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Kriegsspiele auf Zelos

Kriegsspiele auf Zelos

Titel: Kriegsspiele auf Zelos
Autoren: Edmund Cooper
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Verdaulichkeit und den Nahrungswert hin überprüft.
    Sie schien sich von ihrem schlimmen Erlebnis gut erholt zu haben. Conrad beobachtete sie über den Tisch, während sie sich angeregt mit Kwango unterhielt. Sie wirkte entspannt und richtiggehend glücklich.
    Ja, dachte Conrad, dieses zelosische Essen könnte gar nicht befriedigender sein. Aber der Rotwein in seinem Glas war von der Erde. Er hob es, und im gleichen Moment tat Indira das gleiche, und sie schien auch dasselbe wie er zu denken.
    »Auf Applecross«, prostete sie ihm zu.
    »Auf Applecross!« Lächelnd trank Conrad und bemerkte Kwangos Blick. »Ehe wir alle sentimental werden«, sagte er schnell, »wird unsere Koryphäe, Mr. Kwango, das Rätsel lösen, über das wir uns so sehr den Kopf zerbrachen: Wie es möglich ist, daß sich Menschen wie wir hier auf Zelos befinden.«
    »Boß«, sagte Kwango und schenkte sich einen weiteren Drink ein. »Ich habe zwei Lösungen, aber Ihnen wird keine davon gefallen.«
    »Kurt«, warf Hildegard ein. »Es ist noch viel zu früh, daß ein verantwortungsbewußter Wissenschaftler ernsthafte Theorien über die Abstammung dieser Menschen hier machen könnte.«
    »Ich bin kein verantwortungsbewußter Wissenschaftler«, erwiderte der Schwarze. »Ich bin der unnachahmliche Kwango. Sitzen Sie auch alle gut? Dann fange ich an. Beide Theorien gehen von derselben Voraussetzung aus. Irgendwo in dieser guten alten Galaxis muß es eine Rasse geben – oder gegeben haben –, die uns so weit voraus ist wie wir dem Burschen, der das Rad erfunden hat. Auch muß es weitere Planeten geben, wo verrückte Menschen einander den Schädel einschlagen oder sich durch Umweltverschmutzung selbst vergiften.
    Diese Zeloser sind ohne Zweifel absolut menschlich, und die Chance, daß ihre Entwicklung genau wie unsere verläuft – nun, die gibt es gar nicht. Also läuft die erste Theorie darauf hinaus, daß vor zwischen fünfzig- bis hunderttausend Jahren irgendwelche galaktischen Eierköpfe auf Sol 3 landeten und ein paar Musterexemplare der intelligentesten Tiergattung mitnahmen, die sie dort fanden, um ein paar Experimente auszuführen, die sie nicht viel kosteten. Also setzten sie ein paar dieser Musterexemplare hier auf Zelos ab und vermutlich auf ein paar anderen E-Typ-Planeten ebenfalls, ehe sie wieder durch die Lichtjahre dahinsausten, um sich irgendwo anders mit ihren Spielchen zu beschäftigen. Das, meine Damen und Herren, ist Kwangos Theorie Numero eins.«
    »Was, zum Teufel, haben Sie schon alles getrunken, Kwango?« fragte Hal kopfschüttelnd.
    Jane Ustinov lachte. »Sie haben wirklich eine blühende Phantasie.«
    »Wieso fünfzig- bis hunderttausend Jahre?« Hildegard lachte nicht.
    »Ich hoffte, Sie würden es fragen. Das war die Zeit, als der Homo erkennbar sapiens wurde. Die Besucher aus dem All beobachteten das Wesen, extrapolierten zweifellos mit ihren Computern und beschlossen, ihm eine Chance unter anderen, für ihn günstigen Umweltbedingungen zu geben – vielleicht für den Fall, daß es ihm schließlich gelingen würde, seine natürliche Umwelt zu vernichten. Was er ja auch fast fertigbrachte.«
    »Theorie eins hat den authentischen Kwango-Stil«, bemerkte Conrad trocken. »Sie trifft weit daneben. Aber vielleicht ist sie einfacher zu glauben als eine parallele Evolution. Flora und Fauna auf Zelos sind anders als die auf der Erde. Also warum, zum Teufel, sollten die Menschen gleich sein?«
    »Nicht ganz gleich«, gab Jean-Pierre zu bedenken. »Sie sind größer.«
    »Aber nicht anomal groß. Und wir haben schließlich große und kleine Menschen auf der Erde«, warf Indira ein.
    »Ehe wir auf Einzelheiten eingehen, sollten wir uns vielleicht erst Theorie 2 anhören«, meinte Conrad.
    »Boß«, sagte Kwango. »Sie wird Ihnen noch weniger gefallen. Nach ihr landeten diese galaktischen Eierköpfe auf der Erde und vielleicht noch anderen Planeten vor etwa zwei Millionen Jahren.«
    Wieder war es Hildegard, die interessiert fragte: »Wieso gerade vor zwei Millionen?«
    Kwango schien nicht auf ihre Frage zu achten. »Ich möchte Ihnen von meinem lieben alten Großpapa mütterlicherseits erzählten. Er war Gärtner, ein wirklich guter Gärtner. Auf einem großen Besitz ließ er Pflanzen wachsen, wo sie eigentlich gar nicht wachsen konnten. Aber er war eben wirklich schlau und geschickt, und so paßte er seine Pflanzen ihrer Umwelt an. Er kreuzte sie und kreuzte sie erneut. Dann zog er die kleinen Pflänzchen liebevoll in seinem
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