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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung
Autoren: L. E. Modesitt
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nach drei Regentagen in Schlammlöcher verwandelt haben. Justen schnaubte. Auf seine Weise hatte er selbst den Regen herbeigerufen. Allerdings würden seine Methoden nicht die Billigung Gunnars und der anderen Schwarzen Magier finden.
    Die rasch dahinziehenden Wolken flogen jetzt höher als am Morgen und gegen Mittag hatte endlich der Regen aufgehört. Eine Lücke in der Wolkendecke schien für später sogar etwas Sonne zu verheißen.
    Justen hatte gerade den Wegstein erreicht, der ihm verriet, dass Hrisbarg, jene kleine Stadt, die angeblich das Metall für die Eiserne Garde lieferte, noch ein Dutzend Meilen entfernt im Osten lag, als die Luft zu flirren begann.
    Er suchte mit den Augen den Ursprung dieser Empfindung, bis sein Blick auf einen Hügel direkt vor ihm fiel. Ein kleines, aus Stein gebautes Haus stand auf dem Gipfel, aber das Kribbeln kam von der Hügelflanke darunter. War es Gunnar, der mit seinen nun verminderten Kräften einen Sturm herbeirief? Und war da nicht außer Gunnar auch noch ein Anflug von Chaos?
    Justen trieb seinen Braunen an.
    Als er die nächste weite Kurve umrundet hatte, wo neben der Straße ein kleiner Wasserfall toste, konnte er eine Kutsche und vier Lanzenreiter sehen. Auf der Straße lag ein einzelnes Pferd.
    Gunnar stand hinter einem grauen Felsblock auf halber Höhe eines kleinen Hügels, der abschüssig und schlammig genug war, um die Lanzenreiter zu entmutigen … wenigstens für den Augenblick.
    Eine bescheidene Feuerkugel zischte am Wetter-Magier vorbei, gleich danach die nächste.
    Justen sah sich um. Die Weißen Magier blockierten die Straße nach Lydiar und ein Rückzug kam für Gunnar im Augenblick nicht in Frage.
    Wieder zischte es und eine rot-weiße, blendend helle und hässliche Linie griff vom Weißen Magier hinaus.
    Justen legte einen Ordnungs-Schild um sich und das Maultier und schloss die Augen, als der nächste Weiße Feuerregen über seine Schilde prasselte. Eine Kiefer hinter ihm brach in Flammen aus und stürzte um. Unbeholfen stieg er ab. Das linke Bein machte ihm immer noch zu schaffen. Halb rannte und halb stolperte er zum Maultier.
    Jetzt erinnerte er sich, dass die Bruderschaft der Ingenieure geschaffen worden war, weil in einer Welt mit weniger Ordnung das Chaos in der direkten Konfrontation immer stärker war als die Ordnung.
    »So große Kräfte …« Justen murmelte mit sich selbst und nestelte am langen Bündel auf dem Rücken des Maultiers herum, bis er endlich die Stangen lösen konnte. Hoffentlich würden die beiden, die er bei sich hatte, auch ausreichen.
    Wieder zischte eine Feuerkugel heran, dass die Ordnungs-Schilde des dunkelhaarigen Ingenieurs bebten. Hoffentlich konnte er Gunnar noch rechtzeitig helfen!
    Er lud sich den schweren Eisenstab mit dem Kern aus Kupfer und den zweiten Pol auf die Schultern und stieg eilig den Hügel hinauf. Er musste sich bergauf bewegen und sich vor Gunnar postieren.
    Die nächste Feuerkugel warf ihn um. Er stürzte auf den Felsboden und spürte, wie er sich einen Schnitt auf der Wange zuzog. Mühsam richtete er sich wieder auf und lief weiter bergauf.
    »… zwei dieser Schwarzen Hunde …«
    Ein Pfeil flog an ihm vorbei, dann noch einer. Er duckte sich ins hüfthohe Gebüsch.
    Eine Bö fegte den Hügel herunter und der nächste Pfeil verfehlte ihn weit, wahrscheinlich wegen des plötzlich aufkommenden Windes oder vielleicht auch, weil er gestürzt war, nachdem sein Fuß sich in einer Wurzel verfangen hatte.
    Er stolperte weiter, bis er eine Stelle fast direkt oberhalb der Kutsche erreichte. Dort rammte er den ersten Eisenpfahl in den weichen Boden und taumelte weiter.
    Wieder stürzte er, als eine Feuerkugel seine Schilde traf. Er stützte sich mit der Hand an den scharfkantigen Felsen ab und zog sich einige weitere Schnittwunden zu.
    Nach etwa einem Dutzend Schritten rammte er die zweite Stange in den Boden. Dann richtete er die Sinne auf das Eisen, das tief drunten in den Felsen ruhte, und versuchte keuchend, einen Kanal der Ordnung vom Eisen drunten zu den Eisenpfählen auf dem Hügel zu öffnen.
    Wieder pfiff eine Feuerkugel an ihm vorbei.
    Er holte tief Luft und ließ die Schilde sinken. Dann hob er die Hände, als wolle er die Weißen Magier unten auf der Straße anrufen. Er wartete und duckte sich kurz, als ein weiterer Pfeil ihn knapp verfehlte.
    Der Himmel selbst schien unter dem Einschlag der nächsten Feuerkugel zu erbeben und die Bäume auf den fernen Hügeln schüttelten sich, als hätte ein
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