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Komm für mich: Erotischer Roman (German Edition)

Komm für mich: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Komm für mich: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Portia Da Costa
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göttlich – genau wie Nemesis schrieb.
    Ich atme in Schlucken. Meine Beine spannen sich an, ich schiebe meine Hacken über den Sand vor mir und bereite mich langsam auf das Unvermeidliche vor. Ich sehne mich verzweifelt nach einem Höhepunkt und beginne sogar ein wenig zu zittern. Doch dann höre ich zu meinem Entsetzen etwas, das ich noch nie hier gehört habe: Schritte, die über den Kiesweg immer näher kommen.
    Es gelingt mir gerade noch, die Hand unter meinem Rock hervorzuziehen und eine halbwegs normale Sitzhaltung einzunehmen, als eine nur allzu bekannte Gestalt in einem Tweedsakko, Jeans und Halbschuhen um die Ecke biegt. Es ist Professor Adonis, der mich fast dabei erwischt hätte, wie ich an mir rumspiele.
    »Oh, hi!«, begrüßt er mich etwas unsicher. Seine Augen zucken hinter der Brille, und er lächelt mich verlegen an. Dann spitzt er die Lippen und lässt sich neben mich auf die Bank fallen, sodass mir nichts anderes übrigbleibt, als ein wenig zur Seite zu rutschen. Er zwingt mir seine Gesellschaft geradezu auf.
    »Ich bin so froh, dass ich Sie gefunden habe, Gwendolynne. Ich möchte mich nämlich unbedingt für eben entschuldigen.« Er klopft sich mit seinen langen Fingern auf die Knie, als wäre er genauso von überschüssiger Energie erfüllt wie ich.
    Ich bin so verblüfft, dass es mir überaus schwerfällt, auch nur mit einem Wort auf seine Begrüßung zu reagieren. Aber was kann man schon sagen, wenn der Kopf immer noch tief im Land der Masturbation steckt?
    Mein neuer Sitznachbar scheint immer noch sehr verlegen zu sein. Er nimmt seine Brille ab, zieht ein großes, makellos sauberes Taschentuch hervor und fängt an, die Gläser mit fast manischer Inbrunst zu putzen.
    »Warum denn? Ich war es doch, die Sie über den Haufen gerannt hat.« Es gelingt mir erstaunlicherweise, die Worte verständlich auszusprechen, aber sie kommen immer noch abgehackter aus meinem Mund, als es mir lieb wäre.
    Er steckt das Taschentuch wieder ein und sieht immer noch geradezu lächerlich verlegen aus. Das ist schon recht ironisch, denn wenn man bedenkt, wie dicht er neben mir sitzt, sollte eigentlich ich diejenige sein, die nervös ist. Ganz sicher kann er den Saft an meinen Fingern riechen.
    »Nein, es war meine Schuld. Als ich unten am Boden hockte, habe ich auf Ihre Brüste gestarrt, und ich weiß, dass Sie es bemerkt haben. Bitte verzeihen Sie mir. Es war einfach unentschuldbar, Sie so anzustarren. »
    Ach, wie süß. Er ist nicht nur ein bildschöner Mann, sondern tatsächlich auch noch ein altmodischer Gentleman. Ich will gerade »null Problemo« oder so etwas sagen, als meine Aufmerksamkeit plötzlich von seiner gerunzelten Stirn und der Art, wie er sich die Brille abnimmt und müde seine Augen reibt, abgelenkt wird. Aus dem Nebel der sexuellen Lust wieder aufgetaucht, werde ich von einer anderen Stimmung ergriffen. Ich habe in der Bibliothek schon öfter beobachtet, wie er sich die Augen rieb – als ob sie übermüdet wären, oder als ob er Kopfschmerzen hätte. Und obwohl ich ihn kaum kenne, finde ich den Gedanken, dass er vielleicht leidet, einfach unerträglich. Jemand, der so hinreißend ist, sollte immer lächeln können.
    »Ist alles okay, Professor Brewster? Stimmt irgendwas nicht? Falls Sie Kopfschmerzen haben, ich habe Tabletten in meiner Handtasche.«
    »Nein, es ist nichts, danke. Ich bin einfach nur müde. Ich habe heute Morgen schon ganz früh im Hotel gearbeitet. Irgendwann dachte ich mir, ein Ortswechsel und ein anderes Licht würden mich ein bisschen munterer machen. Aber das hat leider nicht geklappt. Deshalb bin ich auch hierhergekommen, anstatt Sie in der Bibliothek abzupassen. Ich brauchte wirklich ein bisschen frische Luft.« Nach diesen Worten wird seine Stirn etwas glatter, und als er die Brille wieder aufgesetzt hat, sind auch seine Augen wieder klarer. »Bitte tun Sie mir einen Gefallen und nennen mich Daniel.«
    »Okay … Daniel.« Einen Moment lang wünsche ich mir, dass ich nicht gerade masturbiert hätte und wegen Nemesis nicht so außer mir wäre. Der gute Professor hat etwas ausgesprochen Liebes und Verwirrendes an sich, das mich auf eine gute, aber eben völlig andere Art und Weise erregt. Es ist wie bei den harmlosen, unschuldigen Schwärmereien, die ich als junges Mädchen hatte, noch bevor der Sex sein geiles Haupt erhob. Damals verlor ich mich oft in Tagträumereien, in denen ich Hand in Hand mit irgendeinem erhabenen, aber unerreichbaren Helden über Blumenwiesen
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