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Konfetti im Regen

Konfetti im Regen

Titel: Konfetti im Regen
Autoren: Diane Pugh
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Wasser.
    Vito hielt mitten im Schritt inne. »Was sagst du, Stan?«
    »Aber Alley hat es ihr erzählt, und sie hat vier Millionen. Es klappt hervorragend.« Stan hockte sich wieder auf seine Hacken und sah zu Joey auf. »Das Geld ging an EquiMex, dann an eine Bank in Mexico City, dann brachte Alley es mit, in einer Sporttasche; kannst du dir das vorstellen? Es war wunderbar.« Stan wischte sich das Gesicht mit beiden Händen ab. »Nachdem das letzte hier’ war, wurde Alley umgebracht. Ganz nach Plan.« Er wandte sich Iris zu. »Es war am besten so. Du konntest das bei der Beerdigung sehen, sein Leiden war vorüber.«
    »Er litt nicht, du engstirniger, bigotter Scheißkerl!« sagte Iris. »Er hatte Respekt vor dir. Er gehorchte Menschen mit Autorität, und du hast das ausgenutzt.«
    »Aber mir hat er am Ende nicht gehorcht. Ich bin zum Banktresor gegangen, zu einem anderen als dem, zu dem Alley dich geschickt hat, Iris, zu dem, in dem Alley das Geld hinterlegen sollte, aber es war nicht da. Und ich kam zu spät, um seine... Beseitigung zu verhindern.«
    Iris sagte: »Dann kam die Polizei dahinter, und du hast beschlossen, mich zu opfern, und Jaynie ist deswegen tot.«
    »Jaynie ist tot?« fragte Joey.
    Jimmy Easter und Sally Lamb traten nervös von einem Bein aufs andere.
    »Joey, gib mir die Pistole«, sagte Vito.
    »Jaynie ist tot, Alley ist tot, und das deinetwegen, Stan?« fragte Joey fassungslos.
    John Somers kam um den Türrahmen herum, hinter dem er zugehört hatte. Er hielt seinen Revolver in Augenhöhe und ging in die Hocke. »Keine Bewegung. Lassen Sie die Waffe fallen, Joey.«
    »Joey, gib mir die Pistole«, sagte Vito.
    Joey hielt die Pistole locker vor sich in beiden Händen, sie war auf den Boden gerichtet.
    Somers machte einen Schritt auf Joey zu. »Bücken Sie sich langsam und legen Sie die Waffe vor sich auf den Boden.«
    Vito sagte: »Joey, gib mir die Pistole. Hier geht es ums Geschäft. Familiengeschäft.«
    »So ist es! So ist es!« sagte Stan. »Es geht nur ums Geschäft, Joey. Nur um ein Familiengeschäft.«
    »Das ist mein Geschäft.« Joey hob die Waffe und schoß Stan in die Brust.
    Iris schrie.
    Lamb und Easter griffen nach ihren Waffen.
    »Scheiße!« schrie Somers. »Keine Bewegung! Keine Bewegung! Ihr beide, an die Schränke da.«
    Sie drehten sich zur Wand und legten die Hände gegen die ordentlichen Papierstapel.
    »Oh, Joey«, sagte Vito.
    Joe legte die Waffe auf Alleys Schreibtisch. Somers griff danach. Joe lehnte sich an die Regalwand, kreuzte die Arme vor der Brust und sah zu, wie Stan blutete. Dann brach Joe zusammen, er ging neben dem Schreibtisch in die Hocke und legte den Kopf in die Hände.
    Blut verbreitete sich glitzernd über den champagnerfarbenen Teppich.
    Raabs Atmung wurde schwer. Er atmete Blutblasen aus, brabbelte unzusammenhängend vor sich hin. »Hab’ ihnen gesagt, die Tür schließen... Ich liebe sie, meine Jungs, meine Jungs, meine Susan... sag ihnen, daß der unbedeutende Mensch verloren war... sag den Jungs... meine Pläne... bestens ausgearbeitete Pläne... heute abend lernen... bei fünfzehneinhalb verkaufen... langfristig kaufen... ich hab’ es ihnen gesagt... meine Pläne... meine Pläne...«
    Dann sprach Stan nicht mehr.
    Vito tätschelte Joey das Haar. Joey umfaßte die Beine seines Vaters und weinte.
    Somers machte eine Handbewegung in Richtung Joey. »Hebt ihn auf. Stehen Sie auf!«
    »Nichts mehr zu befürchten, Officer«, sagte Vito Camelletti.
    Somers sah in Vitos dunkle Augen und steckte den Revolver wieder in das Halfter. Er nahm das Telefon von Alleys Schreibtisch und tippte den Notruf ein. Alle herholen. Er kniete sich neben Iris hin. Sie hatte die Knie bis ans Kinn gezogen und schaukelte auf dem Fußboden hin und her. Somers sah sich ihren Hals an und pustete mit geschürzten Lippen.
    »Es wird alles gut, Kleines«, sagte Somers.
    Joe Campbell stand auf. Sein Vater nahm ein Taschentuch aus seiner Tasche und gab es ihm. Joe wischte sich das Gesicht ab, fuhr sich mit den Händen durch das Haar und steckte das Hemd in die Hose. Er war bereit.
    »Sie haben gesehen, es war Notwehr, Officer«, sagte Vito Camelletti. »Wir kamen herein, und Stan würgte Miss Thorne. Er bedrohte uns mit der Waffe. Mein Sohn kämpfte mit ihm. Schlimm ist das alles.«

Iris Thorne saß hinter Jaynies Schreibtisch und hatte Jaynies Plüsch-Garfield auf dem Schoß. Er trug eine kleine Fahne, auf der stand: »Ist noch nicht Freitag?«
    Alle fluoreszierenden Lampen brannten
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