Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Komm mit mir nach Caracas

Komm mit mir nach Caracas

Titel: Komm mit mir nach Caracas
Autoren: Lynne Graham
Vom Netzwerk:
Polly. „Er war nicht besonders komisch."
    „Der englische Humor ist anders als unserer", bemerkte Melina zuckersüß. „Ich fand ihn schon immer ziemlich kindisch."
    Patrick lächelte jungenhaft. „Und ich kann Ihren dramatischen Soap Operas nichts abgewinnen. Jedem das Seine."
    Während die anderen miteinander plauderten, wandte er sich an Polly und sagte leise: „Wir treffen uns morgen früh um sechs, wenn Raul ausreitet. Ich bringe Ihnen die Grundlagen bei, und dann erzählen Sie ihm einfach, Sie seien keine gute Reiterin.
    Den Rest kann er Ihnen dann zeigen."
    „Sie sind meine Rettung", erwiderte sie dankbar und wandte sich dann an Rob Drydon.
    Nach dem Essen nahmen sie im Wohnzimmer einen Drink. Melina kam mit einem strahlenden Lächeln auf Polly zu. „Ich möchte, dass Sie mir alles über sich erzählen, Polly." Sie setzte sich aufs Sofa und schlug demonstrativ die langen, wohlgeformten Beine übereinander. „Wie bekommt Ihnen die Ehe?"
    „Wunderbar." Polly leerte ihr Glas in einem Zug. Ihr war bewusst, dass Raul sie beide von der anderen Seite des Raums beobachtete.
    „Raul sieht es bestimmt nicht gern, dass Sie so viel trinken. Er trinkt nur gelegentlich zu besonderen Anlässen." Auf Pollys erstaunten Blick hin fügte Melina hinzu: „Wie kommt es, dass Sie das nicht wussten?"
    Polly umklammerte krampfhaft ihr Glas. „Das geht Sie nichts an", erwiderte sie ausdruckslos. Nun war ihr klar, wie dumm es von ihr gewesen war, Raul nicht von ihrer ersten Begegnung mit Melina zu erzählen. Wenn sie es jetzt tat, würde er ihr womöglich nicht glauben.
    „O doch, das tut es", entgegnete Melina selbstgefällig. „Haben Sie ihm eine Szene gemacht, als er an dem Abend zu mir gefahren ist?"
    Polly erstarrte und wandte dann langsam den Kopf, der immer noch wehtat. „Was haben Sie gesagt?"
    „Dass selbst ich ihn nicht so früh erwartet hatte. Mir war klar, dass Sie eine heftige Auseinandersetzung gehabt haben mussten."
    „Sie lügen ..." Die Nacht war quasi ihre Hochzeitsnacht gewesen. Er konnte vorher unmöglich zu Melina gefahren sein! Aber er hatte einen Ausritt gemacht. Und hatte er nicht gesagt, er wäre bei Nachbarn gewesen? Benommen ließ Polly sich von der Hausangestellten nachschenken. Er hatte also nicht gelogen ...
    „Raul ist zu mir gekommen, um mit mir zu reden. Er braucht eine Frau, kein kleines Mädchen."
    Polly trank einen Schluck. „Sie sind das Letzte, was er braucht." Verwirrt krauste sie die Stirn, als Melina sich plötzlich vorbeugte und leise auf Spanisch zu reden begann.
    „Ich hoffe, dass es Ihnen besser geht, wenn wir uns das nächste Mal sehen", sagte sie anschließend laut und stand auf.
    „Ich begleite unsere Gäste hinaus, mi esposa ", hörte Polly Raul plötzlich in eisigem Tonfall an ihrem Ohr sagen. „Und bleib ja sitzen, denn wenn du hinfällst, werde ich dich unter die kalte Dusche stecken."
    Offenbar hatte er ihre letzte Bemerkung gehört. Wie erstarrt saß Polly da, während die Gäste sich verabschiedeten und ihr mitfühlende Blicke zuwarfen, nachdem Raul ihnen erzählt hatte, dass ihr schwindelig war.
    Patrick verließ als Letzter das Zimmer. „Meinen Sie, Sie schaffen es morgen zu den Ställen?"
    Sie nickte entschlossen.
    Verzweifelt fragte sie sich, ob Raul an jenem Abend tatsächlich bei Melina gewesen war. Sicher war die Verlockung groß gewesen, Trost bei seiner Geliebten zu suchen, einer schönen, selbstsicheren Frau, die er schon so lange kannte ...
    Zwei Minuten später kam Raul zurück und hob Polly vom Sofa.
    „Ich fühle mich so elend!" brachte sie hervor und schluchzte auf.
    Daraufhin verstärkte er seinen Griff und sagte leise etwas auf Spanisch, das irgendwie tröstlich klang.
    „Und ich habe nicht zu viel getrunken ..." Sie krallte die Finger in das Revers seines Smokingjacketts, ließ es dann jedoch wieder los, weil sie auf Distanz bleiben wollte, wenn er dazu fähig war, sie so zu hintergehen.
    Er brachte sie nach oben in sein Schlafzimmer, wo er sie behutsam aufs Bett legte und ihr die Schuhe auszog.
    „Ich habe schreckliche Kopfschmerzen!" klagte sie.
    „Du bist beschwipst", widersprach er, während er den Reißverschluss ihres Kleids hinunterzog. Dann streifte er es ihr ab und massierte ihre schmerzenden Schultern.
    „Du bist völlig verspannt. Ich hole dir Schmerztabletten."
    Hatte er doch nicht gehört, was sie zu Melina gesagt hatte?
    „Warum warst du so wütend auf mich?" flüsterte sie.
    „Du hast wie verrückt mit Patrick
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher