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Komm, trau dich

Komm, trau dich

Titel: Komm, trau dich
Autoren: Jo Leigh
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darüber nachdenken, Trevor?"
    „Ich bezweifle, dass ich für den Rest meines Lebens an irgendetwas anderes denken werde."
    „Du bist ja so süß, wenn du verwirrt bist."
    „Es freut mich, dass ich dich zufrieden stelle."
    Sie bückte sich, um ihre Tasche unter dem Stuhl hervorzuholen.
    „Diesmal bist du dran mit Bezahlen."
    „Das war's? Die Unterhaltung ist beendet?"
    Lee nickte. „Du brauchst Zeit, um zu überlegen, und ich auch."
    „Gibt es eine Deadline?"
    „Nein. Lass dir Zeit. Wenn du so weit bist, können wir wieder darüber reden."
    „Danke."
    „Dafür sind Freunde schließlich da."
    „Da bin ich mir nicht mehr so sicher."
    Sie legte ihre Hand auf seine, „Wenn wir zwischen Sex und Freundschaft wählen müssten, würde immer die Freundschaft gewinnen, verstehst du?"
    Er nickte und sah auf ihre Hand. Herrlich, was für schlanke Finger sie hatte. Schlank und lang mit vollkommenen, ovalen Nägeln. Er konnte diese Finger fast auf seinem Rücken fühlen. Und er hatte das ungute Gefühl, dass trotz Lees Überzeugung bei einem Kampf zwischen Sex und Freundschaft die Freundschaft auf der Strecke bliebe.
    „Wusstest du, dass ein Ehepaar in Phoenix vor Gericht gegangen ist, um das gemeinsame Sorgerecht für einen Leguan zu erhalten?"
    „Wirklich faszinierend, Susan", meinte Lee trocken. „Ehrlich. Wenn du lieber über Reptilien sprechen willst, können wir das gern tun."
    „Verdammt, wie konnte ich das vergessen! Hast du's getan?"
    Lee zog die Beine unter sich und lehnte sich mit einem Becher Kakao in der Hand in ihrem Sessel zurück, den Hörer zwischen Ohr und Schulter geklemmt. „Jawohl."
    „Und?"
    „Er war überrascht."
    „Was du nicht sagst. Aber was hat er geantwortet?"
    „Er wollte darüber nachdenken."
    „Ich halt das nicht aus. Wie hast du es ins Gespräch gebracht?"
    Lee hörte eine dumpfe, elektronische Baritonstimme im Hintergrund, die Susan darauf hinwies, dass sie eine E-Mail habe. Sie konnte sich Susan genau vorstellen, wie sie in ihrem antiken Himmelbett lag, umgeben von Unmengen von Kissen, den Laptop auf den Knien. Der Fernseher lief wahrscheinlich auf vollen Touren, die New York Times lag bestimmt ausgebreitet wie ein Fächer um sie herum.
    „Beim Essen, in einem Restaurant", antwortete sie.
    „Einfach so? In der Öffentlichkeit?" Susans Stimme stieg um mindestens eine Oktave.
    „Ja."
    „Lee, du bist wirklich einmalig. Was hat er gesagt?"
    „Er macht sich Sorgen, dass es unsere Freundschaft zerstören könnte."
    „Hast du ihm gesagt, dass du nur seinen Körper willst?"
    „Susan, das stimmt doch gar nicht. Ich denke nur, wir könnten diesen Schritt riskieren."
    „Liebling, ich finde, es ist die beste Idee seit dem Telefon. Jetzt kannst du aufhören mit diesen lächerlichen Angeltouren."
    „Angeltouren? Man nennt das Date."
    „Ich hatte auch mal ein Date, und sieh mich jetzt an."
    „Susan, nur weil Larry sich als ein Mistkerl entpuppt hat, heißt das nicht, dass jede Beziehung mit einer Katastrophe endet. Nimm Katy und Ben."
    „Katy und Ben gehören in die Kategorie der unerklärlichen Phänomene. Meine Theorie ist, dass sie in einem früheren Leben Hunderten von Kindern das Leben gerettet haben und dafür in diesem Leben belohnt werden. Dagegen muss ich irgendwann mal kleine Hundebabys getreten haben."
    „Susan, dein Leben ist doch wundervoll."
    „Nur weil ich etwas Geld geerbt habe, heißt das nicht, dass bei mir alles in Butter ist."
    „Nein, aber immer noch besser als ein Schlag auf die Nase."
    „Ja, ja."
    „Wie auch immer, Susan. Du hättest sein Gesicht sehen sollen."
    „Trevors?"
    „Nein, das des Bürgermeisters. Natürlich Trevors. Es war umwerfend. Ich dachte schon, das Kinn würde ihm in die Kaffeetasse fallen."
    „Ich hätte mitkommen sollen, um die Panik in seinen Augen zu sehen. Ich, verkleidet, mit weitem Mantel und dunkler Brille."
    „Ja, das wäre äußerst subtil gewesen." Unvorstellbar, dass irgendeine Verkleidung auch nur eine der vollkommenen Rundungen ihrer hochgewachsenen, wunderschönen Freundin verbergen könnte. „Seine Panik hielt sowieso nur ein paar Sekunden an. Danach war er eigentlich ganz ruhig."
    „So wie ich Trevor kenne, fällt die Entscheidung sicher nicht so schnell."
    „Kann sein, aber ich habe es auch nicht besonders eilig.
    Andererseits, jetzt da es in der Luft hängt... Aber wenn wir nun doch nicht damit fertig werden?"
    „Ich an deiner Stelle würde mir keine Sorgen machen", meinte Susan beruhigend.
    „Ich weiß
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