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Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Titel: Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)
Autoren: Robyn Young
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Gemeinsam hatten sie das kriegsgeschüttelte Reich ohne König regiert und die gespaltene Gemeinschaft von Earls, Lords, Rittern und Bauern angeführt, die sich von Edward Longshanks’ Herrschaft befreien wollte. Es war ein schwieriges Bündnis gewesen; zwischen den beiden Männern herrschte ohnehin schon Feindschaft, aber noch schwerer wog die Bitterkeit zwischen ihren Familien. Durch einen Jahrzehnte zurückliegenden Betrug vergiftet, war das böse Blut über Generationen hinweg vom Vater an den Sohn weitergegeben worden.
    Es war ein geschickter Schachzug von Alexander Seton gewesen, Comyn ins Spiel zu bringen. Aber er hatte das Wesentliche übersehen. Nach Roberts Abreise hatte William Lamberton seinen Platz als Hüter eingenommen, doch nicht einmal die Wahl des charismatischen Bischofs von St. Andrews hatte Comyn davon abgehalten, unter den Männern des Reichs um Anhänger zu werben. Um seine eigene Autorität in Schottland wiederherstellen zu können, musste Robert mit etwas zurückkehren, das ihn als den würdigeren Mann auswies; etwas, das ihnen zu ihrer Freiheit verhelfen konnte, das wusste Robert. John Comyn war nur ein weiterer Grund, weshalb er nicht ohne das zurückgehen konnte, was er suchte: den Stab des heiligen Malachias.
    »Du hast uns gesagt, unser Land brauche einen neuen König«, fuhr Alexander, der Roberts Schweigen als Gleichgültigkeit missdeutete, barsch fort. »Einen, der unsere Freiheit verteidigt, der sich bewährt, wo John Balliol versagt hat. Du sagtest, du würdest dieser König sein.«
    Jetzt drehte Robert sich doch zu ihm um. Er erinnerte sich noch lebhaft an seine Worte im Burghof von Turnberry Castle vor drei Jahren – dem Jahr, in dem er seinen König Edward geleisteten Treueeid gebrochen hatte, um an William Wallace’ Seite zu kämpfen. Damals hatte er mit Feuer im Herzen zu seinen Männern gesprochen, hatte versprochen, ihre Freiheit mit aller Macht zu verteidigen und gelobt, ihr König zu werden. In seinen Adern floss nicht nur das königliche Blut des Hauses Canmore, sondern sein Großvvater war auch von Alexander III. zu seinem Erben ernannt worden. Vor seinem Tod hatte der alte Mann diesen Anspruch auf ihn übertragen, und Robert hatte geschworen, ihn aufrechtzuerhalten, egal welche Prätendenten widerrechtlich auf dem Thron saßen und das Recht der Familie Bruce ignorierten.
    Seine Stimme wurde fester. »Und so wird es auch kommen.«

2
    DER JAGDTRUPP RITT IN DER EINSETZENDEN Dämmerung über die Felder; die Jäger trugen den abgetrennten Kopf des Hirsches. Sie zogen eine leuchtend rote Blutspur hinter sich her, die inzwischen eine große Zahl sie umkreisender Krähen angelockt hatte. Nachdem die Hunde ihre Belohung erhalten hatten, war der Kadaver zerlegt und verteilt worden. Die besten Stücke erhielt Lord Donough für seine Tafel, die anderen die Männer, die an der Jagd teilgenommen hatten. Sogar die Einheimischen, die neben den berittenen Edelleuten herliefen, hielten mit Blättern umwickelte Päckchen mit Fleisch und Knochen für ihre Familien in der Hand. Donough achtete stets darauf, dass jeder seinen Anteil bekam.
    Sie schlugen den Pfad ein, der sie an der mit Moos und gelben Fettkrautrosetten überwucherten Ruine einer ringförmigen Festung, in der Schafe grasten, vorbei zu Donoughs Halle zurückführte. Als Robert die zerbröckelnden Steine anstarrte, stiegen Erinnerungen in ihm auf. Er sah sich selbst, schlank und schlaksig, auf dem höchsten Punkt der verfallenen Mauer sitzen und triumphierend die Faust heben, während seine Ziehbrüder, von dem Wettrennen noch außer Atem, hinter ihm hochkletterten. Seine eigene Stimme hallte in seinen Ohren wider.
    » Ich bin der König! Ich bin der König! «
    Er wandte sich von der Ruine ab, als der Pfad sich den Hang hinunterwand und die Halle in Sicht kam. Cormac gab seinem Pferd die Sporen und galoppierte vorneweg; sein rotes Haar wurde vom Wind zerzaust. Niall und Thomas ritten hinter ihm um die Wette. Die Halle stand auf einem grasbewachsenen Hügel, der sich über dem Ufer eines seichten Flusses erhob. Sie war von einem Schutzgraben und einer Palisade umgeben, deren Pfähle noch nicht von Zeit und Wetter in Mitleidenschaft gezogen worden waren. Vor achtzehn Monaten war der größte Teil der Gebäude von einem Feuer zerstört worden, nur die steinerne Halle war stehen geblieben. Der Wiederaufbau hatte Monate gedauert, aber dank Donoughs Entschlossenheit, der Treue seiner Pächter und Münzen aus Roberts Truhen sah
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