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Komm mit mir nach Kreta

Komm mit mir nach Kreta

Titel: Komm mit mir nach Kreta
Autoren: Annie West
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des Mannes. Und den eigenen Puls in ihren Ohren. „Ich habe nichts anderes genommen. Keine Drogen. Kein Alkohol. Dies ist nur eine Reaktion auf die Schlaftabletten.“
    Und auf die furchtbaren Ereignisse der vergangenen Wochen.
    Langsam wandte sie sich wieder zu ihm um. Sein unfreundlicher Blick, seine abweisende Körperhaltung drückten wenig Verständnis aus.
    „Es tut mir leid, dass Sie sich Sorgen gemacht haben.“ Sophie schob sich das feuchte Haar aus dem Gesicht und zwang sich, an ihm vorbeizuschauen. Irgendwohin, um bloß nicht weiter diese unglaublich männliche Brust anzustarren, von der sie nur mit Mühe ihren Blick nehmen konnte. „Ich bin Ihnen wirklich dankbar für Ihre Hilfe. Aber ich bin jetzt okay.“ Offenbar glaubte der Mann ihr nicht. Prüfend musterte er sie von oben bis unten. Normalerweise wäre sie unter diesem durchdringenden Blick vor Verlegenheit fast umgekommen. Aber im Moment empfand sie so gut wie nichts, abgesehen von der schmerzenden Traurigkeit, die wieder in ihr aufstieg.
    Schließlich nickte der Fremde und drehte sich um. Sophie blickte wieder zu ihm, registrierte seine breiten Schultern, den glatten tief gebräunten Rücken, seinen durchtrainierten Po in den nassen Boxershorts, die jetzt wie eine zweite Haut saßen. Kräftige Oberschenkel … Erschauernd holte sie Atem.
    „Ich ziehe mich in einem anderen Raum um.“ Seine Stimme war völlig emotionslos. Der Fremde griff nach einem Handtuch und reichte es Sophie, dann hob er seine Sachen hoch und verließ das Badezimmer.
    War an diesem Mann überhaupt irgendetwas Sanftes oder Liebevolles? Nein, entschied Sophie. Er war durch und durch stahlhart, von seinem durchtrainierten Körper bis hin zu seinem erstarrten Gesicht mit dem abschätzigen Blick. Sicher, er hatte ihr geholfen und sich um sie bemüht. Aber nicht aus Menschenliebe oder Freundlichkeit. Er hatte es einfach für notwendig gehalten. Was seiner Meinung nach getan werden musste, hatte er getan: dafür sorgen, dass sie bei Bewusstsein blieb, bis sie ärztliche Hilfe bekam.
    Trotz ihrer vom heißen Wasser erhitzten Haut fröstelte Sophie. Sie trat aus der Dusche, wickelte sich das Handtuch um, nahm ein weiteres für ihr Haar aus dem Regal und huschte in ihr Schlafzimmer. Zehn Minuten später kam sie in alten Jeans und einem weiten T-Shirt wieder heraus und suchte nach dem Fremden, der in ihr Haus eingedrungen war.
    Costas stand in der Küche und trank starken schwarzen Kaffee. Die Ähnlichkeit der jungen Frau mit Fotini war überwältigend. Doch mittlerweile hatte er festgestellt, dass sie in vielem anders war. Die junge Frau war zierlicher und schlanker, ihr Gesicht schmaler und mit ausgeprägteren Wangenknochen. Costas schaute nach draußen in den Garten, ohne ihn wirklich wahrzunehmen, und nahm gedankenverloren einen weiteren Schluck von dem Kaffee, der eigentlich noch viel zu heiß war. Im Geiste sah er sie vor sich, wie sie ihm die Tür aufgemacht hatte, Fotini so ähnlich, dass er völlig erschrocken war. Und dann sah er, wie er sie festgehalten hatte, während das Wasser über ihren verführerischen Körper lief. Er fühlte noch immer ihre schmale Taille, die Rundung ihrer Hüften. BH und Slip waren vom Wasser durchsichtig geworden.
    Costas hatte sie sofort haben wollen, mit einer wilden und schmerzenden Begierde, die ihm verriet, dass er schon viel zu lange ohne Frau war. Allein ihre zarte glatte Haut zu spüren hatte in ihm den unwiderstehlichen Drang geweckt, sie nackt unter sich zu fühlen. Wären die Umstände doch nur anders, nur für ein oder zwei Stunden. Nur lange genug, um sich ein einziges Mal in ihr zu verlieren, um nur ein einziges Mal die Verantwortung und die Sorgen, die ihn drückten, in der Glückseligkeit zu vergessen, die er bei ihr finden würde.
    Ärgerlich versuchte Costas, seine Erregung zu bekämpfen. Ganz gleich, wie groß die Verlockung war, er würde sich nicht von seinem Vorhaben ablenken lassen.
    Er hörte Schritte und drehte sich schnell um. Die Frau kam herein, jetzt deutlich sicherer auf den Beinen. Mit dem bis auf die Schultern fallenden, glatt gekämmten Haar und in den lässigen Sachen sah sie wie sechzehn aus. Aber ihr Blick und die dunklen Schatten unter den Augen straften diesen Eindruck Lügen.
    Costas runzelte die Stirn, denn statt der jungen Frau in Jeans und T-Shirt sah er sie schon wieder vor sich, wie sie fast nackt mit verführerisch durchscheinenden Dessous vor ihm unter der Dusche stand. Er hatte sie ausgezogen, sie
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