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Komm zurueck nach Italien

Komm zurueck nach Italien

Titel: Komm zurueck nach Italien
Autoren: Michelle Reid
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Kaffee mache?”
    Wortlos führte sie ihn in die Küche. Vito folgte ihr und blickte im Vorbeigehen erwartungsvoll die Treppe hinauf, als hoffte er, Santo würde plötzlich dort oben stehen.
    Das wird er bestimmt nicht, denn er schläft noch tief und fest, dachte Catherine, die es bemerkt hatte. Santos innere Uhr funktionierte einwandfrei. Wenn er wusste, dass er um sieben aufstehen musste, würde er auch erst um sieben aufwachen.
    Catherine ging zur Spüle und füllte den Wasserkessel. Sie spürte, dass Vito sie dabei nicht aus den Augen ließ, und wurde sich erneut bewusst, wie unpassend sie gekleidet war. Nicht dass ihr Shorty zu knapp gewesen wäre, denn er war lässig geschnitten, Catherine war einfach verlegen, weil sie nichts darunter trug. Ein Blick auf die Küchenuhr zeigte ihr, dass es erst halb sechs war.
    Noch anderthalb Stunden, die sie mit Vito allein verbringen musste. Ob das wohl gut geht? fragte sie sich und gab den gemahlenen Kaffee in den Filter.
    „Du trägst dein Haar jetzt kürzer.”
    Catherine hielt mitten in der Bewegung inne. Was hatte er sonst noch registriert? Dass sie so im Licht stand, dass sich die Konturen ihrer rechte Brust durch den zarten Stoff überdeutlich abzeichneten und ihre Shorts sich hochgeschoben hatten?
    „Ich bin schließlich auch drei Jahre älter geworden”, antwortete sie, obwohl sie wusste, dass das eine völlig unsinnige Erwiderung war. Sie war jedoch mit ihren Gedanken ganz woanders gewesen und hatte sich mit der Frage beschäftigt, weshalb sie in Vitos Nähe nur an Sex denken konnte. Das war schon immer so gewesen, aber warum hatte es sich, nach alldem, was in der Vergangenheit passiert war, nicht geändert? Warum hatte Vito immer noch diese Wirkung auf sie?
    „Das sieht man dir nicht an.”
    „Aber dir”, gab sie unbedacht zurück und warf das Kaffeemaß mit hörbarem Knall auf die Arbeitsfläche. Sie drehte sich zu Vito um und lächelte ihn herausfordernd an, um ihm zu demonstrieren, dass ihr seine Gefühle völlig egal waren.
    Aber das Lächeln verging ihr, und sie musste schlucken, als sie ihn anblickte. Vito sah so unbeschreiblich attraktiv und männlich aus! Sein Hemdkragen stand offen, und das Kinn war stoppelig. Vito hatte den Körper eines Athleten, die arrogante Hakennase eines römischen Cäsaren und die dunklen, seelenvollen Augen sowie den sinnlichen Mund des geborenen Verführers.
    „Deine Bemerkung zeigt mir jedenfalls, dass du oft an mich gedacht hast”, entgegnete er.
    Catherine musste schlucken. Er schien genau zu wissen, was in ihr vorging, denn er lächelte selbstgefällig. Hätte er sie beim heimlichen Naschen ertappt, hätte ihr das nicht unangenehmer sein können, und sie errötete. Sie fühlte sich gedemütigt und wusste nicht, was sie sagen sollte.
    „Jetzt ziehe ich mich aber endgültig an.” Sie ging zur Tür, doch so leicht ließ Vito sie nicht davonkommen.
    „Warum denn das, mia cara? Es ist leider zu spät, dein Körper hat mir schon längst verraten, was in dir vorgeht.”
    „Ich bin nicht mehr deine Liebste!” erwiderte sie hitzig.
    „Vielleicht, aber du denkst daran, wie es wäre, genau das wie der zu sein.”
    Catherine wäre vor Scham am liebsten im Boden versunken. „Nicht deine Liebste, Vito! Nie, nie wieder!” widersprach sie trotzdem und legte den Kopf zurück.
    „Soll das eine Herausforderung sein? Sieh dich bloß vor, dass ich sie nicht annehme! Es wäre ein interessantes Experiment, wie verrückt wir uns in den anderthalb Stunden machen können, die uns bleiben, bis Santo hier auftauchen wird. Und es würde uns von unseren Problemen ablenken.”
    Catherine hielt die Türklinke fest umklammert. „Wenn du Ablenkung brauchst, dann denk doch an Marietta”, antwortete sie aggressiv. „Die war doch schon immer unübertrefflich, wenn es darum ging, all deine Bedürfnisse zu befriedigen.”
    In zwei Schritten war Vito neben ihr und blockierte die Tür. „Du hast immer noch den Körper einer Göttin, Catherine, aber das Mundwerk einer Straßendirne. Wann wirst du mir endlich glauben, dass Marietta nicht meine Geliebte ist und es auch nie mals war?”
    Es ist besser, ich halte mein „Mundwerk einer Straßendirne”, sagte sich Catherine, ich bleibe ruhig und warte, bis er aufgibt und mich gehen lässt. Aber ihre guten Vorsätze nutzten ihr nichts.
    Vito war es schon immer gelungen, die negativen Eigenschaften ihres Charakters voll zur Geltung zu bringen. Genau wie sie das bei ihm vermochte. Sie hatten sich
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