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Kreuzweg der Zeit

Kreuzweg der Zeit

Titel: Kreuzweg der Zeit
Autoren: Andre Norton
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kann. Haben Sie Schwierigkeiten gehabt?« wollte Kittson wissen.
    »Nur einen Lärm gehört, der Kopfschmerz verursacht.«
    »Klar, daß er etwas gespürt hat«, warf Saxton ein. »Er besitzt ausreichend Psi, um etwas zu fühlen.«
    »Aber er kommt durch«, kam Kittson ungeduldig auf den wichtigsten Punkt zurück. »Jemand muß diese Schranke abstellen. Wir kommen nicht durch, ehe das erledigt ist.«
    Blake war müde. Geist und Körper schmerzten vor Erschöpfung. Er spürte keine Sehnsucht, sich in Reichweite von Pranjs Macht zu begeben. Und doch erwartete Kittson es von ihm, als wäre er einer der Agenten.
    »Was ist mit Ihrem Schild?« fuhr Kittson fort, »das Sie verwendet haben, als er sich Ihrer bemächtigen wollte? Können Sie es wieder einsetzen? Wappnen Sie sich mit dem Gedanken, Sie wären ein verängstigter Flüchtling, der in einer fremden Welt verloren ist. Er weiß, daß Sie hier festsitzen. Er kann erwarten, daß Sie hier auftauchen.«
    »Na gut«, gab Blake nach. »Wie sieht ein Sonic aus, und wie schalte ich ihn aus?«
    Saxton lieferte die Beschreibung. »Ein schwarzer Metallkasten. Aus dem Deckel ragt eine kleine Antenne. Am einfachsten, Sie zerschlagen sie. Von diesem Augenblick an können wir Ihnen folgen.«
    Blake legte das Gewehr beiseite. Mit ungutem Gefühl ging er den Weg entlang, den Hoyt ihm gewiesen hatte. Er war schon hinter der Barriere, als vorn ein schwacher grüner Schein und ein entferntes Summen anzeigten, daß der Transporter nicht allzu weit entfernt in Betrieb war.
    Er riß sein Bewußtsein von diesem Gedanken los. Stattdessen konzentrierte er sich mit ganzer Kraft auf das Gefühl des Verlorenseins, der Angst, des Alleinseins – und versuchte ein Bild der vergangenen Tage aufzubauen, das Pranj befriedigen sollte, wenn auch nur für einen oder zwei wichtige Augenblicke, die jedoch ausreichten, die Agenten auf der Szene erscheinen zu lassen.
    Blake umging einen Schutthaufen und sah vor sich ein Loch, das in einen Keller führte, aus dem er in diese Welt gelangt war. Licht drang aus der Öffnung, und er hörte Stimmengewirr. Blake holte tief Luft. Dann begann er zu schwanken und probierte aus, wie weit er damit gehen konnte, ohne das Gleichgewicht zu verlieren.
    Hunger, Kälte, Einsamkeit, Angst – er versuchte alle diese Gefühle auszudrücken, nur daran zu denken, nur sie zu fühlen, während er auf das Loch zutaumelte, aus dem sich das fremdartige blaue Licht ausbreitete.
    Die Ixanilier waren unempfindlich, und keiner von ihnen war auf den Eintritt der zerlumpten Gestalt vorbereitet, die über die Schwelle stolperte. Blake blinzelte geblendet in das Licht der tragbaren Lampen, bis er endlich die ihn erstaunt anstarrenden Männer unterscheiden konnte. Da waren die braunhäutigen stolzen Adeligen, die er zuletzt mit Pranj im Labor hatte sprechen sehen, und zwei ihrer rotbemäntelten Diener. Und mit den Armen an einen Pfeiler gebunden stand Erskine da. Das Blut lief ihm aus dem zerschlagenen Mund, und das Gesicht war schwarz angelaufen von Schlägen.
    Einer der Rotmäntel packte Blakes Gelenke und riß ihm in einer geübten Bewegung die Hände auf den Rücken. Die Adeligen berieten sich. Ihre gutturale Sprache gab den neuen Gefangenen keinerlei Aufschluß. Blake versuchte einen Trick, den ihm vor langer Zeit Dan Walker beigebracht hatte. Er machte die Gelenke steif, als der Rotmantel ihn fesselte. Er war fast sicher, daß er sich mit ein wenig Anstrengung aus diesen Fesseln befreien konnte. Ein verächtlicher Stoß ließ ihn durch den halben Keller taumeln, er landete auf den Knien und sah Erskine direkt ins Gesicht. Einer der Rotmäntel saß in der Nähe, doch schenkte er keinem der Gefangenen besondere Aufmerksamkeit. Es war klar, daß die Ixanilier von keinem der Gefangenen Schwierigkeiten erwarteten.
    Blake sah zu Erskine hoch. Dessen helle blaue Augen fixierten kurz die seinen und richteten sich dann über seine Schulter. Blake glaubte sich dem Zusammenbruch nahe. Der Rotmantel trat vor, starrte in sein Gesicht und bedachte ihn mit einem Tritt in die Rippen, den der Gefangene mit einem Schmerzensschrei quittierte. Aber Blake hatte erreicht, was er wollte. Am Rande des Schutthaufens, der den Ankunftsplatz des Transporters verbarg, stand, flankiert von zwei Kisten, die der andere Rotmantel öffnete, genau jener Apparat, den Saxton ihm beschrieben hatte.
    Wie er es anstellen sollte, unentdeckt an das Ding heranzukommen, war ein Problem, das Blake jetzt lösen mußte.
    Der
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