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Komponente Calthur

Komponente Calthur

Titel: Komponente Calthur
Autoren: K. H. Scheer
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Dreimal ›Tiefenschürfung‹. Ende.« – Ich schaltete ab.
    Wir arbeiteten so hastig wie noch nie. In wenigen Minuten würde die Frist ablaufen. Das war auch unsere Frist! In Calthuri on würde man wahrscheinlich nicht eher die Sprengschaltung auslösen, ehe man nicht sicher war, den richtigen Kode erhalten zu haben.
    Er war richtig! Jetzt mußte Dr. Tineti schon informiert sein. Hoffentlich unterlief ihm kein Fehler.
    Es schien Ewigkeiten zu dauern, bis der Klarsichthelm meines Valopurit-Tiefseepanzers dichtschloß. Ich wartete die Endkontrollen nicht ab, sondern stürmte sofort in die Schleuse.
    Nishimura schaltete. Wieder wurde die Luft vom eindringenden Wasser verdrängt. Es dauerte lange, bis sich das Außenschott öffnete.
    Dort wartete Kulot mit zwei Unterwassergleitern.
    Ich schwamm mit zwei Stößen hinüber, legte mich auf die brettflache Konstruktion und barg den Kopf hinter dem Bugschild. Dann schossen wir mit Höchstfahrt zum wartenden U-Kreuzer hinüber.
    »Es ist acht Uhr dreiunddreißig«, gab Kiny durch. »Schneller, Sir.«
    Wir ließen die Flundern draußen, schwammen in die Schleuse des Kreuzers hinein und waren vorerst in einer fragwürdigen Sicherheit. Noch ehe sich das Außenschott vollends geschlossen hatte, nahm Commander Walsh Retue Fahrt auf.
    Er beschleunigte mit Wahnsinnswerten. Wir vernahmen das Tosen der Ansaugturbinen und das Donnern der atomar aufgeheizten, aus Strahldüsen hervorschießenden Wassermassen.
    Der Lärm mäßigte sich. Der Wasserspiegel sank immer mehr ab. Dann strömte die Luft des Bootes ein.
    Auf eine Druckanpassung konnten wir wegen der Panzermonturen verzichten. Ich öffnete den Helm und sah in blasse, angespannte Gesichter.
    »Ich brauche noch zwanzig Sekunden für den Sicherheitsabstand«, sagte Retue. Er war persönlich gekommen. »Noch zehn. Jetzt noch drei, jetzt …«
    Ein fürchterlicher Stoß traf das Boot. Es wurde von einer enormen Druckwelle erfaßt, steil nach oben gerissen und anschließend um seine lange Achse gedreht.
    Gleich darauf wurde ein maßloses Grollen hörbar. Zwei nachfolgende Druckwellen schüttelten uns nochmals durch. Dann war alles vorbei. Das Grollen verlief sich.
    Wir richteten uns auf. Retue grinste.
    »Glück gehabt, Sir. Willkommen an Bord, ich bin informiert. Sonst weiß niemand, was gespielt wird. Suchen Sie bitte Ihre Kabine auf, und lassen Sie sich nur blicken, wenn ich Sie dazu auffordere. Entschuldigen Sie mich. Ich möchte mich um die Lecksicherung kümmern. Etwas werden wir abbekommen haben. Das war eine atomare Ladung, Sir. Jemand hat bestimmt gedacht, ein Bursche mit hundert Leben müßte auch mit hundertfacher Wirkung umgebracht werden.«
    »Sie sagen es, Walsh, Sie sagen es überdeutlich!« antwortete ich erschöpft.
    Nishimura brachte mich in die Kabine. Hannibal wurde bereits von Samy Kulot versorgt.
    »Gute Arbeit«, brummte er. »Das da hätten Sie aber ein bißchen sorgfältiger durchtrennen können.«
    Ich ließ mich auf das Lager fallen und schloß die Augen.
    »Samy, wenn Sie so dicht über Hannibals Füßen gestanden hätten wie ich, hätten Sie keinen einzigen Schnitt mehr ausführen können. Mein Wort darauf! So etwas mache ich nicht noch einmal mit. Laßt euch etwas einfallen. Der nächste Einsatz läuft entweder ohne Maske oder mit einer, mit der man auch leben kann. Samy, wecken Sie mich, wenn es hell wird.«
    Ich wälzte mich zur Seite. Jemand sagte etwas von »duschen«. Ich dachte nicht daran, wenigstens jetzt nicht.
     
     
    ENDE
     

 
    Als ZBV-Taschenbuch Nr. 46 erscheint:
     
    Festungsklause Saghon
     
    von K. H. Scheer
     
    Thor Konnat alias HC-9 und Hannibal Utan alias MA-23, die telepathischen Agenten der GWA, mußten ihren Einsatz unter den Priesterwissenschaftlern der Unterwasserstadt Calthurion überstürzt abbrechen. Sie flüchteten per U-Boot aus der Unterwasserstadt, da Hannibals Bio-Maske den Anforderungen nicht gewachsen war.
    Jetzt suchen HC-9 und MA-23 nach anderen Möglichkeiten, die unbekannten Gegner der Menschheit zu entlarven und zur Strecke zu bringen. Der neue Weg führt das GWA-Team zur Andenfestung der alten Marsianer – und zu einem gefährlichen Erbe aus der Vergangenheit.



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