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Kriminalgeschichte des Christentums Band 03 - Die Alte Kirche

Kriminalgeschichte des Christentums Band 03 - Die Alte Kirche

Titel: Kriminalgeschichte des Christentums Band 03 - Die Alte Kirche
Autoren: Karlheinz Deschner
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Tempelzerstörung eingeholt; wo sie einer starken Übermacht gegenüberstanden, gab es Mittel und Wege, die staatliche Gewalt zu diesem Zweck in Bewegung zu setzen.«
    Victor Schultze 4

    »Von Mesopotamien bis nach Nordafrika überschwemmte eine Welle religiös motivierter Gewalt Stadt und Land«.
    Peter Brown 5

    »Die Bischöfe leiteten den Kampf, die Scharen der schwarzen Mönche führten ihn in vorderster Linie«.
    H. Lietzmann 6

    »... plündern christliche Mönche unter Führung von Schenute oder Macarius von Thu die heidnischen Tempel, setzen sie in Brand, zerschlagen die Idole und machen sich manchmal sogar die Gelegenheit zunutze, um das Tempelpersonal niederzumetzeln.«
    Jacques Lacarrière 7

    »Das Bündnis von Säbel und Weihwasserwedel bringt immer (!) Intoleranz und Verfolgung Andersdenkender hervor.«
    Der katholische Theologe Michel Clévenot 8

Christliche Büchervernichtung in der Antike
    »Die apokryphen Schriften aber, die unter dem Namen der Apostel eine Pflanzstätte mannigfacher Verkehrtheit enthalten, sollen nicht nur verboten, sondern überhaupt eingezogen und mit Feuer verbrannt werden«.
    Kirchenlehrer Papst Leo I., »der Große« 9

    »Niemand soll es (sc. dieses Buch) abschreiben; doch nicht nur das – wir halten vielmehr auch dafür, daß es verdient, dem Feuer übergeben zu werden«.
    Konzil von Nizäa (787) 10

    »Vom 4. Jahrhundert an bis in die Neuzeit brannten Scheiterhaufen, die aus Schriften der Häretiker bestanden ... Die Regierung Konstantins bildete den Anfang dieser Entwicklung.« »Für Johannes Chrysostomos ist die heidn. Literatur schon fast vergessen u. untergegangen; nur noch vereinzelt seien solche Schriften bei den Christen zu finden.« »Erst im MA weiß man zu berichten, daß im christl. Altertum aus Prüderie heidnische Bücher vollständig beseitigt wurden.«
    Wolfang Speyer 11

Nachbemerkung

    Kaum in Rezensionen, doch oft in Diskussionen halten mir Christen (erfahrungsgemäß oft solche, die mich – sicherheitshalber – gar nicht gelesen haben) entgegen, ich könne noch so viele kirchliche Verbrechen zusammentragen (»Kriminalromane« schreiben, wie mir im Sender Freies Berlin ein Kirchenmann zuschnaubte), das erschüttere ihren Glauben an Christentum und Christus nicht. Nun zeige ich aber in all diesen Bänden nie nur die ethische, sondern ab und zu auch die dogmatische Seite des Christentums. Und da verfängt das fromme Argument keinesfalls mehr. Allein das längste Kapitel des vorliegenden Bandes, das erste, führt eine Berufung auf den christlichen Glauben historisch ad absurdum 1 .
    Freilich: »Gläubigen« geht es fast nie um historische, philosophische, ethische Probleme, um Wahrheit oder, bescheidener gesagt, Wahrscheinlichkeit, sondern um ihr eigenes Problem. Sie »glauben«, sie könnten ohne ihren Glauben nicht leben. Obwohl sie ja, als Inder etwa, wahrscheinlich einen ganz anderen Glauben hätten. Und als Afrikaner wieder einen anderen – ein Aspekt, der jeden »Glauben« von vornherein relativiert. Mein Leben zeigt mir, daß man sehr gut ohne »Glauben« leben kann. Und Tausende von oft erschütternden Zuschriften bezeugen, daß es auch andere können, nach Preisgabe ihres christlichen Glaubens sehr viel besser können als vorher, daß sie viel freier leben, ja, daß sie erst zu leben beginnen – und kaum »unmoralischer« als die Christen.

Anmerkungen zum dritten Band
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