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Köpfe für Carlita

Köpfe für Carlita

Titel: Köpfe für Carlita
Autoren: Jason Dark
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günstiger Entfernung neben mir wie auf dem Sprung. Ein Schlag reichte, dann war es vorbei.
    Half mir das Kreuz?
    Nein, nicht in diesem Fall. Sie war keine Dämonin, kein Mitglied aus dem Reich der Finsternis. Carlita war eine eiskalte Mörderin, nur ihre Motive waren schwarzmagischer und finsterer Natur, und es gab keine Mauer, die sie davon abhielt, mich zu köpfen.
    Ich schaute zwangsläufig nach unten. Dort sah ich den dunklen Boden zwischen meinen Füßen. Die Beretta lag irgendwo. Ich würde kaum mehr an sie herankommen, und ich sah auch den flackernden Widerschein des Kerzenlichts über den Untergrund huschen, als hätte mir der Teufel persönlich einen Höllengruß zugeschickt.
    Es begannen die Sekunden der Todesangst. Sie waren wie eine Klammer. Sie machten mich starr. Der Wille zum Überleben war weit zurückgedrängt worden, obwohl ich versuchte, diese verfluchte Angst zu überdecken. Ich wollte mich hier nicht einfach killen oder köpfen lassen.
    Nie hatte ich mich wehrlos in mein Schicksal ergeben, wenn ich nicht eben gefesselt war. Und das war ich auch jetzt nicht.
    Ich drehte den Kopf nach rechts.
    Carlita Moreno stand da und genoß ihren Triumph. Das war schon ihrer Haltung anzusehen, und in ihrem Gesichtsausdruck spiegelte es sich wider. So wie sie sahen Sieger oder Siegerinnen aus. Und sie hielt ihre Waffe jetzt mit beiden Händen fest, hatte das schwere Gerät hochgewuchtet, das nun über ihrem Kopf schwebte und wohl bald mit immenser Wucht nach unten sausen würde.
    Sie reckte sich noch höher.
    Und ich ließ mich fallen!
    Diesmal war ich schneller als sie, tauchte blitzartig zu Boden und wuchtete meinen Körper zugleich nach rechts. Jetzt kam mir zugute, daß sie so nahe bei mir stand, denn ich konnte mich gegen ihre Beine werfen und sie so aus dem Gleichgewicht bringen.
    Carlita Moreno taumelte zurück. Plötzlich hatte sie Schwierigkeiten mit ihrem Gleichgewicht. Sie schrammte mit der rechten Schulter an der Wand entlang, hatte jedoch keine Chance, sich schnell zu fangen, und mit einem zweiten Aufprall holte ich sie von den Beinen.
    Als Carlita kippte, stand ich auf.
    Ich hörte sie schreien. Haß und Wut waren unbeschreiblich. Aber sie hatte das verdammte Beil nicht losgelassen. Sie wälzte sich damit über den Boden, und ich sah, daß sie das Schwert in ihrem Gürtel dabei behinderte.
    Ich sprang auf sie zu. Ohne Waffe, denn die Beretta war irgendwo in eine dunkle Stelle gerutscht, wo ich sie erst suchen mußte. Die Zeit allerdings hatte ich nicht.
    Ich sah noch den leblosen Körper des Kollegen Sahnas, dann konzentrierte ich mich auf Carlita, der ich durch meinen Sprung schon sehr nahe gekommen war.
    Sie hatte sich wieder fangen und die Überraschung wegstecken können.
    Carlita hatte sich auf den Rücken gedreht und wuchtete sich jetzt in die Höhe.
    Das verdammte Beil schien mit ihren Händen verwachsen zu sein. Sie kam trotz der Schwere dieser Waffe in die Höhe. Dank übermenschlicher Kraft.
    In diesem Moment erwischte ich sie. Carlita war noch nicht dazu gekommen, das Beil nach vorn und damit in meine Richtung zu wuchten.
    Sie kämpfte noch mit sich selbst, und ihr Schrei wurde durch meinen Faustschlag auf ihren Mund unterdrückt.
    Carlita fiel zurück. Auch das große Killerbeil landete auf dem Boden und bildete im Moment keine Gefahr mehr. Ich war auf dem Körper der Frau gelandet. Das kalte Metall der Netzkette berührte auch meine Haut, und es war eigentlich die Chance für mich, Carlita den Rest zu geben und sie zu überwältigen.
    Nur hatte ich vergessen, in welch einem Zustand ich mich befand. Meine Bewegungen waren längst nicht rund. Hinzu kam der Streß der letzten Minuten, der mich im nachhinein noch lähmte, und ich hatte wirklich meine Schwierigkeiten, normal zu reagieren. Jede Bewegung kam mir langsam vor, eigentlich zu langsam, um etwas erreichen zu können, denn ich wollte diese verdammte Person haben.
    Sie wehrte sich unter mir. Sehr schnell sogar. Es schien ihr kaum etwas passiert zu sein, und ich ahnte, daß sie nicht aufgab. Es war nicht mal so günstig, daß ich auf Carlita lag, die sich gebärdete wie eine Katze.
    Ihre Hände waren schnell. Sie erschienen plötzlich dicht vor meinem Gesicht, und die Nägel waren wie kleine Messer, die blutige Furchen in meine Haut reißen sollten.
    Ich zuckte hoch und damit zurück.
    Darauf hatte Carlita gewartet. Durch die Veränderung meiner Haltung hatte sie mehr Bewegungsfreiheit bekommen, und sie rammte ihr linkes Knie, das
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