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Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Titel: Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)
Autoren: Robyn Young
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vor acht Jahren überschrieben worden. Nachdem er den Platz seines Vaters eingenommen hatte, hatte es Robert fast ein wenig peinlich berührt, als Herr der Ländereien nach Antrim zurückzukehren und seinen Ziehvater vor ihm niederknien und ihm seine Reverenz erweisen zu sehen. »Ich wusste nicht, dass Ihr meinen Großvater gekannt habt.«
    »Nicht persönlich«, stellte der jüngere Mönch klar. »Aber wir haben von seiner Großzügigkeit profitiert. Er hat unserer Abtei über Jahre hinweg Geld für Kerzen zukommen lassen, die am Schrein unseres Gründers, des heiligen Malachias, brennen sollten.«
    Donough nickte, als Robert ihm einen fragenden Blick zuwarf. »Dein Großvater hat die Spenden über deine Mutter an mich weitergeleitet.« Er deutete auf den die Halle beherrschenden langen Tisch, auf den die Diener einen Krug mit Wein und einige Kelche gestellt hatten. »Aber wir wollen uns erst einmal setzen.«
    Als sie zu dem Tisch und den Bänken hinübergingen, dachte Robert an die Abtei von Clairvaux in Frankreich und andere heilige Stätten, wo sein Großvater dafür bezahlt hatte, dass zu Ehren des Heiligen Kerzen entzündet wurden. Wie viele Kerzendochte rauchten gemäß dem letzten Willen des alten Mannes noch in Kapellen und Abteien, und das alles nur, um für die Sünden eines Vorfahren zu büßen?
    Es hieß, dass Malachias während einer Reise durch Schottland in der Burg der Familie Bruce in Annan übernachtet hatte. Als er erfuhr, dass dort ein mutmaßlicher Räuber gehängt werden sollte, bat er, den Mann zu verschonen, was ihm der Lord of Annandale auch zusagte. Als Malachias den angeblich Begnadigten am nächsten Tag am Galgen baumeln sah, belegte er aus Zorn über diesen Wortbruch den Lord und seine Nachkommen mit einem Fluch, der der Geschichte zufolge den Fluss über die Ufer treten und ihre Burg fortreißen ließ, sodass die Bruces gezwungen waren, in Lochmaben eine neue zu erbauen.
    Roberts Vater hatte für diese Legende nur Hohn und Spott übrig gehabt und behauptet, ein Wintersturm sei die Ursache für die Zerstörung der Burg gewesen, doch sein Großvater hatte den Fluch nicht nur für Unheil in der Vergangenheit, sondern auch für alle Ereignisse nach dem tragischen Tod von König Alexander III. verantwortlich gemacht, der zu der Krönung von Edwards Marionettenkönig John Balliol und dem Verlust des Anspruchs der Familie Bruce auf den Thron geführt hatte.
    »Letztes Jahr suchten mich meine Brüder auf, um mir zu berichten, dass der Earl of Ulster Donoughs Halle dem Erdboden gleichgemacht hat«, erklärte Robert, als er Platz nahm. »Sie sagten, Ulsters Männer hätten eine Reliquie gesucht, die König Edward unbedingt haben wollte – eine Reliquie, die die einen als Stab Jesu und die anderen als Stab des Malachias bezeichnen.« Er beobachtete Murtough scharf, während er sprach, aber die vernarbten Züge des Mönchs verrieten nicht, was in ihm vorging. »Ich bin als Hüter von Schottland zurückgetreten, weil ich hoffte, den Stab finden und verhindern zu können, dass er dem König in die Hände fällt. Lord Donough hat Euch diese Botschaften geschickt, weil er überzeugt ist, dass Euer Orden weiß, wo sich der Stab befindet.«
    Als die beiden Männer schwiegen, seufzte Donough vernehmlich. »Kommt schon, Murtough. Ihr mögt Euch die letzten Monate lang ja in Schweigen gehüllt haben, aber Nachrichten verbreiten sich auch ohne Euer Zutun schnell.« Er füllte einen Kelch mit Wein und reichte ihn dem Mönch. »Wir wissen, dass Ulsters Leute Eure Abtei durchsucht haben, nachdem der Stab aus Armagh verschwunden ist. Warum hätten sie das tun sollen, wenn sie Euch nicht verdächtigen würden, ihn an Euch gebracht zu haben?«
    »Und warum hätte er Euer Heim niederbrennen sollen, Donough?«, konterte Murtough. »Hat er vielleicht gedacht, Ihr hättet ihn gestohlen?«
    »Es ist allgemein bekannt, dass wir Euren Orden unterstützen. Deswegen sind wir in Verdacht geraten.« Donoughs Miene verfinsterte sich. »Und das hat Ulster zweifellos den Vorwand geliefert, den er braucht, um uns endgültig aus Glenarm zu vertreiben. Unter der Herrschaft der Familie Bruce waren wir all diese Jahre lang sicher, während unsere Landsleute von den englischen Invasoren in den Westen vertrieben wurden. Ich war einer von einer Hand voll Männer, die ihr Land behalten haben. Natürlich will Ulster mich loswerden. Aber ich sage, Gott helfe ihm und den Seinen, wenn sich unsere Landsleute auflehnen, um sich
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