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Kreativ im Job (TaschenGuide)

Kreativ im Job (TaschenGuide)

Titel: Kreativ im Job (TaschenGuide)
Autoren: Matthias Noellke , Susanne Beermann , Monika Schubach
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einem Gebiet schöpferisch. Abgesehen davon gibt es starke Bedenken, dass bei manchen Aufgaben nur die bloße Anzahl der Antworten bewertet wird. Quantität kann hier jedoch kaum das ausschlaggebende Maß für eine Beurteilung sein. Wie der Kreativitätsforscher Bernhard Floßdorf über die fast schon klassische Ziegelsteinaufgabe bemerkt hat: „Angenommen, eine Testperson ginge hin, ergriffe den Ziegelstein und erschlüge den Testleiter. Wäre diese Person kreativ?“
    Wichtig
    Der einzig zuverlässige Maßstab, wie kreativ eine Person ist, sind ihre kreativen Ideen.

Die fünf häufigsten Irrtümer über die Kreativität
    Viele weit verbreitete Auffassungen von Kreativität sind nicht zutreffend. Zwar enthalten sie meist einen „wahren Kern“, jedoch sind die folgenreichsten Irrtümer oft 90-prozentige Wahrheiten.
    Irrtum Nr. 1: „Kreativität entsteht aus Chaos“
    Nach dieser Auffassung sind Sie kreativ, wenn Sie die größtmögliche Unordnung schaffen. Beseitigen Sie Ihre „Denkblockaden“. Wirbeln Sie alles durcheinander und stellen Sie neue verrückte Dinge damit an. Seien Sie desorganisiert und lassen Sie sich nicht festnageln. Halten Sie Ihre Ideen „flüssig“ und versuchen Sie auf keinen Fall, sie in ein System zu pressen. So etwas überlassen Sie den „unkreativen Erbsenzählern“.
    Feste Strukturen sind der Kreativität jedoch keineswegs hinderlich und müssen auch nicht notwendigerweise beseitigt werden, damit die Kreativität strömen kann. Zwar müssen Sie sich im kreativen Prozess von der gegebenen Ordnung lösen, ungewohnte Verfahren, neue Sichtweisen ausprobieren, die Dinge neu und anders miteinander kombinieren. Dabei kann Ihnen zeitweilig der Überblick verloren gehen, was Sie jedoch nicht als Ausdruck Ihrer Kreativität missverstehen sollten.
    Wichtig
    Auf jeden Fall gehört es zum kreativen Prozess, dass Sie Ihre Idee in die vorgegebene Ordnung einpassen müssen. Oder Sie ändern die Ordnung. Aber gerade dann müssen Sie besonders konzentriert und systematisch vorgehen.
    Irrtum Nr. 2: „Fachleute sind selten kreativ“
    Unterstellt wird, dass Fachfremde die Dinge „unvoreingenommen“ betrachten und sie deshalb auf Ideen kommen, die den Experten niemals einfallen würden. Wenn Sie kreative Ideen benötigen, sollten Sie erst einmal hören, was einem Laien zu Ihrem Problem einfällt.
    Das Gegenteil ist richtig: Gerade Laien sehen die Dinge höchst voreingenommen und beurteilen sie nach ihrem Alltagsverstand. Sie sind meist nicht in der Lage, die Wirkung ihrer Vorschläge abzuschätzen. Auch ist der Alltagsverstand in der Regel weit weniger originell, als hartnäckig unterstellt wird. Natürlich gibt es unter Experten Betriebsblindheit, fachliche Voreingenommenheit und Risikoscheu. Auch trennen sich Fachleute nur schwer von ihren Überzeugungen. Doch eines ist gewiss: Kreative Ideen kommen niemals von Leuten, die keine Ahnung haben.
    Irrtum Nr. 3: „Junge Menschen sind besonders kreativ, vor allem Kinder“
    Eine weit verbreitete Annahme: In jungen Jahren sind die Menschen noch kreativ, je älter sie werden, desto stärkerschmilzt die Kreativität dahin. Aufgaben, die viel Kreativität erfordern, sollten deshalb an jüngere Mitarbeiter vergeben werden. Besonders kreative Resultate erzielen Kinder.
    Richtig daran ist, dass der Grundstein zur Kreativität in der Kindheit gelegt wird. Doch gleichgültig, wie man kindliche Kreativität bewerten mag, ein Maßstab für Erwachsene ist sie nicht. Zwar sind jüngere Menschen tendenziell aufgeschlossener, geistig beweglicher und risikofreudiger als ältere, jedoch hat sich gezeigt, dass die Menschen, die kreativ sind, es auch im Alter bleiben. Allerdings ändert sich ihre Kreativität. Sie entwickeln zwar weniger Lösungsvorschläge als jüngere, jedoch ist der Anteil brauchbarer Anregungen höher.
    Irrtum Nr. 4: „Kreative Menschen sind Außenseiter“
    Wer kreative Einfälle hat, steht am Rande der Gesellschaft, glauben viele. Als Außenseiter braucht er keine Rücksicht zu nehmen und kann deshalb eher radikal neue Lösungen entdecken. In zugespitzter Form wird eine Forderung daraus: Kreative Menschen sollten sich dem gesellschaftlichen Konsens entziehen und alles grundsätzlich in Frage stellen, was allgemein anerkannt ist. Sie sollten „Querdenker“ sein.
    Doch viele erfolgreiche kreative Ideen kommen von ziemlich angepassten Menschen. Eine gewisse Distanz mag zwar hilfreich sein, jedoch auch eine gewisse Nähe zur „kreativen
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