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Küss den Wolf

Küss den Wolf

Titel: Küss den Wolf
Autoren: Gabriella Engelmann
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Spaß mit dem Film!« Leilani lachte und ging in Richtung Tresen, wo das Popcorn verkauft wurde.
    Als ich nach Dienstschluss nach Hause kam, erwartete Verena mich bereits an der Tür. »Ein gewisser Leo hat angerufen und wollte dich sprechen«, sagte sie, anstatt mich zu begrüßen, und sah mich fragend an. Mein Herz machte einen riesigen Sprung, doch ich versuchte, mir nichts anmerken zu lassen. »Okay… was wollte er?«
    »Er hat gesagt, dass er sich später wieder melden würde.«
    Später?!?
    »Aber er hat keine Nummer hinterlassen, oder?«, fragte ich und versuchte, ein leichtes Zittern in meiner Stimme zu unterdrücken. Verena schüttelte bedauernd den Kopf. »Es ist zwar schon spät, aber vielleicht hast du ja trotzdem noch Hunger. Ich könnte dir Tomatensuppe aufwärmen«, bot sie mir an und ich folgte ihr bereitwillig in die Küche. Während sie einen Teller Suppe in die Mikrowelle stellte, erzählte sie von ihrem Tag. Meine Gedanken waren währenddessen bei Leo und der Frage, ob ich versuchen sollte, seine Telefonnummer herauszufinden, oder besser geduldig abwartete, bis er sich von alleine wieder meldete. Nachdem ich gegessen und meiner Mutter Gute Nacht gesagt hatte, verschwand ich in meinem Zimmer und schaltete den Rechner ein. Ich googelte den Namen Leo Goldmann und durchforstete alle sozialen Netzwerke nach Einträgen. Doch seltsamerweise konnte ich nichts finden. Noch nicht einmal das örtliche Telefonbuch enthielt einen Hinweis auf ihn. Weder war er dort verzeichnet noch irgendeine andere Person mit diesem Nachnamen. Merkwürdig!
    Enttäuscht beendete ich den Versuch, etwas über Leo herauszufinden, und schmuste stattdessen mit Martini, die mich mit ihren dunkelgrünen Tigerkatzenaugen fixierte. Mittlerweile war es elf Uhr, also konnte ich es für heute wahrscheinlich vergessen. Aber morgen war ja bekanntlich auch noch ein Tag, an dem ich mal wieder sehr früh aufstehen musste. Also war es jetzt wohl besser, ich versuchte zu schlafen, anstatt an Leos graublaue Augen und dunkelblonde Locken zu denken, die ihm so sexy in die Stirn fielen…
    Der Mond schien schräg durch den Vorhangsspalt, als ein merkwürdiges Geräusch mich unsanft aus dem Schlaf riss.
    Im ersten Moment dachte ich, es sei Martini, die neben mir lag und im Traum auf Mäusejagd war. Doch die Katze schlief tief und fest, ohne auch nur einen Mucks von sich zu geben.
    Ich setzte mich auf, spitzte die Ohren und versuchte herauszufinden, woher das Geräusch kam. Wenige Sekunden später erkannte ich, dass es der Vibrationsalarm meines Handys war, der durch den nachtstillen Raum summte. Nanu? Wieso war das noch an?
    Schlaftrunken tappte ich barfuß durch mein Zimmer. Dabei stieß ich mit dem großen Zeh gegen die Kommode und musste einen Augenblick innehalten, um abzuwarten, bis der pochende Schmerz nachließ. Erst dann fand ich auf meinem Lesesessel das Telefon, das zur Hälfte von einem Pulli verdeckt war.
    Anruf in Abwesenheit stand im Display, jedoch ohne Absendernummer.
    Ich bekam Gänsehaut, als ich sah, wie spät es war.
    Wer rief mich um zwanzig nach drei an und warum?
    Mit dem Handy hüpfte ich auf einem Bein zurück ins Bett. Der Zeh puckerte immer noch schmerzhaft und ich betastete ihn ängstlich.
    Hoffentlich war er nicht gebrochen!
    Mittlerweile war auch Martini wach geworden und maunzte, wie mir schien, mit einer Mischung aus Vorwurf und Neugier. Dann sprang sie aus dem Bett und setzte sich vor die Tür, als wollte sie sagen: »Egal wie früh oder spät es jetzt ist, ich habe Hunger und wünsche gefüttert zu werden. Und zwar SOFORT!«
    Seufzend gab ich ihr ein Leckerli aus der Nachttischschublade und schlüpfte danach wieder fröstelnd unter die warme Daunendecke. Es war deutlich zu spüren, dass der Frühling sich noch etwas Zeit ließ - die Kälte hatte die März-Nächte immer noch fest im Griff.
    Das Handy lag auf meiner Decke, doch sein Display blieb dunkel. So sehr ich das Telefon auch fixierte, es rührte sich nicht.
    Wer auch immer der geheimnisvolle, nächtliche Anrufer gewesen war, würde es wohl kaum ein zweites Mal versuchen.
    Um jedoch sicherzugehen, dass ich auch wirklich nichts verpasste, legte ich das Handy auf das Kissen neben mir.
    Doch es blieb stumm.

5.
    Samstag, 1. April
    Nicht nur mein Herz spielte in den nächsten Tagen verrückt, sondern auch das Wetter. Pünktlich zu Beginn des Monats mit den größten Temperatur- und Witterungsschwankungen hatten wir heute 28° und eine geradezu tropische
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