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Kopfueber in die Kissen Roman

Kopfueber in die Kissen Roman

Titel: Kopfueber in die Kissen Roman
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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gearbeitet hatte - damit es ja nicht erneut geschah. Jahrelang war es ihr recht gut gelungen.
    Sie langte eilig nach ihrem Bier und nahm einen kräftigen Schluck, während sie versuchte, sich wieder zu sammeln, was gar nicht so leicht ist, wenn man splitternackt mit einem wildfremden Mann in einer Wanne sitzt. Den Umgang mit aufmüpfigen Schülerinnen, unvernünftigen Eltern, anmaßenden Schulprofessoren und einem chronisch überarbeiteten Personal kannte sie doch. Wie hatte er sie nur so schnell auf die Palme bringen können?
    Während sie noch versuchte, ihre Würde wieder einigermaßen zusammenzukratzen, merkte sie plötzlich, wie herrlich sich das sprudelnde Wasser an ihrer Haut anfühlte. Eine heftige sinnliche Erregung durchzuckte sie wie ein seidener Blitz. Sie unterdrückte die Regung energisch, während sie die Bierflasche erneut auf dem Wannenrand abstellte, und heftiger als nötig sagte sie: »Nun, da das geklärt ist, möchte ich, dass Sie mir bis
morgen Nachmittag die Adresse eines ordentlichen Tätowierladens heraussuchen.«
    Er betrachtete sie mit einer Miene, als könne er nicht bis drei zählen. Was das Physische betraf, gab es jedoch nicht das Geringste an ihm auszusetzen. Die Sonne beschien zwei breite, kräftige Schultern. Ohne seinen Stetson konnte sie sehen, dass sein blauschwarzes Haar dicht und ein wenig gewellt war wie bei einem finsteren Erzengel. Wenn ein Renaissance-Bildhauer je auf die Idee verfallen wäre, einen texanischen Cowboy in Stein zu hauen, dann wäre Kenny Traveler sein Modell gewesen.
    »Suchdienste gehen extra«, sagte er.
    »Was meinen Sie damit? Was geht extra?«
    »Pinkepinke. Die fünfzig Kröten pro Tag reichen nicht für Suchdienste.«
    »Die Adresse eines Tätowierladens ausfindig zu machen halten Sie für einen Suchdienst?«
    »Jawoll, Ma’am!«
    Sie hatte ja gewusst, dass fünfzig Dollar pro Tag zu schön gewesen wären, um wahr zu sein. »Was genau beinhalten die fünfzig Dollar denn?«
    »Nun, hauptsächlich Rumfahren. Wie gesagt,’nen Tätowierladen zu suchen geht extra. Haarewaschen und Maniküre ebenfalls.«
    »Ich habe Sie nicht gebeten, mir …«
    »Massage ist bei den fünfzig dabei. Aber das gehörte ja zur Vereinbarung.«
    »Mas …«
    »Kofferschleppen bloß einmal pro Tag. Alles was darüber hinausgeht, kostet Sie nochmal tausend Piepen. Ein bisschen Sightseeing ist kostenlos; aber wenn ich den Spanischdolmetscher für Sie spielen soll, werd ich das stundenweise abrechnen. Was Sex angeht, so macht das nochmal fuffzig dazu. Alles klar?«
    Sie starrte ihn an und fragte sich, ob sie wohl irgendwie Wasser in ihre Ohren bekommen hatte.

    Er schüttelte den Kopf. »Nein, Sie haben Recht. Es ist Vorsaison, also kriegen Sie einen Nachlass. Passen Sie auf. Sagen wir dreißig für Sex, und das gilt für die ganze Nacht - nicht bloß einmal, Sie verstehen schon. Ein Schnäppchenjäger wie Sie wird zugeben müssen, dass es kein besseres Angebot gibt.«
    Ihre Zunge, die bis dahin an ihrem Gaumen festzukleben schien, löste sich langsam. »Sex?«
    »Dreißig Dollar für ein Vollzeit-Date.« Er stützte seine Ellbogen auf den Wannenrand. »Obwohl das, genau betrachtet, eigentlich ziemlich unfair ist. Eine Frau kann Hunderte von Dollars pro Nacht verlangen, aber ein Mann - verdammt, das ist Diskriminierung, anders kann man’s nicht bezeichnen. Also ehrlich, ich hab schon überlegt, ob ich mich nicht bei der EEOC beschweren soll.«
    Sie konnte den Blick nicht von ihm losreißen, war sowohl fasziniert als auch abgestoßen. »Für Sex lassen Sie sich bezahlen ?«
    Er sah sie an, als wäre sie ein wenig zurückgeblieben. »Sie haben einen Begleitservice angeheuert.«
    »Eigentlich ging es um einen Chauffeur.«
    »Und Führer. Einen Begleiter. Kommt aufs selbe hinaus. Hat Francesca Ihnen denn das nicht genau erklärt?«
    »Offenbar nicht«, stammelte sie.
    Kopfschüttelnd meinte er: »Ich muss wirklich mal mit ihr reden. Sie hätte wissen können, dass Sie keine Ahnung haben, wie die Dinge hier laufen. Jetzt hat sie mich in eine peinliche Situation gebracht. Mit meinen Kunden spreche ich nicht gerne über Geld … lieber über Sinnesfreuden.«
    In seinem gedehnten Südstaatendialekt klang das letzte Wort so schön, dass sie ein kleiner Schauder überlief.
    Ohne es zu wollen, begannen ihre Gedanken zu rattern. Ein Gigolo? War das nicht die Antwort auf all ihre Sorgen? Ihr Magen verkrampfte sich. Nein. Undenkbar. Vollkommen unmöglich.
    Aber wieso eigentlich? Es blieben ihr
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