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Kommissar Morry - Lautlos kommt der Tod

Kommissar Morry - Lautlos kommt der Tod

Titel: Kommissar Morry - Lautlos kommt der Tod
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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an: „Warum müssen Sie mich immer aus dem Bett holen. Doktor Smith ist zwanzig Jahre jünger als ich . . . aber nein, ausgerechnet den alten Franklin müssen Sie holen."
    Lächelnd blickte Kommissar Morry den Erregten an und sagte: „Darf ich Sie daran erinnern, Doc, daß Mister Smith krank ist?"
    „Hat der ein Glück", brummte der kleine, dicke Mann, wandte sich dann brüsk ab und machte sich an die Arbeit.
    Nach wenigen Minuten erhob sich Doktor Franklin und erklärte sachlich: „Vor etwa einer Stunde ist der Tod eingetreten. Das Wurfmesser wurde mit ungeheurer Wucht geschleudert..."
    „Wurfmesser?" unterbrach ihn überrascht Kommissar Morry, „wie soll ich das verstehen."
    „Na ja", entgegnete noch immer verärgert der Arzt, „sehen Sie sich die Waffe doch selbst an, Morry, wie würden Sie denn dieses Monstrum bezeichnen."
    Langsam näherte sich Kommissar Morry dem Ermordeten. Er hockte sich nieder und zog mit seinem Taschentuch den langen Dolch aus dem Körper. Da rief auch schon Inspektor Halley: „Das ist ja ein mexikanisches Wurfmesser. Donnerwetter, das ist wirklich eine Überraschung."
    „Das kann man wohl sagen", flüsterte sinnend Kommissar Morry.
    Unwillig blickte Kommissar Morry zur Tür. Ein langer Policeman betrat verlegen den Raum und sagte: „Herr Kommissar, draußen steht Mrs. Fleming . . . darf ich sie reinlassen?"
    „Auch das noch", seufzte Kommissar Morry und nickte stumm mit dem Kopf. „Jetzt steht uns so einiges bevor . . . die arme Frau!"
    Inspektor Halley war aus härterem Holz geschnitzt, denn völlig ungerührt erklärte er:
    „Einmal muß sie es ja doch erfahren, Kommissar . . . vielleicht kann sie uns weiter helfen."
    Zögernd betrat Mrs. Fleming den großen Geschäftsraum. Befremdet blickte sie die Männer der Mordkommission an ... , dann irrte ihr Blick weiter, und als sie die leblose Gestalt ihres Mannes am Boden wahrnahm, brach sie mit einem Aufschrei ohnmächtig zusammen. Mit einem Sprung war Morry bei ihr, hob die Bewußtlose behutsam auf und ließ sie in einen Sessel gleiten. Nach wenigen Minuten kam Betty Fleming wieder zu sich, und da sagte auch schon Morry mit drängender Stimme: „Sie müssen sich zusammennehmen, Mrs. Fleming. Schreckliches ist geschehen, Ihr Mann ist..."
    Ein gellender Schrei ertönte. Wie ein verwundetes Tier stöhnte Betty Fleming, dann aber riß sie sich gewaltsam zusammen, erhob sich und schwankte auf den geliebten Toten zu. „Winston", wimmerte sie, sank in die Knie und streichelte mit zitternden Händen über sein Gesicht, wobei sie immer wieder den Namen des Ermordeten vor sich hinstammelte. Unsagbares Leid lag in dem Gesicht der gequälten Frau. Die Männer der Mordkommission schwiegen ergriffen. Verlegen sahen sie sich an, und selbst Kommissar Morry wußte in diesem Augenblick nicht, was er tun sollte. Dann aber preßte er die Lippen zusammen, es galt einen Mörder zur Strecke zu bringen, und so legte er behutsam seine Hand auf die Schulter der Knienden und sagte: „Ihr Mann ist ermordet worden, Mrs. Fleming. Unsere Aufgabe ist es nun, den Schurken zur Strecke zu bringen. Es wird auch in Ihrem Interesse liegen, uns darin behilflich zu sein. Jede Minute ist kostbar."
    Mit Tränen in den Augen erhob isidh Mrs. Fleming, ,und als Morry merkte, daß sie schwankte, stützte er sie und geleitete sie wieder zu dem Sessel zurück.
    Bevor es Morry verhindern konnte, schaltete sich Inspektor Halley ein. Er besaß nicht die feinfühlende Art seines Vorgesetzten, er war es gewohnt, ohne Umschweife auf sein Ziel loszugehen, und es war ihm gleichgültig, ob er eine Frau aus vornehmstem Hause vor sich hatte oder ein Dienstmädchen. Er verstand nichts von Psychologie, und so fragte er jetzt Mrs. Fleming, wobei er heftig ihre Schulter schüttelte „Bestimmt wissen Sie mehr, als wir ahnen. Los, Madame, reden Sie, Sie haben doch schon gehört, daß jede Sekunde für uns kostbar ist."
    Einen verweisenden Blick warf ihm Kommissar Morry zu und sagte ab winkend:
    „Ist schon gut, Inspektor. Kümmern Sie sich um die Routinearbeit, ich werde mich mit Mrs. Fleming unterhalten. Es Ast wohl das beste, Ach begleite Sie, gnädige Frau
    „Soll ich nicht mitkommen?" unterbrach ihn Inspektor Halley, „vielleicht können Sie mich noch gebrauchen."
    „Sie haben hier bestimmt noch eine gute Stunde zu tun", entgegnete Kommissar Morry, „ich werde Sie iin der Zwischenzeit anrufen und Ihnen Bescheid geben."
    „Okay Chef“, stieß Dick Halley verbissen aus und
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