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Kreuzberg

Kreuzberg

Titel: Kreuzberg
Autoren: Oliver G. Wachlin
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Auftrag.«
    »Ehrlich?« Der Stasimann sah ihn skeptisch an und lächelte dann wie
ein freundlicher Dienstleister. »Sie brauchen es nur zu sagen, wenn Sie noch
weitere Akten suchen.«
    »N-nein«, stammelte Boelter, »nur diese beiden Ordner, bitte.«
    »Wie Sie wollen.« Der Stasimann fotokopierte weiter. »Dann muss
Ihrem Auftraggeber ja einiges an diesen Vorgängen liegen, nicht wahr? Wenn er
Ihnen zweitausend Westmark dafür zahlt?«
    »V-vermutlich.« Boelter zuckte mit den Schultern und sah zu, wie der
Stapel Kopien weiter anwuchs. »Wie jesagt, ick weeß nicht, wer dahinter
steckt.«
    »Schon gut, ich kann’s mir denken.« Der Stasimann sortierte die
Originalakten wieder in die Ordner ein und gab sie Boelter zurück. »Hier! Und
jetzt verschwinden Sie damit. Kein Wort von den Kopien, klar?«
    »Sie …«, Boelter starrte den Mann verblüfft an. »Sie lassen mich
gehen?«
    »Kein Wort von den Kopien«, wiederholte der Stasimann eindringlich,
»versprechen Sie mir das?«
    »P-pionierehrenwort«, versicherte Boelter und machte, dass er
fortkam.
    Etwa dreieinhalb Stunden später stand er fröstelnd auf dem zugigen
Alexanderplatz unter der Weltzeituhr. In Moskau war es schon bald Mitternacht,
in New York dagegen erst halb vier am Nachmittag.
    Punkt einundzwanzig Uhr dreißig trat der geheimnisvolle Mann mit dem
Borsalinohut auf Boelter zu. Und noch immer trug er eine Sonnenbrille.
    »Haben Sie die Akten?«
    »Aber sicher doch«, nickte Boelter und gab ihm die Ordner, »lief
allet nach Plan.«
    Der Mann blätterte die Akten flüchtig durch. »Irgendwelche
besonderen Vorkommnisse?«
    »Keene«, log Boelter, »hamse det Jeld?«
    »Tausendfünfhundert, wie abgemacht.« Er bekam einen dicken Umschlag
in die Hand gedrückt. »Das war’s dann.«
    »Fein«, Boelter steckte das Geld ein und wollte sich noch für
weitere »Spezialaufträge« empfehlen.
    Doch der geheimnisvolle Mann war bereits in der Dunkelheit
verschwunden.
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