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Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts

Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts

Titel: Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts
Autoren: Pamela Palmer
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Toten um sich, ihre Geister, die über ihre Haut strichen, ihr Lebewohl sagten, ehe sie die Welt der Lebenden flohen.
    Und sie allein zurückließen.
    Ihre Tränen wurden zu einem lauten Schluchzen, als sie das Gesicht im Haar ihrer Mutter vergrub und sich an ihren reglosen Körper klammerte, bis sie schließlich einschlief.
    Sie erwachte, als aus der Ferne ein Ruf an ihr Ohr drang. Tageslicht strömte in die Höhle, und langsam hob sie den Kopf.
    »Mama?«
    Wieder hörte sie jemanden rufen. »Olivia!« Es war die Stimme ihres Vaters. Freude stieg in ihr auf, sie rappelte sich auf und rannte los, flog förmlich über die still daliegenden Leiber der Menschen, die sie geliebt hatte.
    »Papa!«
    Am Eingang zur Höhle trafen sie aufeinander. Sein feuerrotes Haar, das die gleiche Farbe wie ihres hatte, glänzte im Sonnenlicht, als er sie in seine Arme riss und so eng an sich zog, dass er sie fast erdrückte. Sie schlang die Arme um seinen Hals und barg ihr Gesicht an seiner warmen Kehle.
    »Was ist passiert, Kleines? Ich habe gespürt, wie deine Mutter … ging.« Während er sie in die Höhle trug, schwang in seiner Stimme das Entsetzen mit, das ihn die ganze Nacht verfolgt hatte.
    »Die Zauberer haben im Dorf mehrere Feuer gelegt, die wir nicht löschen konnten; deshalb sind wir weggelaufen. Jamie sagte, die Krieger des Lichts würden uns beschützen.«
    »Aber ihr habt es nicht bis zur Burg der Krieger geschafft.«
    »Nein. Isobel versuchte, den Schutzwall zu errichten, aber sie konnte sich nicht mehr erinnern, wie, Papa. Und die Drader … « Wieder wurde sie vom Entsetzen der letzten Nacht erfasst, und ihre Stimme erstickte an einem Schluchzen.
    Ihr Vater begann zu zittern, während er sie hielt, und Wut schwang in seiner Stimme mit. »Isobel ist mehr als fünfhundert Jahre lang die Mystikerin der Enklave gewesen. Sie hat das verdammte Lied nicht vergessen, sondern es war das Werk der Zauberer.« Er taumelte, hielt sie aber weiterhin fest. »Wo ist deine Mutter?« Seine Stimme brach, als er das letzte Wort aussprach.
    Olivia hob den Kopf von seiner Schulter und zeigte auf die Stelle, aber er ging bereits in die Richtung. Er wusste es schon.
    »Ach, bei der heiligen Göttin, Alexandra. Alexandra.«
    Tränen liefen über seine Wangen, während er auf seine Gemahlin schaute.
    »Sie schläft, Papa.«
    »Ja, Kleines. Für immer.« Er krächzte fast, als er fragte: »Wie hast du überlebt, meine Kleine?«
    »Mama hat mich mit ihrem Körper bedeckt.«
    »Du bist nicht gebissen worden?« Wieder taumelte er, dann sank er auf die Knie, wobei er sie mit einer Hand auf seinen Schoß zog, während er die andere nach ihrer Mutter ausstreckte und ihr übers Haar strich, wie es auch Olivia in der Nacht getan hatte.
    Wieder schaute sie zu ihm auf und sah, dass sein Gesicht viel zu blass war. Doch als sie ihre kleine Hand hob, um seine Wange zu berühren, griff er nach ihrem Kinn, sah sie an und drehte ihr Gesicht von der einen in die andere Richtung.
    Seine Miene wurde ernst. »Du bist voller Bisswunden von den Dradern, Kleines. Wie konntest du überleben, während die anderen … ?«
    Plötzlich wurden seine Augen ganz groß, und sein Kopf flog zurück, als wäre er geschlagen worden.
    »Papa?« Zitternd kam das Wort über ihre Lippen.
    Er schob sie weg, und sie purzelte auf den Höhlenboden, wo sie sich die Hüfte an einem vorstehenden Stein stieß. Tränen stiegen ihr in die Augen.
    »Livvie, Kleines.« Seine Worte klangen erstickt. »Geh weg von mir, Livvie. Geh weg, damit du nicht zur Mutter auch noch den Vater verlierst, ja?«
    Sie verstand es nicht. Sie wusste nur, dass ihre Welt zusammengebrochen und er das Einzige war, das ihr noch geblieben war. Sie streckte die Arme nach ihm aus.
    Ein schrecklicher Ausdruck trat in seine Augen. »Olivia, zurück! Bleib mir fern, sonst bringst du mich noch um.«
    Mit einem herzzerreißenden Schrei sprang Olivia auf und rannte davon, wobei sie vor lauter Tränen nichts sehen konnte, als sie durch die Höhle ins helle Sonnenlicht stolperte.
    »Livvie, das ist weit genug! Bleib dort.«
    Von Kopf bis Fuß zitternd sank sie schluchzend zu Boden. Was hatte sie getan?
    Es schien eine Ewigkeit zu dauern, ehe ihr Vater endlich aus der Höhle kam und etwas entfernt von ihr auf einen großen Felsbrocken sank.
    Sie wollte schon aufstehen und zu ihm gehen, aber er hob die Hand und schüttelte den Kopf.
    »Bleib dort sitzen, Kleines, und hör mir zu, ja?« Zwar lag auf seinem Gesicht ein grimmiger
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