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Küss mich Engel

Küss mich Engel

Titel: Küss mich Engel
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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beim Frauenarzt.
    Sie sah, dass sie am Flughafen angekommen waren, und raffte all ihren Mut zusammen. »Mr. Markov, Sie müssen einsehen, dass wir nicht wie Mann und Frau zusammenleben können. Wir sind einander vollkommen fremd. Die ganze Idee ist einfach lächerlich, und ich fürchte, ich muss darauf bestehen, dass Sie etwas kooperativer in der Sache sind.«
    »Darauf bestehen?« sagte er milde. »Ich glaube nicht, dass du ein Recht hast, auf irgendwas zu bestehen.«
    Sie richtete sich entrüstet auf. »Ich lasse mich nicht von Ihnen zu etwas zwingen, Mr. Markov.«
    Er seufzte kopfschüttelnd und betrachtete sie mit einem mitleidigen Ausdruck, den sie keine Sekunde lang für aufrichtig hielt. »Ich hab gehofft, das nicht tun zu müssen, Engelchen, aber ich nehme an, ich hätte wissen müssen, dass es nicht so leicht sein würde mit dir. Vielleicht sollte ich dir am besten gleich sagen, wie der Hase läuft, damit du weißt, was du zu erwarten hast. Ob wir wollen oder nicht, wir sind für ein halbes Jahr miteinander verheiratet. Du kannst dich jederzeit aus dem Staub machen, wenn du willst, aber ohne meine Hilfe. Und falls du‘s noch nicht gespannt hast, das hier wird keine dieser modernen Ehen, in denen alles besprochen und überall Kompromisse geschlossen werden, wie du‘s aus all den Frauenzeitschriften kennst. Das hier wird eine altmodische Ehe.« Seine Stimme wurde noch sanfter, noch mitleidiger. »Und das heißt, Engelchen, dass ich der Boss bin und du tust, was ich dir sage. Wenn nicht, dann wirst du schon sehen, was passiert. Das Gute an der Sache ist, dass du nach den sechs Monaten tun kannst, was du willst. Mir ist das scheißegal.«
    Ein Gefühl von Panik überfiel sie, und sie versuchte sie niederzukämpfen. »Drohungen mag ich nicht. Sie sagen mir besser gleich, was passiert, wenn ich nicht tue, was Sie wollen, anstatt vage Andeutungen zu machen.«
    Er lehnte sich wieder zurück, und bei dem kleinen, dämonischen Lächeln, das um seinen Mund spielte, lief ihr ein eiskalter Schauder über den Rücken.
    »Ach, Engelchen, das brauche ich gar nicht. Bis heute Abend bist du ganz von selbst draufgekommen.«

2
    Daisy kauerte in einer entfernten Ecke des Abflugschalters der USAir, in der winzigen Rauchersektion. Sie zog so hektisch an ihrer Zigarette, dass ihr ganz schwindlig wurde. Ihr Flug ging nach Charleston in South Carolina, wie sie entdeckt hatte, und das war eine ihrer Lieblingsstädte. Sie versuchte das als gutes Zeichen in einer Kette von Ereignissen zu nehmen, die von Minute zu Minute katastrophaler wurden.
    Zuerst mal hatte sich der arrogante Mr. Markov geweigert, bei ihrem Plan mitzumachen. Dann hatte er ihr Gepäck sabotiert. Als der Chauffeur nur eine übervolle Reisetasche aus dem Kofferraum holte anstelle der Kofferparade, die sie gepackt hatte, hatte sie zuerst angenommen, dass es sich um ein Versehen handelte, doch Alex räumte rasch die Zweifel beiseite.
    »Wir reisen mit leichtem Gepäck. Ich habe die Haushälterin gebeten umzupacken, während wir verheiratet wurden.«
    »Sie hatten kein Recht dazu!«
    »Wir nehmen die Sachen als Handgepäck, anstatt sie einzudecken.« Er hatte seine eigene, viel kleinere Tasche aufgehoben, und sie hatte mit offenem Mund zugesehen, wie er davonspazierte, ohne weiter darauf zu achten, ob sie ihm folgte oder nicht. Sie hatte ihre unförmige Reisetasche kaum hochheben können und war mit wackeligen Fußgelenken auf ihren hohen Absätzen hinter ihm hergewankt. Verzweifelt und niedergeschlagen hatte sie sich bemüht, mit ihm Schritt zu halten, wobei sie sicher war, dass jeder ihr nachstarrte, wie sie mit löchrigen Nylons, versengtem Goldkleidchen und einer verwelkten Gardenie im Haar dahinstolperte.
    Als er in der Herrentoilette verschwand, wollte sie sich rasch eine neue Packung Zigaretten kaufen, musste jedoch zu ihrem Leidwesen feststellen, dass sie nur mehr einen einzigen Zehn-Dollar-Schein in ihrer Brieftasche hatte. Entsetzt erkannte sie, dass dies alles war, was ihr noch an Geld geblieben war. Ihre Bankkonten waren aufgelöst, ihre Kreditkarten gekündigt worden. Also steckte sie den Schein wieder in ihren Geldbeutel und schnorrte statt dessen eine Zigarette von einem gutaussehenden Geschäftsmann.
    Gerade als sie sie ausdrückte, tauchte Alex aus der Toilette auf, und als sie sah, wie er angezogen war, sank ihr das Herz. Der maßgeschneiderte Anzug war einem vom vielen Waschen schon ganz weichen Jeanshemd gewichen und einer Jeans, die so ausgebleicht
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