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Kristin Hannah - Wenn das Herz ruft

Titel: Kristin Hannah - Wenn das Herz ruft
Autoren: Unbekannter Autor
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Silberglöckchen. »Kannst du mit Klebeband umgehen?«
    Lina fühlte sich augenblicklich albern. Heiße Röte breitete sich über ihre Wangen und sie wollte wütend antworten. Aber sie schluckte die bösen Worte, als ihr bewusst wurde, dass Cara sich nicht über sie lustig machte - dass sie Lina einlud. Und Lina stand - dumm, wie sie war - mit offenem Munde da. »Ich kann mit Klebeband umgehen.«
    Bevor Cara antworten konnte, nahm Zach Linas Hand und zog sie auf die Tanzfläche. Eine bearbeitete Version eines Songs von Hootie and the Blowfish dröhnte aus den riesigen Lautsprechern in der Ecke.
    Lina musste einfach lachen, als er sie in die Menge wirbelte und zu tanzen anfing.
    Es war der Beginn der schönsten Nacht ihres Lebens.
     
    Madelaine ging im Wohnzimmer auf und ab, nahm Nippes auf und bewegte die Gegenstände von Tisch zu Tisch, betrachtete die Manufakturzeichen ihres Porzellans, als ob sie sie nie zuvor gesehen hätte. Jedes Stück der Weihnachtsdekoration fand ihre Aufmerksamkeit. Zum fünfzehnten Mal in ebenso vielen Minuten schaute sie zu der Kaminuhr. Der Weihnachtsbaum funkelte in der Ecke.
    »Dreißig Minuten«, sagte sie, mehr zu sich als zu Angel. »Sie müssten jetzt tanzen.«
    Angel wandte sich von dem Fenster ab, vor dem er ebenso viele Minuten reglos und schweigend gestanden hatte. »Okay, genug ist genug.«
    Madelaine blieb stehen und sah ihn an. »Was meinst du damit?«
    »Sie ist auf dem Ball. Sie amüsiert sich prächtig. Sie ist nicht von Terroristen entführt worden. Ich gebe mir Mühe und versuche, meine negativen Phantasien zu vergessen - darunter unter anderem, dies nebenbei, dass sie mit diesem rotgesichtigen Knaben in ein Auto steigt und immer weiter fährt, nur so lange anhält, um schwanger zu werden und einen Schnapsladen auszurauben.«
    Madelaine lachte und es war ein gutes Gefühl, dies alles locker zu sehen. »Du hast Recht. Wir sollten uns entspannen.«
    Er zog die Vorhänge des Wohnzimmerfensters zu, drehte sich zu ihr um und schenkte ihr ein glühendes Lächeln. »Jetzt habe ich dich für mich ganz allein.«
    Ein erwartungsvoller Schauer überkam sie. »Das hast du.«
    »Gut, lass uns reden.«
    Sie wusste, dass sie geradezu lächerlich enttäuscht wirkte, aber sie konnte es nicht ändern. »Wir sind endlich einmal allein und du willst reden}«
    Er nahm ihre Hand und führte sie zum Sofa. Sie nahmen nebeneinander Platz und er wandte sich zu ihr. »Du sagtest vorhin, dass ich ein unbeständiger Typ sei.«
    Ihr Herz schien für einen Augenblick stillzustehen, beschleunigte dann seinen Schlag. Sie versuchte, es locker zu überspielen. »Vergiss es. Ich meinte damit nicht...«
    »Was hast du gemeint?«
    In seinen Augen war kein Lachen, nur eine Eindringlichkeit, die ihr den Atem raubte. Sie wusste, dass für ihn wichtig war, was sie sagte, und sie wusste nicht, was das Richtige war. Sie wollte damit herausplatzen, dass sie Angst hatte - Angst vor so vielen Dingen, ihn liebte, nicht liebte, alles. »Ich meinte damit, dass ich dich kenne, Angel. Ich weiß, was für ein Mann du bist.« Sie blickte zu ihm auf und versuchte zu lächeln. »Ich bin keine sechzehn mehr und du kannst mein Herz nicht mehr brechen, wie du es einmal getan hast. Wir können ... dieses Mal... nur sein. Keine Versprechungen, keine Garantien. Das genügt mir.«
    Er sah sie traurig an. »Mir genügt es nicht, Mad.«
    »Was meinst du damit?«
    Er wandte den Blick von ihrem Gesicht ab, ließ ihn durch den Raum wandern, als suche er etwas. Nachdem Stunden vergangen zu sein schienen, ergriff er ihre Hand und drückte sie auf seine Brust. Sie spürte den pochenden Rhythmus des Herzens unter dem dicken Baumwollstoff des Overalls. »Ich möchte so viel für uns, Mad. Ich möchte für dich hier sein, für immer. Ich möchte unsere Kinder und unsere Enkel auf meinem Knie hüpfen lassen. Ich möchte für den Rest meines Lebens jeden Abend mit dir ins Bett gehen und jeden Morgen mit dir aufwachen ... aber ich weiß nicht, wie lange das sein wird.«
    Die Worte drangen tief in sie, wanden sich um ihr Herz und brachten Tränen in ihre Augen. »Niemand weiß solche Dinge, Angel.«
    »Ich habe so viel von Linas Leben verpasst...« Er schaute wieder beiseite. »Ich wünschte, ich könnte diese Jahre nachholen. Ich habe sie so leichtfertig weggeworfen ... Ich werde das niemals wieder tun. Ich liebe dich, Madelaine Hillyard. Und ich weiß, dass ich das schon einmal gesagt habe, aber du musst mir einfach eine zweite Chance
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