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Krabat (German Edition)

Krabat (German Edition)

Titel: Krabat (German Edition)
Autoren: Otfried Preußler
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aber 1944 als 21-jähriger Leutnant in sowjetische Kriegsgefangenschaft.
    Die nächsten fünf Jahre seines Lebens verbringt er in verschiedenen russischen Lagern.
    Nach der Entlassung aus der Gefangenschaft im Juni 1949 findet er mit viel Glück im oberbayerischen Rosenheim seine heimatvertriebenen Angehörigen und seine Braut aus Reichenberg, Annelies Kind, wieder. Noch im selben Jahr feiern sie Hochzeit.
    Es ist nicht leicht, im Alter von 26 Jahren aus dem Nichts zu beginnen. Herkunft, Neigung und praktische Erwägungen veranlassen ihn, den Lehrerberuf zu ergreifen.
    Um seine Familie während der pädagogischen Ausbildung ernähren zu können, arbeitet er nebenbei als radelnder Lokalreporter und beginnt Geschichten für den Kinderfunk zu schreiben. Nach dem Studium wird er Volksschullehrer und bleibt bis 1970 im Schuldienst.
     
    Mit seiner Familie lebt er am Rübezahlweg in der Nähe von Rosenheim (Oberbayern). 1951 kommt die Tochter Renate, 1953 Tochter Regine und 1958 Tochter Susanne zur Welt.
     
    Nach einigen Anläufen gelingt Otfried Preußler 1956 mit »Der kleine Wassermann« der erste große Erfolg. Viele seiner Kinderbücher entstehen aus dem Alltagsleben mit seinen kleinen Töchtern. Um ihre gelegentlichen Einschlafprobleme zu lösen, erzählt er ihnen Geschichten, darunter auch eine Hexengeschichte. Und so entsteht 1957 »Die kleine Hexe«, die allen Kindern plausibel darlegt, weshalb man sich vor bösen Hexen nicht mehr zu fürchten braucht.
     
    Die Folgejahre sind von enormer Schaffenskraft gekennzeichnet. Die Liste seiner Veröffentlichungen zeigt die gewaltige Produktivität in diesen Jahren.
     
    1962 erscheint »Der Räuber Hotzenplotz«, mit seinen sieben Messern und seiner Pfefferpistole.
     
    1966 formt Otfried Preußler einen neuen Hauptdarsteller: »Das kleine Gespenst«.
     
    1971 erscheint "Krabat", die Geschichte vom Müllersburschen, der es mit den finsteren Mächten aufnimmt.
     
    Otfried Preußler hat 32 Bücher geschrieben, die in 55 Sprachen übersetzt wurden, und für die er viele Preise und Auszeichnungen erhalten hat.
     
    Die weltweite Gesamtauflage seiner Bücher beträgt rund 50 Millionen Exemplare.

 
    Krabat – zehn Jahre Arbeit
     
    Als Vorlage für meinen »Krabat« habe ich eine alte sorbische Volkserzählung verwendet, die ich bereits als Kind kennengelernt hatte, in einem Sagenbuch der Lausitz aus der Bibliothek meines Vaters. Im Grunde genommen lässt sich die Krabat-Sage auf die uralte Geschichte vom Zweikampf des Zauberlehrlings mit seinem Meister zurückführen, die schon im alten Indien vorkommt und seither immer wieder an den verschiedensten Orten in verschiedenartigsten Überlieferungen auftaucht. Wie alle richtigen Volkssagen ist auch die Krabat-Sage zeitlich und geografisch lokalisiert, und zwar spielt sie im ausgehenden 17. Jahrhundert in der schlesischen Oberlausitz, in der Nähe von Hoyerswerda und Kamenz; und es versteht sich von selbst, dass ich diese genaue Lokalisierung für meine Geschichte weitgehend übernommen habe.
    Es war nicht ganz einfach, mir die Gegend um die Ortschaft Schwarzkollm anhand genauer Landkarten zu erschließen. Ich kannte zwar die Oberlausitz einigermaßen, ich bin ja in ihrer Nachbarschaft groß geworden, aber Krabats engere Heimat an der Schwarzen Elster hatte ich bis dahin nie betreten. Dennoch habe ich im Lauf der Jahre verschiedene Zuschriften von Lesern meines Buches erhalten, die aus Schwarzkollm oder aus der Nähe stammten: »Sind Sie dort aufgewachsen, Herr Preußler? Sind wir vielleicht sogar miteinander zur Schule gegangen?« Wahrscheinlich ist es so, dass sich meine Schilderungen der Landschaft auf sehr wenige, allerdings markante und typische Einzelheiten beschränken, die es dem Ortskundigen ermöglichen, das tatsächliche, ihm vertraute Bild seiner Heimat hineinzuinterpretieren.
    Ich habe am »Krabat« gut zehn Jahre gearbeitet, mit Unterbrechungen selbstverständlich, wobei ein Hauptteil der Arbeit vor allem darin bestanden hat, mir die Grundzüge der Mühlentechnik und des konkreten Lebens auf einer Wassermühle des 17./18. Jahrhunderts möglichst anschaulich zu vergegenwärtigen. Der Zufall hat mir dann zur rechten Zeit ein altes Mühlenbuch in die Hand gespielt, das sich in der Bibliothek des Instituts für Mühlentechnik in Braunschweig befindet. Dieses Mühlenbuch aus dem Jahr 1735 enthält eine ganze Anzahl von technischen Zeichnungen und von detaillierten Anleitungen zum Bau und Betrieb von Mühlen
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