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Köpfe für Carlita

Köpfe für Carlita

Titel: Köpfe für Carlita
Autoren: Jason Dark
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beherrschte sie perfekt. Im Endeffekt kam es ihr nur darauf an, den anderen zu vernichten.
    Wie ein gezackter Schatten hob sich der Körper der Frau in der Dunkelheit ab.
    Sie atmete tief ein.
    Dann lachte sie schaurig auf.
    Einen Moment später – das Lachen lag noch als Echo in der Luft – sauste das Beil nach unten. Sie traf. Und sie schlug noch mal zu. So vollendete die Frau ihr blutiges Werk…
    ***
    Der Korb, der mit Silberpapier ausgelegt worden war, stand neben der Haustür, und er war nicht mehr leer. Als die Frau hineinschaute, da starrte sie gegen das bleiche Gesicht, das trotzdem zahlreiche Blutspritzer aufwies.
    Perez lebte nicht mehr. Sie hatte ihm den Kopf abgeschlagen und ihn in den Korb gelegt. Der Körper war bereits verschwunden. Bevor er durch den Schacht in Richtung Meer gefallen war, hatte Carlita noch den Autoschlüssel eingesteckt. Er war für sie wichtig, im Gegensatz zu diesem Torso, mit dem sie nichts anfangen konnte.
    Carlita Moreno trug zwar noch das schwarze Kleid, aber sie hatte sich einen dünnen, dunklen Mantel übergestreift und ihn auch zugeknöpft.
    Vom Korb mit dem makabren Inhalt wandte sie sich ab und ging dorthin, wo der Schlauch am Boden lag.
    Carlita rollte ihn auf. Dabei schaute sie zum Rand des Pools hin, wo die schreckliche Untat begangen worden war. Selbst in der Dunkelheit waren die Spuren nicht zu übersehen, wenn auch nicht so deutlich, denn das Blut verteilte sich in unterschiedlich großen Lachen und Spritzern auf den Fliesen. Mit dem Schlauch würde sie es wegspritzen. Am besten sofort.
    Sie drehte den Hahn auf, verstellte noch die Düse am unteren Ende des Schlauchs und schaute zu, wie das Wasser hervorspritzte. Zunächst fächerförmig, danach als kräftiger Strahl. Der Abfluß schluckte alles.
    Wieder ließ sich die Frau Zeit. Sie dachte an den Torso des Mannes. Er lag schon längst im Meer, wurde von den Wellen gepackt und weggetrieben. Irgendwo würde er dann an einem Strandstück auftauchen und die Polizei wieder vor ein Rätsel stellen. Schließlich war es nicht der erste kopflose Körper, der angetrieben wurde.
    Die Frau arbeitete zielsicher. Niemand störte sie. Einmal sah sie die Lichter eines Flugzeuges hoch über sich hinwegfliegen, und ihr Mund verzog sich zu einem bissigen Grinsen. Keiner der Passagiere konnte nach unten schauen und sie sehen. Sie war völlig allein und wurde auch nicht von den Nachbarn gestört.
    Lächelnd verrichtete sie auch den Rest und spritzte selbst das Mordinstrument ab.
    Ihr Gesicht sah aus wie der eigene Schatten. Die Augen leuchteten matt, und die Lippen hatten sich zu einem kalten Grinsen verzogen. Die Säuberung verrichtete sie fast automatisch, mit ihren Gedanken war Carlita ganz woanders. Schließlich konnte sie auf der Terrasse keinen Blutspritzer mehr entdecken und drehte das Wasser ab, rollte den Schlauch wieder zusammen und deponierte ihn an seinen Platz.
    Das Mordinstrument würde sie später noch wegschaffen. Andere Dinge waren jetzt wichtiger.
    Zurück auf der Terrasse, blieb sie neben dem Kopf stehen. Das starre Gesicht schaute sie noch immer an. Nicht ein Funken Mitleid durchströmte die Frau, die sich bückte und den linken Arm dabei ausstreckte. Die Finger umfaßten den Griff des Korbs. Sie hob ihn an. Er war durch den Kopf schwerer geworden, doch das störte sie wenig. Vor ihr lag eine sehr wichtige Aufgabe, denn die Welt des Bösen sollte ihr auch weiterhin gewogen bleiben…
    ***
    Ich war nach Spanien geflogen, in Barcelona gelandet und dort von dem Kollegen Salmas abgeholt worden, aber so recht war ich von diesem Auftrag nicht überzeugt, den mir Sir James aufs Auge aufgedrückt hatte.
    Er wiederum war von einem hohen Offizier der spanischen Polizei überredet worden, nachdem man sich auf einer Tagung getroffen hatte und die beiden Abende im Club ausklingen ließ.
    An der Costa Dorada gab es Probleme. In den letzten Monaten waren sechs kopflose Leichen an den Strand geschwemmt worden, aber die dazugehörigen Köpfe hatte man trotz intensiver Suche nicht gefunden.
    Die waren einfach verschwunden, und keiner der Kollegen war in der Lage, ein normales Motiv dahinter zu entdecken.
    Deshalb ging man schließlich davon aus, daß es sich bei den Torsi um Menschen handelte, die einem Ritualmörder in die Hände gefallen waren, oder um eine Person, die mit finsteren Mächten im Bunde stand.
    Mein ›Ruf‹ war mir bis Spanien vorangeeilt. Zudem hatte ich in diesem Land schon einige Fälle gelöst, und so hatte
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