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Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)
Autoren: Mike Shepherd
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dass dieser Mistkerl Sie alle umbringt«, flehte sie. »Verdammt, ich habe einen Captain gefeuert! Tun Sie jetzt das Gleiche mit diesem verdammten Sampson.«
    Die Hurrikan schien sich auf ihrem Kurs zu stabilisieren. Dann verlor sie jede Beschleunigung.
    »Hier spricht Captain Horicson. Ich übergebe das Schiff einem Junioroffizier. Der Commodore ist bewusstlos. Was soll ich tun?«
    »Bremsen Sie Ihr Schiff mit einem g ab«, befahl Kris. »Sorgen Sie dafür, dass Sampson ärztlich behandelt wird. Eine Menge Offiziere möchten sich mit ihm unterhalten.«
    »Sie können ihn haben«, kam von der Hurrikan zurück. »Er hätte uns beinahe alle um Kopf und Kragen gebracht.«
    So endete die seltsame Geschichte von Angriffsgeschwader sechs. Die Feiern über Paris 8 waren lange vorüber und die Flotten auf dem Weg zu ihren jeweiligen Heimatstützpunkten, ehe Kris die Taifun , die Hurrikan und Scirocco wieder auf eine Geschwindigkeit gedrückt hatte, in der die Schiffe besser beherrschbar wurden. Der größte Teil von Scoutgeschwader vierundfünfzig versäumte die Feierlichkeiten nicht, aber die Patton übernahm die Aufgabe, sich mit den Überresten von Angriffsgeschwader sechs zu treffen und diese mit frischer Reaktionsmasse auszustatten. In den Reaktor der Taifun lief schon Müll, ehe sie neben dem alten Kreuzer eingeschwenkt war. Kaum war der Treibstoffschlauch angekoppelt, da tippte Tom Kris an den Ellbogen. »Eine codierte Nachricht kommt herein.«
    Kris leitete die Zifferngruppen durch den Decoder. Ihr kam der Inhalt gar nicht besonders geheim vor. Sie tippte auf den Kommlink. »Die Taifun , Hurrikan und Scirocco haben den Befehl erhalten, sich mit dem Schlachtschiff Magnificent zu treffen, das sich nach wie vor im Orbit von Paris 8 aufhält. Alle Personen, die unter dem Verdacht der Beteiligung an der Angriffsverschwörung stehen, werden auf die Magnificent überführt und unter Bewachung zurück nach Wardhaven gebracht. Alle übrigen Offiziere haben den Befehl, sich zur Befragung auf der Magnificent einzufinden, um anschließend vorübergehend als Zeugen nach Wardhaven versetzt zu werden. Die Korvetten erhalten vorläufig neue Offiziere, die sie zurück nach High Cambria bringen.«
    Das verbreitete gute Laune unter der Besatzung. Tommy betrachtete Kris forschend, da sie nicht ebenfalls ein Lächeln zeigte. »Steht da auch etwas über dich?«
    »Ja. Ensign Kris Longknife wurde von der Taifun abberufen und erhielt den Befehl, sich auf Wardhaven zu melden.«
    »Abberufen?«
    Kris wusste, dass man sie nicht ohne Weiteres einfach zumCaptain der Taifun ernennen konnte, aber sie auf diese Weise hier herausholen? Sie versuchte, dem Ganzen etwas Positives abzugewinnen. »Zumindest stehe ich nicht unter Bewachung.«

21
    K ris blieb am oberen Treppenabsatz stehen. Es war früh am Morgen; die Sonnenstrahlen fielen durch den Kristallkronleuchter im Foyer von Haus Nuu und tanzten als winzige Regenbogen auf der Spirale aus schwarzen und weißen Fliesen dort unten. Zu frühen Morgenstunden wie dieser hatten eine viel jüngere Kris und Eddy versucht, die Regenbogenstrahlen einzufangen und den versprochenen Topf voll Gold zu finden. War Kris heute dem Ziel näher gekommen, das Ende ihres Regenbogens zu finden? Mit einem tiefen Seufzer atmete sie die Düfte der Erinnerungen und des Morgens ein, des Frühstücks und der Holzbalken   … durchsetzt mit dem unvermeidlichen Hauch von Elektronik. So sah die Welt einer erwachsenen Frau aus.
    Die Magnificent hatte spät am Abend zuvor angedockt; Kris und Tom gehörten zu den wenigen Personen, die von Bord gingen. Wie erwartet, empfing Harvey sie am Ausgang des Orbitalfahrstuhls. Überraschenderweise erhielt sie sehr schnell zwei Meldungen über Nelly. »Also hast du es geschafft, lebendig zurückzukehren. Al.« So lautete Großvaters mysteriöse Nachricht, die Kris auch im kleinen Kreis jener Leute begrüßte, denen es gestattet war, ihn mit Al anzureden. Die Nachricht von Mutter lautete schlicht: »Wir erwarten dich morgen zum Abendessen.« Somit ging zumindest die eigene Familie nicht auf Abstand zu der Meuterin.
    Wie an einem Morgen vor langer Zeit wartete Opa Trouble dort unten auf Kris. Heute wahrte Kris eine steife Haltung in der gestärkten weißen Ausgehuniform; Opa Trouble trug Zivilkleidung. Er wandte Kris den Rücken zu, während er mit Opa Ray redete. Er sprach leise und gestikulierte kräftig, während er dem früheren Präsidenten Vorhaltungen machte. Ray schüttelte den Kopf.
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