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KR151 - Ich rettete 2 Millionen

KR151 - Ich rettete 2 Millionen

Titel: KR151 - Ich rettete 2 Millionen
Autoren: Delfried Kaufmann
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erwartet hatte, wenigstens so ungefähr.
    Es rief nämlich der Wagenführer eines der Streifenfahrzeuge aus der Gegend Richmond an.
    Der Mann, der den Anruf empfing, sprang wie elektrisiert von seinem Sitz hoch.
    »Die Streife!«, brüllte er.
    Irgendein hohes Tier, das dort herumkrabbelte, riss ihm den Hörer vom Kopf.
    »Lieutenant Prince!«, schrie er in die Sprechmuschel. »Was gibt es? Habt ihr sie noch?«
    Ich nahm mir den Mithörer. Prince warf mir einen fragend-wütenden Blick zu, aber ich störte mich nicht daran.
    »Ich telefoniere von der Straße nach Richmond, Sir«, meldete der Polizist, und man konnte seiner Stimme anmerken, wie erschüttert er war. »Nein, Lieutenant, wir haben sie nicht mehr. Die beiden Panzerwagen waren auf der Höhe des Busbahnhofes, als sie eine geballte Ladung hineinwarfen und so die Straße mit einem Haufen Eisenschrott sperrten. Sie kennen die Straße an dieser Stelle. Links fließt ein Bach, und rechts stößt der Bahndamm an. Unmöglich, die Sperrstelle zu umfahren. Vier unserer Wagen sind zurückgefahren, um über Letterton die Straße wieder zu erreichen, aber das bedeutet einen Umweg von zehn Minuten. Meine Leute sind zu Fuß unterwegs, um jenseits der Sperrstelle Fahrzeuge zu beschaffen. Bitte informieren Sie sofort Richmond, damit dort eine Sperre errichtet wird.«
    Der Lieutenant riss sich den Hörer vom Kopf und warf ihn seinem Beamten hin.
    »Rufen Sie Richmond!«, befahl er. »Sofort Straße sperren! Jetzt sind sie ihre Panzer los! Wir werden sie kriegen.«
    Ich verdrückte mich. Ich glaubte nicht mehr, dass die Uniformierten die Leute noch bekamen. Der Mann hinter der Scheibe, der an so vieles gedacht hatte, würde sich auch den letzten Teil seines Weges gesichert haben. Das war kein Fall, der sich innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden erledigte.
    Ich setzte mich in meinen beschlagnahmten Lincoln und fuhr zu unserem Hauptquartier.
    »Neuigkeiten?«, fragte Mr. High, als ich sein Büro betrat.
    »Ja und nein. Sie haben die Polizei abgehängt.« Ich trat zu der großen Karte von New York. »Hier haben sie sie abgehängt. Zwei Meilen vor Richmond. Richmond ist alarmiert, aber sie werden nicht dorthin weiterfahren. Es gehen eine Menge Querverbindungen von der Straße ab, teils zur Küste, teils ins Land. Irgendwo in diesem Quadrat«, ich zeichnete die Umrisse mit dem Finger, »werden sie einen Wagenwechsel vorbereitet haben und ihre Gruppe auflösen, um sich zu Verstecken oder vielleicht zu weiteren Fluchtmöglichkeiten durchzuschlagen. So jedenfalls würde ich es machen, und der Mann, der diese Sache inszeniert hat, ist nicht dümmer als ich.«
    Mr. High war an meine Seite getreten. »Sie glauben, Jerry, die Policemen erwischen sie nicht mehr?«
    So ernst die Angelegenheit war, ich musste lachen.
    »No, Chef, in den nächsten vierundzwanzig Stunden erwischen sie niemanden. Ich war im Stadthaus. Sie hätten es sehen müssen. Ein Ameisenhaufen, in dem ein Spaziergänger mit dem Stock herumstochert, kann keinen besseren Eindruck von Durcheinander bieten.«
    »Was wollen wir tun?«, fragte Mr. High.
    Ich setzte mich in einen Sessel. »Tun Sie acht Stunden lang nichts, Chef«, sagte ich, »dann wird man Sie bitten, dass Sie etwas tun. Die Bank oder die Versicherung werden Sie sogar auf den Knien bitten, und ich hoffe, Sie werden mich ansetzen.«
    »Haben Sie Ihre Aufgabe erledigt, Jerry?«, fragte er lächelnd.
    »O Chef«, stöhnte ich. »Ist es mir jemals gelungen, einen Dieb zu fangen? Abgesehen davon, was war der Pelz der Ölfrau wert?«
    »Ich schätze zwischen drei- und viertausend Dollar.«
    »Sehen Sie, Chef. Der Mann mit den Panzern erwischte zwei Millionen. Wollen Sie mich wirklich wegen dreitausend um zwei Millionen bringen?«
    »Ich denke, nein, Jerry«, antwortete Mr. High lächelnd.
    ***
    Um Mitternacht saß ich wieder in Mr. Highs Büro. Phil war bei mir. Wir warteten auf den Chef, der im Polizeihauptquartier war und uns hatte sagen lassen, er müsse uns nach seiner Rückkehr sprechen.
    Er kam kurz vor ein Uhr, und er machte wie immer wenig Umstände.
    »Richten Sie sich auf ein längeres Gespräch ein«, sagte er, und das hieß, dass wir uns an seinem Whisky bedienen durften. Er ging im Zimmer auf und ab und berichtete, was er erfahren hatte.
    »Es steht fest, dass der Überfall von langer Hand vorbereitet worden ist. Es steht noch nicht fest, ob die Gangster in der Bank einen Vertrauensmann hatten, der sie über die Geldverhältnisse an bestimmten
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