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Kommissar Morry - Lautlos kommt der Tod

Kommissar Morry - Lautlos kommt der Tod

Titel: Kommissar Morry - Lautlos kommt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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haben. Können Sie mir die Halunken beschreiben... nein? Schade, schade! Sie konnten also ihre Gesichter nicht erkennen, aber wir sprechen nachher weiter, ich muß mich jetzt erst einmal um Mrs. Fleming kümmern, sicherlich wird sie mir noch einiges zu sagen haben. Ein wenig kann ich schon den Plan der Halunken durchschauen."
    Es dauerte aber dennoch sehr lange, bevor sich Betty Fleming entschloß, dem Kommissar die Beschreibung des Mannes zu geben, der ihr Leben bedroht hatte. Es waren Wut und Haß, die sie dazu bestimmten, und sie wollte um jeden Preis, daß der Mord an ihrem Mann gerächt wurde.
    „Diese Halunken, diese gemeinen Schurken... diese Mörder", stieß Morry grimmig aus und knallte seine geballte Faust auf den Tisch. „Aber wir werden
    sie kriegen... dank Ihrer Hilfe, Mrs. Fleming. Bedroht hat er Sie also noch. Suchen Sie mich bitte morgen Vormittag auf! Ich bin davon überzeugt, daß Sie den Burschen in unserer Verbrecherkartei finden werden."
    Müde schloß Betty Fleming die Augen und sank langsam in sich zusammen „Entschuldigen Sie, Kommissar", flüsterte sie, „daß ich mich gehen lasse, aber plötzlich versagen meine Kräfte. Ja, natürlich, ich werde Sie morgen aufsuchen..."
    Plötzlich richtete sie sich auf und fragte ängstlich: „Was ist mit unserem Diener... haben die Verbrecher...?!"
    „Er ist mit dem Leben davongekommen", erklärte Morry, „und wird gleich erscheinen. Die Schurken haben ihn zwar übel zugerichtet, aber ernsthaften Schaden hat ex nicht davongetragen."
    In diesem Augenblick betrat schon der Diener Bert Morgan den Raum, der sicherlich zum ersten Mal in seinem Leben vergessen hatte, anzuklopfen. „Liebe Mrs. Fleming", flüsterte er, wobei ihm Tränen über die Wangen rannen, „ich bin ja so...",
    weiter kam er nicht, dann sank der Getreue vor seiner Herrin in die Knie. Wortlos verließ Kommissar Morry das Zimmer, denn er wußte die Frau des Hauses gut aufgehoben.

    *

    Fast zwei Stunden noch saß Morry mit seinem besten Mann im Yard zusammen, und noch einmal beleuchteten sie den Fall von allen Seiten. Selbst die kleinste Kleinigkeit ließen sie nicht außer acht, und so stellte der Kommissar abschließend fest: „Also auf dem Wurfmesser sind Fingerabdrücke gefunden worden. Das ist schon sehr wesentlich, doch andererseits hat uns doch der Wächter berichtet, daß der Mörder Handschuhe getragen habe."
    „Vielleicht hat der Halunke in seiner Erregung vergessen", warf Inspektor Halley sinnend ein, „das Wurfmesser vorher abzuwischen. Ein jeder macht mal einen Fehler, Herr Kommissar, denn andernfalls würden wir wohl kaum eine Chance haben, jemals einen Halunken zur Strecke zu bringen."
    „Und trotzdem hat es dieser Fall in sich", erklärte Kommissar Morry aufseufzend.
    „Aber warum denn, Kommissar", forschte Inspektor Halley kopfschüttelnd, „wir sind doch schon recht weit. Sie haben die Beschreibung des einen Täters, morgen wird Mrs. Fleming hier erscheinen und der nächste Schritt wird sein, daß wir den Mordbuben im Laufe des Tages verhaften können. Und Sie wissen doch", er lachte ein wenig überheblich, „wenn ich den Halunken erst in der Mache habe, dann verrät er den anderen bestimmt, und ich garantiere, daß wir bis spätestens morgen Abend den Fall geklärt haben."
    „Ich wünschte, es wäre so", -sagte Morry grüblerisch. „Doch warten wir den morgigen Tag ab, sicherlich werden wir dann klüger sein. Im Augenblick ist alles Nötige veranlaßt, und es ist wohl das beste, Inspektor, wir schlafen uns erst einmal gründlich aus."
    „Gründlich?" lachte Halley herzhaft, „dann würde ich vor morgen Abend bestimmt nicht hier sein."
    Morry erhob sich. „Für meine Begriffe", begann er abschließend, „ist der Raubüberfall von den Tätern schon lange vorbereitet gewesen, das beweist die Tatsache, daß sie mit allen Dingen vertraut waren. Nur eines hatte der Mörder außer acht gelassen: den Wächter."
    „Warum hat eigentlich der Mörder nicht ganze Arbeit geleistet", gab Halley zu bedenken. „Angeblich ist doch der Wärter zusammengeschlagen worden... er lag wehrlos vor ihm, und dennoch...“
    „Ein guter Einwand", anerkannte Morry, „sorgen Sie dafür, Inspektor, daß der Wächter Tag und Nacht beobachtet wird. Vielleicht übernehmen Sie ihn selbst. Außerdem muß in Erfahrung gebracht werden...“
    „Ich weiß schon", winkte Inspektor Halley ab, „ob der Mann Schulden hat ob er sich durch große Ausgaben auffällig machte und mit wem er Verkehr

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