Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Korvals Nemesis (German Edition)

Korvals Nemesis (German Edition)

Titel: Korvals Nemesis (German Edition)
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
Vom Netzwerk:
Dieser Boss Conrad war jemand, der den Wandel brachte.
    Wandel – Yulie mochte Veränderungen nicht allzu sehr. Er traute dem Wandel nicht besonders.
    Es würde Frost vor der Dämmerung geben, das war seine Vorhersage, und das Geraschel in den Blättern war ein weiterer Hinweis für den anstehenden Wetterwechsel. Der Wind in seinem Gesicht würde etwas nachlassen, ehe … ah!
    Das Aufblitzen eines Meteors, ein momentanes Flackern, das sich in eine verblassende grüne Linie verwandelte, die in der Dunkelheit verschwand, ein Licht, das eher Trost spendete als eine Gefahr darstellte.
    Rollie war immer der Ansicht gewesen, er habe zu viel Zeit mit Opa damit verbracht, in den Himmel zu starren, und Yulie fragte sich, ob er damit auch jetzt zu viel Zeit verschwendete, vor allem, da ihm der Himmel nun gut vertraut war. Die meisten Veränderungen waren zyklischer Natur – der Himmel würde nächstes Jahr um diese Zeit wieder genauso aussehen, vom kaum sichtbaren Flug des Doppelsterns einmal abgesehen. Seine beständige Panik erwischte ihn immer tagsüber, doch eher selten in der Nacht.
    Unter den Sternen war es so, als würde er fest inmitten des Universums sitzen, so wild dieses auch sein mochte.
    Ein Aufblitzen – ein weiterer Meteor?
    Nein, was er da erblickt hatte, war … war was? Es bewegte sich mit orbitaler Geschwindigkeit, niedrig über dem Horizont, aber wenn er es richtig betrachtete, war es so groß wie das größte Schiff, das er je in der Umlaufbahn Surebleaks gesehen hatte, vielleicht noch größer. Da war noch mehr los am Himmel, es war, als ob ein Schwarm Schiffe auf einmal aufgetaucht sei, eine Flotte, die wie ein Ring um den Planeten kreiste, so viele waren es. Er fühlte eine plötzliche Energie, schob die Panik fort. Boss Sherton hatte erklärt, dass der Boss der Bosse sehr geschäftig sei, dass sie Conrad vertraute und dass es viele Schiffe gab. Das große, das er zuerst gesehen hatte, lag auf einem polaren Orbit und kreuzte den Strom der anderen, es war von einem kleinen Halo weiterer Einheiten umgeben. Es konnte vielleicht sogar eines dieser legendären Korval-Handelsschiffe sein, von denen Opa immer erzählt hatte.
    Veränderungen!
    Yulie zitterte, und er war sich nicht sicher, ob aufgrund des Wetters oder der Zeiten. Opa hatte ihm beigebracht, Veränderungen gegenüber Misstrauen zu zeigen. Der Wandel hatte ihm sein Schiff genommen, die Niederlassungsvereinbarung, die er mit der Firma getroffen hatte, hatte sich kurz nach seiner Landung als Debakel erwiesen, denn niemand hatte mehr etwas mieten wollen … eine Wirtschaftskrise führte eben zu solchen Dingen.
    Ja, Wandel war schwierig. Sicher, Rollie war nie eine Hilfe gewesen, immer bereit, einen Vorteil zu ziehen, wenn etwas Unvorhergesehenes geschah. Er hatte das neuere Bett genommen, als Mama gegangen war, er hatte sich einen Muskel gezerrt, als Opa die Arbeit verteilte, sodass Rollie immer die leichteren Aufgaben erhielt.
    Erst einmal mit diesem Gedankengang begonnen, fuhr Yulie fort bis hin zu dem Vorfall, bei dem Rollie ihm half, ein zugewachsenes Versteck für seine wenigen Jagdexpeditionen zu finden, auf denen er die übergroßen, wilden Cachura-Schweine gejagt hatte. Das war einer seiner weniger erfolgreichen Streiche gewesen, denn Opa hatte davon erfahren. Und da war dann noch sein Interesse gewesen, dass er in die Zwillinge investiert hatte, die auf dem kleinen Landwirtschaftsmarkt in der Nähe von Boss Ira Gabriels Zollstation herumhingen, woraus Rollie einen Dreier gemacht und Yulie ganz außen vor gelassen hatte. Natürlich ein Missverständnis. Und als er so weit darüber nachgedacht hatte …
    Ja, genauso war es doch, und das immer wieder. Rollie tat, was er wollte und wann, und jetzt passierte so was, direkt aus den Opas Träumen, und es kamen Händler hierher, richtig große Händler. Schiffe kamen, richtig viele Schiffe. Das war der Wandel, von dem ihm erzählt worden war, dass der neue große Boss, Boss Conrad, den Raumhafen aufbaute, sodass der Handel hereinkäme. Und Rollie hatte es verpasst, war zu voreilig gewesen. Die Straße war jetzt offen. Kein Zoll mehr an jeder Grenze und weniger Ärger.
    Yulie zitterte erneut und hörte ein fernes Jammern. Es war wahrscheinlich die graue Katze. Einige Katzen wussten die Uhrzeit besser als er. Ja, es war spät und es gab Leute, die sich an Pläne hielten, selbst wenn er nicht zu ihnen gehörte.
    Aber er sollte es besser. Die Fremden kamen vielleicht morgen zurück, und darüber
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher