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Kosmische Kreuzfahrt

Kosmische Kreuzfahrt

Titel: Kosmische Kreuzfahrt
Autoren: John W. Campbell jr.
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Volumens. Seine Strahlung auf den Quadratzoll ist stärker als die der Sonne, in Anbetracht seiner geringen Größe jedoch nur schwach zu sehen. Er hat etwa nur die Größe der Erde.“
    „Alle Achtung“, sagte Fuller anerkennend, „mir scheint, Sie verstehen etwas von Ihrem Handwerk. Womit bewiesen wäre, daß Statistik im gegebenen Falle doch interessant sein kann.“
    Arcot, dem es offensichtlich zu langsam ging, schaltete den Raumverzerrer wieder ein. Allmählich hatten sich die Männer an diesen Übergangszustand gewöhnt, der ja nur wenige Sekunden dauerte. Als das Schiff wieder ruhig lag, sahen sie, wie der helle Fleck des Sirius schnell zu einem violetten Gebilde wurde, das sich wie ein Ballon aufblähte, bis es ein weites Feld ausfüllte.
    „Zum Teufel, fühlt ihr die Hitze?“ sagte Arcot und wandte sich verwundert um. „Mir ist, als hätte ich jetzt schon einen Sonnenbrand dritten Grades …“ Er brach ab, kniff die Augen zusammen, schüttelte verständnislos den Kopf. „He, Morey, mir ist so, als hätten Sie gesagt, das Ding da sei ein Doppelstern. Sehen Sie genau hin! Es ist beileibe kein Doppelstern – es ist ein Planet!“
    „Lächerlich!“ knurrte Morey ärgerlich. „Wie kommen Sie auf diese ausgefallene Idee? Ein Planet kann nie zu einem Doppelstern im Gleichgewicht stehen. Aber“ – er stockte, schien völlig verwirrt –, „aber es ist ein Planet! Trotzdem, es kann nicht sein …“
    „Ob es sein kann oder nicht, läßt mich kalt“, sagte Wade aufgebracht. „Die Tatsache, daß es ein Planet ist, bleibt bestehen.“
    „Sehen wir uns die Sache doch erst einmal aus der Nähe an“, schlug Fuller vor.
    Sie gingen ans Telektroskop, aber was sie sahen, vergrößerte ihre Verwirrung nur. Daß es sich um einen Planeten handelte, war eindeutig, und sie wurden das Gefühl nicht los, diesen Planeten schon einmal gesehen zu haben.
    Schließlich ging Arcot in die Bibliothek hinüber. Er kehrte mit einem Buch zurück, das den Titel trug: „Astronomische Erkenntnisse im Zusammenhang mit der Invasion von der Nigra“. Er entfaltete eine große Tafel, die den dritten Planeten des Schwarzen Sterns zeigte, aufgenommen aus einem ihn umkreisenden Weltraumschiff. Schweigend deutete er auf die Aufnahme, dann auf das Bild, das sich auf dem Schirm des Telektroskops bot, und nun sahen sie es alle – beide Planeten glichen sich in allen Einzelheiten!
    „Wie ist das möglich?“ rief Wade überrascht. „Wir sind schneller als das Licht hierhergelangt, und doch ist dieser Planet vor uns da!“
    „Finden wir uns mit der Tatsache ab“, entgegnete Arcot. „Wie es geschehen konnte, weiß ich nicht, wir sind auf Vermutungen angewiesen. Nach Berichten, die wir damals fanden, waren die Bewohner der Nigra imstande, Planeten aus ihrer Kreisbahn zu bringen. Ich frage mich, ob sie mit ihrer Methode nicht auch einen Doppelstern teilen konnten. Wir wissen ferner, daß ihre Wissenschaftler dem Problem, schneller als das Licht zu sein, einen großen Teil ihrer Arbeit widmeten. Warum sollen sie nicht erreicht haben, was uns gelang?“
    „Ja“, nickte Morey, „wir vergessen immer wieder, daß nicht nur die Erde von intelligenten Lebewesen bewohnt wird.“
    „Aber wir sahen den Begleitstern doch noch vor einer halben Stunde“, warf Fuller zweifelnd ein.
    „Nicht vor einer halben Stunde“, korrigierte Arcot. „Vor zwei Jahren! Wir sahen das Licht des Begleiters, bevor er aus seiner Bahn gewiesen wurde. Es ist nicht anders, als bewegten wir uns mit der Zeit.“
    „Wenn das so ist“, sagte Fuller und legte die Stirn in nachdenkliche Falten, „was bedeutet dann unsere Zeit in Beziehung zur Erde?“
    „Sie hängt davon ab, auf welche Weise wir uns fortbewegen“, erklärte Arcot. „Nehmen wir an, wir hätten unsere Fahrt vom Start an bis zum Augenblick der Landung vermittels des Raumverzerrers zurückgelegt, so würden Start und Landung zeitlich zusammenfallen. Während die Zeit auf der Erde normal vergeht, steht sie für uns still, sobald der Raumverzerrer arbeitet. Wir legen praktisch jede Strecke von einem Punkt zu einem beliebigen anderen augenblicklich zurück. Wir, die wir uns innerhalb des Feldeinflusses befinden, haben allerdings das Empfinden, es verflösse Zeit. Nehmen wir ein praktisches Beispiel – eine Fahrt, die eine Woche dauert. Drei Tage Fahrt im Weltraum, ein Tag, um uns am Bestimmungsort umzusehen, drei Tage für die Rückfahrt. Nach der Landung würde der objektive Beobachter auf der Erde
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