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KR137 - Ich stürzte den Senator

KR137 - Ich stürzte den Senator

Titel: KR137 - Ich stürzte den Senator
Autoren: Ich stürzte den Senator
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Pflicht, es uns zu sagen!« polterte der Riese von Polizist.
    »Ja, ja, natürlich«, nickte Mr. Verlane. »Professor Bradforth erwähnte gestern abend im Scherz, daß er sich von seinem Diener bedroht fühle. Er lachte aber selbst dabei und sagte, daß das natürlich ein verrückter Gedanke sei, aber irgendwie fühle er sich von dem Mann bedroht.«
    »Aha!« donnerte der Captain. Seinem Gesicht war deutlich anzumerken, daß er erstens die Schuld des Dieners damit bereits für völlig erwiesen hielt und zweitens den armen Burschen auch schon auf dem Elektrischen Stuhl sah.
    Der Captain gab Anweisung, nach dem Verbleib des Dieners zu forschen. Nach ein paar Sekunden schon kamen die ausgesandten Männer zurück. Der Pförtner hatte ihnen erklärt, daß der Diener von Mr. Bradforth zwei Etagen höher ein Einzelzimmer bewohne, aber an diesem Morgen sehr früh das Haus verlassen und bisher noch nicht zurückgekehrt sei. Der Captain ließ dem Pförtner noch mitteilen, daß er sofort von . der Ankunft des Dieners verständigt zu werden wünsche, falls dieser überhaupt zurückkäme, dann entließ er Mr. Verlane und ging wieder in das Tatort-Zimmer zurück.
    »Mr. Cotton?« fragte Mr. Verlane, als er schon in der Tür zum Korridor stand. »Ja?« brummte ich.
    »Was tun Sie eigentlich hier? Werden Sie den Fall übernehmen?«
    Ich sah, daß Phil schon etwas Zustimmendes erwidern wollte, konnte ihn aber im letzten Augenblick durch einen Rippenstoß daran hindern.
    »Aber nein«, erwiderte ich statt dessen, »wie kämen wir dazu? Hier liegt doch kein Bundesinteresse vor. Das ist ein ganz klarer Fall für die City Police. Wir wollen der Stadtpolizei doch noch nicht alle Arbeit abnehmen.«
    »Ja. Da haben Sie selbstverständlich völlig recht!«
    Mr. Verlane lächelte, während er die Tür hinter sich zuzog.
    Ich lächelte auch, aber in Gedanken. Der gute Mr. Verlane hatte mir eine Menge hübscher Anhaltspunkte gegeben.
    ***
    Kaum war Mr. Verlane verschwunden, da zog ich auch schon Phil hinaus in den Korridor.
    »Wo willst du hin?« fragte Phil.
    »Mir das Zimmer des Dieners ein bißchen ansehen.«
    Wir fuhren zunächst einmal mit dem Lift hinunter zum Pförtner. Dort zeigte ich meinen Ausweis vor und bekam den zweiten Schlüssel zum Zimmer des , Dieners ausgehändigt.
    Wir fuhren mit dem Lift wieder hinauf. Ein paar Sekunden später standen wir auch schon im Zimmer. Es war ein großer Raum, der mit Serienmöbeln einigermaßen gemütlich eingerichtet war.
    Neben dem Telefon lagen einige Papiere, die sich nach kurzer Durchsicht als belanglos erwiesen. Weiter hinten auf dem Tisch stand eine kleine Kassette, die verschlossen war.
    »Wir brauchen den Schlüssel dazu«, sagte ich zu Phil. »Wenn überhaupt etwas zu finden ist, dann dürfte es in dieser Kassette liegen. Fang du in der Ecke dort an, ich starte hier.«
    Wir begannen in verschiedenen Ecken des Zimmers mit einer systematischen Durchsuchung. Es mochte etwa eine Viertelstunde vergangen sein, da rief Phil: »Ich habe ihn!«
    Ich mußte grinsen, als ich sah, wo Phil den Schlüssel entdeckt hatte: unter dem Kopfkissen des Bettes. Es ist merkwürdig, daß alle Leute ihre Habseligkeiten im Bett verstecken. Alte Tanten schieben ihren Sparstrumpf unter die Matratze, mißtrauische Unternehmer legen ihre Tresorschlüssel unter die Kopfkissen und so weiter. Man sollte einmal eine Geschichte der häufigsten Verstecke schreiben, ich bin überzeugt, das Bett nähme den ersten Platz in diesem Buch ein.
    Wir öffneten die Kassette. Zuerst fanden wir einen schweren Colt, dessen Magazin voll geladen war. Das war entschieden der dämlichste Aufbewahrungsort für eine Schußwaffe, den ich je gesehen hatte. Wenn der Besitzer die Waffe im Notfall einmal brauchte, dann .mußte es ja eine halbe Ewigkeit dauern, bis er den Schlüssel unter dem Kopfkissen hervorgeholt, die Kassette aufgeschlossen und die Waffe herausgenommen hatte. Na, es geht eben nichts über eine anständige Schulterhalfter. Das sollte ich an diesem Tage noch von mehreren Perspektiven her bestätigt bekommen.
    Unter dem Colt lag eine kleine Cellophanhülle. Darin steckte ein Ausweis. Ich holte mir das Ding hervor und las zu meiner Überraschung:
    John Forster, Private-Eye (Privatdetektiv), geboren am 21. 6. 1924 in Cambridge, Mass., wohnhaft in New York, 236, Aberdeen Road.
    Ich glaube, ich habe in diesem Augenblick nicht besonders geistreich ausgesehen. Aber zu meiner Beruhigung sah Phil auch nicht gerade verständnisvoll in die
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