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Komm zu mir heute Nacht

Komm zu mir heute Nacht

Titel: Komm zu mir heute Nacht
Autoren: Amy J. Fetzer
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auf dem Spiel.
    Hastig ging sie zur Spüle und schüttete ihren Kaffee aus.
    Nash kam zu ihr und berührte behutsam ihren Arm. „Baby, bitte schließ mich nicht aus."
    „Ich muss", erwiderte sie bedrückt. „Du verlangst etwas von mir, was ich dir nicht geben kann."
    „Weil ich will, dass du bei mir bleibst."
    Wütend wirbelte sie zu ihm herum. „Du willst es! Du hast vor Jahren bekommen, was du wolltest. Du hattest deine Wahl getroffen, und du hattest nicht mich gewählt. Du hattest an dich und deine Pflicht gedacht und kein einziges Mal an mich, Nash."
    „Das stimmt nicht." Er schluckte mühsam. „O, Mandy, kein Tag ist vergangen, an dem ich nicht an dich gedacht hätte."
    „Soll ich jetzt Mitleid mit dir haben? Schaff ich leider nicht." Sie wandte sich abrupt ab. „Ich versuche nur, realistisch zu sein. Du hast selbst gesagt, dass es alles oder nichts sein muss. Nun, jetzt kann ich dir nicht alles geben. Und was folgt daraus?"
    Als er einen Schritt auf sie zutrat, wich sie zurück. „Nein, rühr mich nicht an." Wenn er sie berührte, würde sie ihm nicht widerstehen können und ihre Wut vergessen.
    „Es ist genauso wie vor sieben Jahren. Entweder es geschieht so, wie du willst, oder es geschieht überhaupt nicht."
    „Ich weiß, es muss für dich so geklungen haben, aber ich meinte es nicht so. Ich möchte, dass du verstehst, dass du keine Angst zu haben brauchst."
    Sie reckte trotzig das Kinn. „Ich hatte mein ganzes Leben lang Angst. Angst davor, dass mein Vater nicht von der Arbeit zurückkommt und ich allein wäre. Bis es dann eines Tages wirklich geschah. Er starb, und ich war allein und verrückt vor Angst. Ich hatte niemanden, der sich etwas aus mir machte." Mandy konnte Nash nicht ansehen. Sie wollte nicht sein Mitleid, sie wollte sein Verständnis.
    „Ich habe dich geliebt, Baby."
    „Oh, ja, natürlich", fuhr sie ihn an. „Du liebtest mich so sehr, dass du einfach aus meinem Leben verschwunden bist, ohne einen weiteren Gedanken an mich zu verschwenden."
    Nash zuckte zusammen, als ihm klar wurde, dass er ihr tiefsten Ängste bestätigt hatte.
    „Michelle ist vor langer Zeit gestorben", fuhr sie leise fort. „Wenn du mich so sehr geliebt hast, warum bist du dann nie zu mir gekommen?"
    „Ich war sicher, dass du die alten Wunden nicht wieder aufreißen wolltest, ebenso wenig wie ich. Wir hatten uns im Streit getrennt, und ich machte mir keine Hoffnungen."
    „Aber du hast es nicht einmal versucht!"
    „Nein. Ich konnte nicht. Ich muss bei allem, was ich tue, zuerst an meine Kinder denken, Mandy. Sie spüren es, wenn etwas nicht in Ordnung ist, und ich wusste, dass es für uns beide schwierig werden würde, wenn wir uns wieder sehen. Doch auch wenn ich nichts unternommen habe, ich habe mich immer nach dir gesehnt.
    „Und ich mich nach dir, Nash." Mandy seufzte. „Ich hätte eine Erklärung von dir verlangen sollen. Aber ich dachte, wenn es dir so leicht fiel, mich zu verlassen, dann hatte ich mir deine Liebe vielleicht nur eingebildet."
    „Nein, Mandy. Die gestrige Nacht war doch auch keine Einbildung, oder die Tage davor. Ich liebe dich, und ich weiß, du liebst mich. Warum weist du mich trotzdem zurück?"
    „Weil mir keine andere Wahl bleibt." Sie sah ihn vorwurfsvoll an. „Du hast vor all den Jahren nicht gewusst, wer ich wirklich bin, und du weißt es auch jetzt nicht."
    „Das ist nicht wahr." Er griff nach ihrer Hand.
    Sie riss sich wütend los. „Nein? Sieh dich doch einmal um, Nash. Du bist gut aussehend, reich, wirst respektiert und bewundert und hast auch noch zwei wunderschöne Kinder. Du hast dein ganzes Leben immer in Luxus gelebt. Ich verüble dir das nicht, aber du weißt nichts über mich und was mein Leben ausgemacht hat."
    „Verdammt, Mandy, mein Gedächtnis ist nicht so schlecht."
    „Du hast nur gesehen, was ich dich sehen ließ. Hast du jemals hungern müssen, um für ein Semester zahlen zu können?"
    Nash blickte sie betroffen an,
    „Ich habe mich von Popcorn und Kaffee ernährt, denn wenn meine Noten sich verschlechtert hätten, hätte ich mein Stipendium verloren. Während des Studiums musste ich drei Jobs auf einmal bewältigen, um das nächste Semester zu bezahlen.
    Ich hatte Angst, ich würde nie mit dem Studium fertig werden, und fragte mich allmählich, ob ich für den Rest meines Lebens putzen gehen müsste, denn ich arbeitete so viel, dass ich kaum Zeit hatte, um zu studieren!"
    „Aber das ist jetzt doch vorbei, Liebling. Du hast es geschafft." Nash
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