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Kommissar Morry - Die Todesstrasse

Kommissar Morry - Die Todesstrasse

Titel: Kommissar Morry - Die Todesstrasse
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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sein, Mat", meinte er, zur Vorsicht ratend. „Wir werden sie doch nicht wieder zu Gesicht bekommen, sie kennen sich hier besser aus als wir, und wir mühen uns nur vergebens ab. — Laßt uns zurückgehen und das Gelände absuchen. Vielleicht entdecken wir dort etwas, was diese Schüsse erklärt."
    Nur widerwillig ließ sich Mat Simson dazu, bewegen, seine Suche nach den beiden verschwundenen Personen aufzugeben. Dann eilte er seinen vor ihm her schreitenden Kollegen nach, grübelte aber unentwegt über das eben Erlebte nach. Sonderbar! Das ging ihm nicht in den Schädel hinein! Was hatte dies alles für einen Sinn? Warum schossen Unbekannte hier in der Gegend herum? — Und wenn diese zwei Personen von vorhin geschossen hatten, weshalb gaben sie dann anschließend nicht einmal einen Warnschuß auf die verfolgenden Polizisten ab? Dieses Verhalten paßte irgendwie nicht zusammen. Längst hätten die beiden Burschen doch erkennen müssen, daß die Polizisten waffenlos waren. Teufel, was wurde hier eigentlich gespielt?
    Die gleiche Frage schien sich auch Sergeant Hank Billow vorzulegen, als er unvermittelt stehenblieb und im Schein seiner Stablampe etwas Glitzerndes aufhob.
    Er hielt seinen Fund den Kameraden entgegen. Für Sekunden trat Stille ein.
    „Goddam! — Die Hülsen haben wir ja nun gefunden! Jetzt fehlen uns noch die Projektile, die vor nicht allzu langer Zeit noch in diesen Hülsen gesteckt haben!"
    Seine Stimme hatte einen heiseren Klang angenommen, und der Sinn seiner Worte war für Mat Simson plötzlich so einleuchtend, daß er hastig herausplatzte: „Beeilen wir uns also, damit wir den Menschen finden, den die Projektile getroffen haben könnten."
    Mehrere Sekunden sahen sich die drei Männer schweigend an. Sie ahnten, was nun kommen würde. Dann unterbrach Sergeant Hank Billow die Stille: „Vorwärts, beginnen wir."
    Fächerartig strebten die drei Police-Männer auseinander. Die Strahlen ihrer Stablampen leuchteten das vor ihnen liegende Gelände ab. Immer weiter entfernten sie sich voneinander. Die Augen zu schmalen Schlitzen zusammengezogen, erwartete Sergeant Mat Simson jeden Augenblick ein lebloses Bündel im Licht seiner Lampe zu entdecken. Nicht anders erging es seinen beiden Kameraden. Auch sie waren davon überzeugt, daß sie sich hier an dem Ort eines vor nicht allzu langer Zeit verübten Verbrechens befanden. Sie hatten selbst die Schüsse gehört, und wenn es hier in dieser Gegend knallte, dann war da,s Leben eines Menschen sehr wahrscheinlich gefährdet oder vernichtet.
    „Hallo, Mat! — Hallo, Bill!" erscholl in diesem Augenblick die Stimme des Streifenführers durch die Stille der Nacht.
    „Kommt schnell her!"
    Sofort eilten die beiden Beamten zu ihrem Kameraden hin. Ihr Atem ging lebhaft, als sie bei Hank Billow ankamen. Doch was sie vermutet hatten, war offenbar nicht geschehen. Nicht einen zusammengekrümmten menschlichen Körper, nicht das Opfer eines unbekannten Verbrechers hatte ihr Streifenführer entdeckt, nein, nur einen handtellergroßen dunklen Fleck auf dem Erdreich. Das war es, worauf Hank Billow hinwies.
    „Was glaubt ihr, wird das sein?" fragte er.
    Prüfend beugten sich die beiden Beamten über den Fleck. Es dauerte keine zwei Sekunden, dann kam auch schon wie aus einem Mund ihre Antwort:
    „Kein Zweifel, Hank! — Das ist Blut!"
    „Well! — Und nun frage ich euch: wie ist es möglich, daß der Mensch, dessen Blut hier vergossen ist, nicht mehr aufzufinden ist?" Der Sergeant war ratlos. Er schüttelte immer und immer wieder verständnislos den Kopf.
    „Himmel! — Mir ist wirklich schon allerhand untergekommen — aber daß sich ein Angeschossener in Luft aufgelöst hat, das habe ich noch nicht erlebt!" sagte Mat Simson. „Dabei waren wir doch kaum fünf Minuten, nachdem wir die Schüsse gehört haben, hier an Ort und Stelle!"
    Die drei Police-Beamten konnten sich keinen Vers darauf machen; wie es möglich gewesen war, daß ein offenbar verwundeter Mensch spurlos verschwunden und trotz allen Suchens keine Spur von ihm zu entdecken war. So machten sie sich also auf den Weg zu ihrem Fahrzeug. Es stand für sie fest, daß am Commercial- Dock ein Verbrechen geschehen war, ein Verbrechen aber, bei dem der Täter und sein Opfer unbekannt geblieben waren. Dieser seltsame Fall beschäftigte sie sehr; und nicht nur sie allein, sondern auch den Leiter ihres Reviers, dem sie sofort die Ereignisse am Commercial-Dock meldeten. Viele Fragen blieben an diesem ereignisvollen
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