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Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Titel: Komm und küss mich!: Roman (German Edition)
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Mann!« sagte sie mit eisiger Stimme. »Sofort!«
    Sein Magen fuhr Achterbahn. Jetzt saß er in der Tinte. Mit einem kleinen bißchen Ärger hatte er ja gerechnet, aber nicht mit so viel. So wütend hatte er seine Mutter noch nie erlebt. Ihm war speiübel. Er versuchte, Zeit zu gewinnen, aber da hatte sie ihn schon am Arm gepackt und ins Büro gezerrt. Die Tür fiel krachend hinter ihm ins Schloß.
    Kein Fremder war im Zimmer. Nur Teddy, seine Mutter und Dallie. Dallie stand am Fenster und hielt die Arme über der Brust verschränkt. Oben auf dem Empire-State-Building hatte er behauptet, daß er ihn liebte. Wie gern er das doch glauben wollte. Aber wahrscheinlich hatte er es nur gesagt, weil ihn seine Mutter dazu überredet hatte.
    »Teddy, ich schäme mich für dich!« begann seine Mutter. »Warum, in aller Welt, läßt du dich in so etwas hineinziehen? Du hast die Statue beschädigt. Wie konntest du nur?« Ihre Stimme zitterte, und der englische Akzent war viel stärker als sonst. Hoffentlich war er nicht zu alt für eine Tracht Prügel. Das wäre leichter zu ertragen als dies hier. »Es ist ein Wunder, daß sie dich nicht anzeigen wollen. Ich habe dir vertraut, Teddy, aber es wird lange dauern, bis ich dir wieder vertrauen kann. Du hast etwas Verbotenes getan …«
    Teddy ließ den Kopf immer tiefer hängen. Was war schlimmer,
die Statue zu beschädigen oder seine Mutter so aufzuregen? Er fühlte, daß er den Tränen nahe war. Vor Dallie Beaudine würde er wie ein kleines Kind zu weinen anfangen, wie ein echter Jammerlappen. Er holte tief Luft und hielt den Blick auf den Boden geheftet. Nein, vor Dallie Beaudine würde er nicht weinen. Lieber würde er sich umbringen.
    Eine Träne fiel platschend auf seinen Schuh. Schnell schob er den anderen Fuß davor, damit Dallie es nicht sehen konnte. Seine Mutter redete immer noch von verlorenem Vertrauen, wie enttäuscht sie war, und eine zweite Träne platschte auf den anderen Schuh. Er wollte sich nur noch auf den Boden werfen, mit seinem alten Teddy schmusen und losheulen.
    »Jetzt ist es aber genug, Francie.« Dallie sprach leise, aber in ernstem Ton, und seine Mutter hörte auf zu reden. Teddy wischte sich die Nase am Ärmel ab. »Geh mal eine Minute nach draußen, Schatz«, sagte er zu ihr.
    »Nein, Dallie, ich …«
    »Bitte, Schatz, nur eine Minute!«
    Geh nicht! wollte Teddy brüllen. Laß mich nicht allein mit ihm! Aber es war zu spät. Die Tür schloß sich hinter ihr. Wieder rollte ihm eine Träne über sein Gesicht.
    Dallie kam auf ihn zu. Durch den Tränenschleier starrte Teddy auf Dallies Hosenaufschläge. Und dann legte Dallie den Arm um ihn und zog ihn an sich.
    »Nun wein dich erst mal aus, mein Sohn«, sagte Dallie leise. »Manchmal ist es schwer, sich auszuweinen, wenn eine Frau in der Nähe ist, und du hast einen schweren Tag hinter dir.«
    Jetzt brachen alle Schleusen für Teddy. Dallie kniete neben ihm und drückte ihn an sich. Teddy schlang die Arme um Dallies Hals und drückte ihn ganz fest. Er weinte so heftig, daß ihm die Luft wegblieb. Dallie schob ihm die Hand unter das Hemd und rieb ihm den Rücken. Er tröstete ihn, daß bald alles wieder in Ordnung sein würde.
    »Ich wollte doch nichts kaputtmachen«, schluchzte Teddy. »Ich liebe die Statue. Mom sagt, sie vertraut mir nie mehr.«
    »Wenn Frauen so aufgeregt sind wie deine Mutter, sagen sie leicht etwas, das sie gar nicht so meinen.«
    »Ich liebe meine Mama. Ich wollte sie doch gar nicht ärgern.«
    »Das weiß ich, mein Sohn.«
    »Ich hab’ solche Angst, weil sie so böse auf mich ist.«
    »Ich glaub’, das macht ihr selbst angst.«
    Endlich traute Teddy sich aufzuschauen. Er nahm Dallies Gesicht nur verschwommen wahr. »Sie gibt mir eine Million Jahre kein Taschengeld mehr.«
    Dallie nickte. »Da könntest du recht haben.« Dann nahm er Teddys Kopf in beide Hände und küßte ihn neben das Ohr. Teddy hielt still und sagte erst einmal gar nichts. Er mußte sich an die kratzige Wange erst gewöhnen. »Dallie?«
    »Hm?«
    Teddy vergrub den Mund in Dallies Hemdkragen, so daß seine Worte kaum zu verstehen waren. »Ich glaube … ich glaube, du bist mein richtiger Dad, ja?«
    »Ja, ganz bestimmt bin ich das!« Dallies Stimme klang auch halb erstickt.
    Dann gingen beide Hand in Hand auf den Flur, um seiner Mom gegenüberzutreten. Bei diesem Anblick brach auch Francesca in Tränen aus. Sie fiel Teddy um den Hals, Dallie umarmte sie, und so standen sie alle drei im Flur des
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