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KR151 - Ich rettete 2 Millionen

KR151 - Ich rettete 2 Millionen

Titel: KR151 - Ich rettete 2 Millionen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Tagen informierte. Ich halte das nicht für wahrscheinlich, denn durch ziemlich einfache Beobachtungen war leicht festzustellen, dass die Bankfiliale in der 44. Straße regelmäßig am Mittwochabend eine große Summe von der Zentrale bekommt, die Donnerstag an die Stahlwerke für die Lohnzahlung ausgegeben wird.«
    »Stopp«, meldete ich mich. »Warum überfielen sie dann nicht am Mittwochabend das Transportauto oder am Donnerstagabend die Transporteure des Stahlwerkes? Die Dunkelheit hätte ihnen die Arbeit und vor allen Dingen die Flucht erleichtert. Außerdem hätten sie sich die Sprengung des Tresors sparen können.«
    »Ich habe auch daran gedacht«, antwortete Mr. High, »und ich glaube, ich weiß den Grund. Wir wollen später darauf zurückkommen.«
    Er nahm die Wanderung wieder auf. »Die Bande hat eine beachtliche Kopfzahl. Folgende Leute wurden mit Sicherheit festgestellt: Drei Mann in der Bank, zwei Mann vor der Bank, mindestens zwei Leute in je einem der Panzer und zwei Leute, die die Funksprechzentrale im Präsidium zerstörten, also insgesamt elf Männer gingen nach einem geradezu strategisch errechneten Plan, der minutengenau eingeteilt war, vor. Ihr kennt die Einzelheiten, aber um euch ein Beispiel für die Genauigkeit zu geben, möchte ich erwähnen, dass die Funksprechzentrale erst sieben Minuten nach dem Angriff auf die Bank zerstört wurde. So gaben sie der Zentrale Gelegenheit, möglichst viele Streifenfahrzeuge nach der 44. Straße zu beordern, und räumten sie aus dem Fluchtweg. Auch der Punkt, an dem sie die Panzerspähwagen zerstörten, war der zweckmäßigste weit und breit. Die Polizei verlor von diesem Augenblick an ihre Spur. Sie suchen zurzeit das Planquadrat vor Richmond ab, um Hinweise zu finden, wie die Gangster weitergekommen sind. Im Augenblick aber müssen wir einen klassischen Satz gelassen aussprechen: Von den Tätern fehlt jede Spur.« Er lächelte.
    »Noch überraschender aber ist«, fuhr er fort, »dass von den Tätern auch vor der Tat jede Spur fehlt. Ihr kennt doch das Gangstergeschäft in New York genau. Gibt es eine Bande von elf Leuten, die uns nicht spätestens in zwei Monaten auffallen würde? Und die Vorbereitungen für diesen Coup haben meiner Meinung nach mehr als zwei Monate in Anspruch genommen. Ich halte es für sicher, dass die Bande nur für diesen einen Überfall gebildet worden ist, und ich glaube, dass sie während der Zeit der Vorbereitungen kein anderes Verbrechen beging. Nicht einmal einen Pelzdiebstahl«, wandte er sich an mich. »Der Chef der Bande aus der 44. Straße bereitete nur den einen Schlag vor, und er wird keinen zweiten ausführen. Zwei Millionen Dollar sind auch schließlich genug für ein ganzes Leben. Und damit komme ich zu dem Grund, warum der Überfall nicht am Mittwochbeziehungsweise am Donnerstagabend durchgeführt wurde. Der Mann ist sofort geflohen, und er brauchte zumindest für den ersten Teil seiner Flucht das Tageslicht. Ich wette, er hat die Staaten verlassen.«
    »Die Staaten kann man auch bei Nacht verlassen«, brummte Phil.
    »Ohne Zweifel, aber wenn Sie ein Flugzeug benutzen wollen, dazu ein technisch vielleicht nicht hundertprozentig eingerichtetes Flugzeug, so fliegen Sie doch besser bei Tag. Ganz besonders aber dann, wenn Sie vielleicht einen Zielpunkt anfliegen wollen, den Sie sonst nicht finden würden.«
    »Das wäre zum Beispiel ein Schiff außerhalb der Dreimeilenzone.«
    »Könnte sein, aber das weiß ich noch nicht. Aber ich ließ ein Rundtelegramm an die Radarstationen der Armee und der Küstenwache los. Die Antwort liegt vor.«
    Er nahm ein Telegrammformular.
    »Drei schwimmende Radarstationen bekamen ungefähr fünfzig Minuten, nachdem unsere Leute abgeschüttelt worden waren, eine Maschine auf den Schirm, die nicht gemeldet war. Sie wissen, dass jedes Flugzeug vorsignalisiert wird. Von einer Station aus wurde die Maschine gesichtet. Es handelte sich um eine kleine Sportmaschine, Typ ›Vickers‹. Alle drei Stationen berichteten, dass das Flugzeug sich in Richtung See aus dem Empfangsbereich der Geräte entfernte.«
    »Eine kleine Vickers kann niemals den Ozean überqueren«, sagte ich.
    »Richtig, und damit dürfte als erwiesen gelten, dass die Insassen der Maschine irgendwo auf See erwartet wurden.«
    »Sie müssen also mit dem Fallschirm abspringen. Und die zwei Millionen? Selbst in großen Scheinen ist das zuviel Geld, um es in die Brieftasche zu stecken.«
    »Ein wasserdichter Seesack genügt auch, aber
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