgesehen, war jedoch, was Hirn betraf, nicht gerade üppig ausgestattet gewesen, eine Eigenschaft, die der kleine Hohlkopf dort hinten offenbar ebenfalls geerbt hatte. Man konnte sie nicht gerade als Dummchen bezeichnen, dafür war sie zu gebildet, doch er konnte sie sich ohne Schwierigkeiten als Betthäschen irgendeines reichen Mannes vorstellen.
    Er war immer ziemlich wählerisch gewesen, was seine Bettpartnerinnen betraf, und so verlockend ihre süße kleine Figur auch aussehen mochte, er bevorzugte eine andere Art Frau, eine, die mehr zu bieten hatte als ein Paar wohlgeformter Beine. Er mochte intelligente und unabhängige Frauen, Frauen mit Ehrgeiz und der Fähigkeit, ebensogut auszuteilen wie einzustecken. Er respektierte Frauen, die ihm ordentlich ihre Meinung sagten, aber er hasste Schmollen und Geheule. Er wurde schon gereizt, wenn er die kleine Spitzmaus dort hinten nur ansah.
    Nun, zumindest war‘s kein Problem, sie kleinzukriegen, und kleinkriegen würde er sie. Sein Mundwinkel verzog sich zu einem sardonischen Lächeln, während er sie ansah. Verwöhnte kleine Mädchen müssen am Ende immer bezahlen, so ist nun mal das Leben, Baby. Baby, sei froh, dass du nicht weißt, was dir bevorsteht.
    Daisy blieb am anderen Ende des großen Raums vor einem antiken Wandspiegel stehen, um sich zu betrachten. Sie tat das nicht aus Eitelkeit, sondern aus reiner Gewohnheit. Für ihre Mutter war die äußere Erscheinung alles gewesen. Verschmierte Wimperntusche war in ihren Augen eine größere Katastrophe als ein nuklearer Holocaust.
    Daisys neuer Haarschnitt war vorne kinnlang und hinten ein wenig länger; er war frisch, duftig und jugendlich, mit einigen leichten Wellen und Locken. Sie liebte ihre neue Frisur, und erst recht, seit Amelia heute Vormittag missbilligend mit der Zunge geschnalzt und gemeint hatte, wie unordentlich sie doch aussehe für eine Hochzeit.
    Daisy, die immer noch in den Spiegel blickte, sah auf einmal ihren Bräutigam hinter sich auftauchen. Sie beeilte sich, ein höfliches Lächeln aufzusetzen, wobei sie sich versicherte, dass schon alles gut werden würde. Es musste einfach.
    »Pack deine Sachen, Engelchen. Wir gehen.«
    Sein Ton gefiel ihr nicht, aber sie hatte gelernt, mit schwierigen Menschen umzugehen, und überhörte ihn. »Maria hat ihr spezielles Grand-Marnier-Souffle als Nachspeise geplant, aber es ist noch nicht ganz fertig, also müssen wir noch ein wenig warten.«
    »Ich fürchte, daraus wird nichts. Wir müssen unser Flugzeug kriegen. Dein Gepäck ist bereits im Wagen.«
    Sie brauchte noch etwas Zeit. Sie war noch nicht bereit, schon mit ihm allein zu sein. »Könnten wir nicht einen späteren Flug nehmen, Alexander? Ich möchte Maria nicht gerne enttäuschen. Sie ist Amelias Augapfel, und ihre Brunches sind einfach himmlisch.«
    Sein Mund verzog sich zwar zu einem verständnisvollen Lächeln, doch seine Augen durchbohrten sie messerscharf. Sie besaßen eine ungewöhnliche Farbe, seine Augen, ein heller Bernsteinton, der sie an etwas Unheimliches erinnerte. Sie konnte sich zwar nicht genau erinnern, an was, doch fühlte sie sich zunehmend unbehaglich.
    »Der Name ist Alex, und du hast ‘ne Minute, um deinen süßen kleinen Hintern hier rauszubewegen.«
    Ihr Herz machte einen erschrockenen Satz, und ihr Puls fing an zu hämmern, doch bevor sie etwas sagen konnte, drehte er sich um und verkündete den drei anderen Anwesenden in ruhigem, aber nichtsdestoweniger respekteinflößendem Ton: »Ich hoffe, ihr entschuldigt uns. Wir müssen unseren Flug noch kriegen.«
    Amelia trat vor und schenkte Daisy ein wissendes Lächeln. »Ach du liebe Güte. Da kann‘s jemand kaum abwarten, dass die Hochzeitsnacht anbricht. Unsere Daisy ist aber auch ein kleiner Leckerbissen, nicht wahr?«
    Daisy verlor mit einem Mal jeden Appetit auf Marias Soufflé. »Ich zieh mich rasch um«, sagte sie.
    »Dafür haben wir keine Zeit mehr. Du bist völlig in Ordnung, so wie du bist.«
    »Aber ...«
    Eine feste Hand legte sich auf ihr Hinterteil und bugsierte sie hinaus ins Foyer. »Das ist sicher deine Handtasche.« Als sie nickte, nahm er die kleine Chanel-Handtasche von der vergoldeten Konsole und reichte sie ihr.
    Da erschienen auch schon ihr Vater und Amelia, um sie zu
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