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Kommissar Joakim Hill - 01 - Die zärtliche Zeugin

Kommissar Joakim Hill - 01 - Die zärtliche Zeugin

Titel: Kommissar Joakim Hill - 01 - Die zärtliche Zeugin
Autoren: Bodil Mårtensson
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lettischen Anstalten reine Ferienkolonien waren.
    Außerdem konnte er dort Geld verdienen. Insassen in Schweden bekamen nach lettischen Maßstäben einen fürstlichen Lohn. Er würde vielleicht trotzdem als reicher Mann in seine Heimat zurückkehren können.
    Er bestätigte ebenfalls Hills Verdacht, dass die Russen hinter dem Einbruch im Physikum in Helsinki steckten. Sie verfügten über die Möglichkeiten, die Theorien der Finnen praktisch umzusetzen, und hatten keine Skrupel, ihre Pläne zu verwirklichen. Insbesondere dann, wenn für das Geld der Mafia die besten Ersatzteile aus dem Westen zu haben waren und die Technologie obendrein.
    Die besten russischen Forscher waren außerdem beim Militär und beim inzwischen teilweise aufgegebenen Raumfahrtprogramm angestellt gewesen. So viele von ihnen hatten ihre Arbeit verloren, dass sie nur noch überleben konnten, indem sie ihr Wissen meistbietend verkauften. Einige von ihnen reisten in den Iran oder in andere interessante Länder der Welt, während andere als Berater des organisierten Verbrechens in ihrer Heimat blieben.
    Es hatte sie ungefähr ein halbes Jahr gekostet, die Arbeit der Finnen zu beenden. Der Scanner, mit dem die hyperaktiven Penetrationswellen für dichte Objekte begrenzt werden konnte, war in einer sehr intensiven Phase konstruiert worden, und da sie bisher allein über diese Technik verfügten, war es äußerst wichtig gewesen, dass sie die Scanner von jedem ihrer Partner zurückbekommen hatten.
    Der Rest war einfach gewesen.
    Alexej Igorin hatte die Eroberung der unschuldigen kleinen Monarchie im Westen organisiert. Das Land lag so willig da und lud mit seinem Überfluss regelrecht zu Übergriffen ein. Es war geradezu lächerlich.
    Es war so unglaublich leicht gewesen, fast idiotisch einfach, bis …
    Bernard Valmera würde noch lange nicht vernommen werden können. Trotz Medikation war er in seiner eigenen schmerzerfüllten Welt geblieben, und die Ärzte hielten sich mit Auskünften zurück, was seine Genesung anging.
    Mit einem toten Stoján und einem psychotischen Bernard hatten die Kriminalbeamten nur Adrians Geständnis vorzuweisen. Aber es gab auch einiges von der Spurensicherung in Borås gesichertem Beweismaterial, worauf sich eine Anklage gründen ließ.
    Dort hatte der Widerstand des Mädchens die Täter so aus dem Konzept gebracht, dass sie geschlampt und Abdrücke hinterlassen hatten. Der Schuhabdruck stammte vom linken Halbschuh Stoján Stefanis’. Und sie waren auf dem besten Weg, ihm auch den etwas undeutlichen Daumenabdruck zuzuordnen.
    Haare von allen Dreien wurden gerade analysiert und mit Haaren von den Tatorten verglichen, damit die Staatsanwaltschaft beim bevorstehenden Haftprüfungstermin etwas in der Hand hatte.
    Außerdem ließ die vorläufige Untersuchung der Ballistiker auf Stojáns Pistole, die in dem grünen Volvo gefunden worden war, als Mordwaffe in sämtlichen Fällen schließen.
    An diesem Samstag hatten alle intensiv gearbeitet, und als der Polizeichef Harry Runsten an diesem Nachmittag Hill mit einem Telefonanruf weckte, teilte er stolz mit, dass es jetzt so gut wie keine unbeantworteten Fragen mehr geben würde. Die Festnahme des Geschäftsmanns Alexej Vladimir Igorin in Malmö würde gerade vorbereitet, und das würde er eben noch abwarten.
    Hill selbst konnte zu der Ermittlung nicht mehr viel beitragen. Aber er war sehr erleichtert, dass dieser tragische Fall trotz allem einer akzeptablen Lösung entgegenging und nicht zusammen mit den allzu vielen anderen mit dem Vermerk »Ungelöst« archiviert werden musste.
     
    Alexej Igorin liebte diese würzigen Erdnüsse wirklich. Aber vermutlich würde er jetzt lange auf sie verzichten müssen.
    Die, die er jetzt gerade aß, hatte er auf dem Bahnhof in Ystad gekauft, ehe er in dem schäbigen kleinen Hotel neben dem Fährhafen ein Zimmer bezogen hatte. Wenn es nicht anders ginge, dann würde er auf jeden Fall noch mit der Nachmittagsfähre nach Polen mitkommen und von dort weiter nach …
    Mit schweißnassen Händen bestellte er ein Gespräch nach Moskau und berichtete dem Bankier Ilja Danowitch von seinem Scheitern. Er hoffe, es sei nachvollziehbar, dass es vollkommen unmöglich sei, mit miserablen Mitarbeitern gute Arbeit zu leisten.
    Bernard sei zu weich gewesen, Stoján zu unintelligent und Adrian zu unerfahren. Auf die schwedischen Strohmänner, die sie hätten anheuern müssen, um die Lotteriegewinne einzulösen, sei ebenfalls kein Verlass gewesen. Ganz zu
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