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Kopernikus 3

Kopernikus 3

Titel: Kopernikus 3
Autoren: Hans J. Alpers
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ist, sich gegen die Absichten der Führungskräfte zu wenden. Auf jeden Fall gab es da die Tatsache, daß Millionen unschuldiger Leben von dem abhängen, was man tut.
    Ich wurde müde und schlummerte ein, während ich über die Natur meiner nächsten Mission nachgrübelte. Jones hatte gesagt, sie sei von größter Dringlichkeit und Bedeutung.

 
Paul J. Nahin Ein Geschenk für Newton
NEWTON S GIFT
     
    Wallace John Steinhope war ein sensibler Mensch, eine Person, die sich ernsthafte Gedanken über das Wohlergehen seiner Mitmenschen machte. Jede ungerechte Handlung, mochte sie auch noch so geringfügiger Art sein, brachte sein Blut in gerechter Empörung in Wallung. Fairneß ging ihm über alles, und sein Wahlspruch für das Leben entstammte der alten englischen Rechtsprechung: „Es muß Recht geschehen!“
    Selbst als er noch ein einsames, zurückgezogenes Kind war, empfand er einen tiefen Schmerz im Herzen, als er davon las, welche mühsamen, langweiligen, abstumpfenden Berechnungen die großen Mathematiker vergangener Tage hatten anstellen müssen. Allein das Wissen, der Gedanke daran, wie der überwältigende Geist von Gauß buchstäblich Monate seiner kostbaren Existenz damit verschwendete, trostlose mathematische Berechnungen anzustellen, die heutzutage selbst ein Dummkopf in Minuten erledigen könnte, war für Wallace eine reine Qual. Die Überlegung, daß der göttergleiche Newton endlose Verzögerungen bei seiner Untersuchung der Gravitation hatte hinnehmen müssen, und das nur, weil er sich um einen Längengrad verrechnet hatte, war schier unerträglich.
    In der Tat spielte Newton in dem Leben von Wallace eine spezielle Rolle (und er in dem von Newton, wie wir bald sehen werden). Während die anderen großen mathematischen Physiker in ihrer Arbeit nur dadurch behindert worden waren, daß ihnen die Hilfe der modernen Computertechnologie nicht zur Verfügung stand, hatte Newton soviel wertvolle Zeit für andere, nichtwissenschaftliche Projekte verschwendet! Seine quasireligiösen Schriften allein, mehr als eine halbe Million Wörter, waren umfangreicher als seine wissenschaftlichen Arbeiten. Welche Verschwendung! Wallace stellte sich endlose Fragen nach dem Grund für diese seltsame, falsche Verwendung eines Talents und langweilte seine Freunde bis an die Grenze des Erträglichen mit seiner ständigen Grübelei über das Geheimnis. Auf der anderen Seite mochten und bewunderten sie Wallace sehr und fanden sich daher damit ab. Aber mehr als einer von ihnen hatte sich schon geschworen, Wallace das nächste Mal, wenn er Newton bei einer Hochzeit erwähnen würde, in die Luft zu werfen und ihn beim Herabfallen die Gesetze der Gravitati on spüren zu lassen (aber das ist eine andere Geschichte).
    So tief war Wallaces Sorge um seine Vorgänger, daß er, selbst als er älter wurde und sein eigenes Talent als mathematischer Physiker ihm internationalen Ruhm brachte, die Gedanken an die unsägliche Qual seiner wissenschaftlichen Ahnen nie ganz ablegen konnte. So war es nicht mehr als recht und billig, daß seine größte Entdeckung ihm die Möglichkeit verschaffte, etwas zu tun ! Und Wallace John Steinhope schwor, Hilfe zu bringen. In ihm wuchs die Überzeugung, daß dies seine Bestimmung auf der Welt war – er konnte, wollte nicht zögern. Seine Aufregung, als er sich die rucksackgroße Zeitmaschine vor die Brust schnallte, war daher leicht zu verstehen.
    „Es ist getan! Ich bin bereit. Ich werde zurückreisen und dieses Geschenk meiner Würdigung, diesen Schlüssel zur geistigen Entlastung, dem großen Newton selbst überreichen!“ Wallace nahm einen kleinen, aber starken Taschenrechner in die Hand. Er war ein Wunder der modernen Elektronik, enthielt eine große Menge von Mikroschaltkreisen und einen Z-8000-Festmikroprozessor. Der Rechner brauch te nur eine kleine, unabhängige Nuklearbatterie als Stromquel le. Man konnte damit zusammenzählen, abziehen, multiplizieren, dividieren, Quadrat- und Kubikwurzeln ziehen, trigonometrische und hyperbolische Funktionen bestimmen, Logarithmen berechnen, und all dies in Mikrosekunden. Er war auch programmierbar und in der Lage, bis zu fünfhundert Aufträge in seinem Mikrogedächtnis zu speichern. Die Resultate, die in roten, leuchtenden Ziffern abzulesen waren, würden den jungen Isaac von den Ketten der erschöpfenden Prozedur überkommener mathematischer Berechnungen befreien. Nie wieder sollte sich Newton mit Logarithmentafeln herumschlagen müssen!
    Aber Wallace John
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