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Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Titel: Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)
Autoren: Erasmus Herold
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Teile des Weltraums vor, die sie zuvor nie erträumt hatte, erreichen zu können. Es zeigte sich, wie schön und unterschiedlich sich das Leben da draußen entwickelt hatte. Das Verhältnis zu den Krontenianern war nie besser oder schlechter als die Stellung der einzelnen Nationen auf der Erde zueinander und dennoch wirkten beide Welten anziehend aufeinander. Viele Übersiedlungen hatten dazu geführt, dass mittlerweile unzählige Mischehen, gerade zwischen diesen zwei Spezies, geschlossen worden waren.
    „Wurden Sie auf der Erde geboren oder in einer der unzähligen Kolonien?“, setzte Tar sein Gespräch fort.
    „Meine Mutter bekam mich auf dem Heimatplaneten“, antwortete Marla.
    „Dann sind Sie weit weg von ihrem Zuhause.“
    „Das stimmt, doch es hat mich nie gestört. Als ich im Alter von achtzehn Jahren von der Erde abwanderte, ließ ich nicht viel zurück. Meine Eltern waren ein Jahr zuvor bei einem brutalen Übergriff ums Leben gekommen, als unsere Familie am Wochenende einen gemeinsamen Ausflug unternahm.“
    „Wie schrecklich, davon wusste ich nichts“, entschuldigte sich Tar.
    „Kein Problem, es ist lange her. Eine paramilitärische Splittergruppe, die nicht der offiziellen Global-Armee der Erde angehörte, verübte zu dieser Zeit vermehrt Attentate auf Menschen, die mit fortschrittlichem Denken Weltraumreisen und den Austausch mit anderen Spezies forcierten. Mein Vater brachte die gesamte Familie ungewollt auf die Abschussliste dieser kriminellen Organisation, da er und sein Unternehmen aktiv am Aufbau stabiler Handelsbeziehungen zwischen Menschen und Krontenianern arbeitete.“
    Jandin schaute bedrückt. Tar wollte etwas sagen, fand dann aber doch keine passenden Worte und so setzte Marla ihre Geschichte fort.
    „Nach dem Anschlag zog ich mich erst einmal aus dem Leben zurück. Als Einzelkind hatte ich wahrscheinlich immer die uneingeschränkte Aufmerksamkeit meiner Eltern genossen und plötzlich waren die Hauptbezugspunkte nicht mehr da. Es blieben eine Handvoll guter Freunde, doch der Wunsch, die Galaxie kennen zu lernen, rang mir die Entscheidung ab, die Erde zu verlassen.“
    „Bei mir war es genauso. Ich meine, ich wollte auch unbedingt mehr über den Weltraum und andere Planeten wissen“, erzählte Jandin.
    „Und so haben wir alle auf diesem Schiff zusammengefunden. Wie lange sind Sie jetzt schon bei uns an Bord?“, wollte Tar wissen, Marla überlegte kurz.
    „So ungefähr acht Monate.“ Sie schmunzelte.
    „Nur zwei Trangens. Innerhalb dieser kurzen Zeit gelang ihnen der Aufstieg zur Ersten Navigatorin. Respekt!“
    Marla lächelte verlegen. „Danke, val’ Monec.“
    „Wir haben Kollegen an Bord, die haben sich in all den Jahren nicht weiterentwickelt. Ich kann so etwas nicht verstehen, man muss doch Ziele haben.“
    „Oder sie werden bei der Beförderung nicht beachtet“, murmelte Ina von hinten. Gerade laut genug, dass die kleine Gruppe es hören konnte. Doch der Dritte Offizier reagierte nicht darauf und überging den Kommentar der Navigatorin.
    An Bord sprach man Valatar. Eine gemeinsame Sprache, die es vielen verschiedenen Spezies ermöglichte, sich miteinander auszutauschen. Die Sprache galt als verhältnismäßig einfach zu erlernen, obgleich sie einen extrem großen Wortschatz aufwies. Je nach Region oder Sonnensystem wirkte das dort gesprochene Valatar sauber und rein oder war durch die Einflüsse der dort lebenden Rassen sprachlich verunreinigt. Dennoch, es war erstaunlich, wie schnell sich die führenden Spezies auf eine gemeinsame Kommunikationsstruktur geeinigt hatten. Die Sätze folgten einem einfachen Aufbau und orientierten sich an den acht großen Hochsprachen der Galaxie. Alle Lebensformen brachten ihre individuellen Fachbegriffe und Eigennamen ein, was im Gesamtumfang der Universalsprache zu einem beachtlichen Vokabular führte. Im Laufe der Zeit nahmen es einige Lebewesen der Galaxie für sich in Anspruch, Valatar durchgängig bis in die Tiefe aller regionalen Besonderheiten sprechen zu können.
    Ina hatte in der Zwischenzeit ihren Bildschirm ausgeschaltet, war aufgestanden und kam zu den drei anderen.
    „Ja, am Anfang habe ich Marla hier noch alles in der Nav-Zentrale erklärt und nun ist sie schon verantwortlich für das, was wir Navigatoren hier so treiben.“
    „Und das hat sie gut gemacht. Ich hatte von Anfang an das Gefühl dazuzugehören und als Teammitglied akzeptiert zu werden“, bestätigte Marla.
    ,Das reicht jetzt, genug hofiert!‘, dachte
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