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Königin für eine Nacht?

Königin für eine Nacht?

Titel: Königin für eine Nacht?
Autoren: CHANTELLE SHAW
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vor.
    „Das habe ich auch nicht vor“, lautete die kalte Entgegnung.
    Jetzt wurde Kitty doch etwas mulmig zumute. „Ich kann das erklären, Nikos.“
    „Da bin ich aber gespannt“, lautete die wenig ermutigende Antwort. Mit wenigen Schritten war er bei ihr, umfasste ziemlich unsanft ihren Oberarm und bugsierte Kitty ohne zu zögern auf den Beifahrersitz. „Stavros habe ich weggeschickt, damit wir ungestört reden können.“
    Bis er um den Wagen herumgegangen war und hinter dem Steuer Platz genommen hatte, erschienen Kitty ihre heimlichen Unternehmungen längst nicht mehr so sinnvoll wie noch vor wenigen Minuten.
    „Wo bist du gewesen, und was hast du getan?“, fragte er eisig, während er den Motor startete und die schwere Limousine in den fließenden Verkehr einreihte. Als Kitty nicht antwortete, fluchte er unterdrückt, lenkte den Wagen in die nächste verfügbare Parkbucht und umfasste schmerzhaft ihr Handgelenk.
    „Autsch … du tust mir weh!“, empörte sie sich. „Lass mich erst wieder los, dann sage ich es dir.“
    „Ich will auf der Stelle eine Antwort von dir!“, forderte er unerbittlich, und Kitty spürte, wie sich ihre Augen mit Tränen füllten.
    „Ich weiß gar nicht, warum du dich aufführst wie ein wild gewordener Stier“, beschwerte sie sich. „Das tut weder mir noch dem Baby gut.“
    Augenblicklich lockerte er seinen eisernen Griff. „Du willst sagen, es gibt noch ein Baby …?“, flüsterte er zu Kittys Überraschung tonlos.
    „Aber natürlich!“, erwiderte sie erstaunt. „Warum sollte es anders sein?“
    „Sag du es mir, Kitty.“
    „Keine Ahnung, worauf du anspielst.“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich weiß, es war nicht richtig von mir, dir zu verheimlichen, dass ich bei Pater Tomaso im Jugendzentrum arbeite. Aber du bist ebenso dominant und uneinsichtig wie mein Vater, was eine adäquate Beschäftigung für eine Prinzessin betrifft. Ich bin einfach keine von diesen vornehmen Ladies, die sich darin gefallen, langweilige Charity-Events auf die Beine zu stellen und …“
    Sie brach ab, als ihr auffiel, wie fahl Nikos unter seiner gewohnten Bräune wirkte. Was hatte er eben bezüglich ihres Babys gesagt? Plötzlich war Kitty ganz seltsam zumute.
    „Denkst du etwa, ich hätte unser Kind …?“ Sie wagte es gar nicht auszusprechen, was sie sich langsam aus seiner übertriebenen Reaktion zusammenreimte.
    „Warum nicht?“, fragte er heiser. „Es ist genau das, was meine erste Frau getan hat.“
    „Aber … ich dachte …“
    Nikos lachte bitter. „Anfangs wollte ich es auch nicht glauben, aber als unsere Ehe drohte, in die Brüche zu gehen, hat Greta es mir voller Triumph entgegengeschleudert und sich noch über meine Fürsorge ihr gegenüber nach der angeblichen Fehlgeburt lustig gemacht.“
    „Oh, Nikos … wie furchtbar! Wo ist Greta jetzt?“
    „Vor zwei Jahren an einer Überdosis gestorben“, informierte Nikos seine Frau ohne sichtbare Regung.
    Kitty war so erschüttert über die schreckliche Geschichte, dass sie nicht wusste, was sie sagen oder wie sie ihren Mann trösten sollte.
    „Es … es tut mir so leid, dass ich dir unwissentlich so viel Kummer gemacht habe“, entschuldigte sie sich. „Aber ich fühlte mich so nutzlos und unausgelastet und …“
    „Du musst dich nicht bei mir entschuldigen, agapi mou “, unterbrach er sie heiser und zog sie in seine Arme. „Wenn, dann bin ich es, der Abbitte leisten muss. Ich hätte dir besser zuhören und dich ernster nehmen müssen. Und weißt du, was das Seltsamste dabei ist?“
    Als Kitty daraufhin ernsthaft den Kopf schüttelte, lachte er leise und küsste sie auf die Schläfe. „Ich habe dir doch erzählt, dass Larissa mir ihre Firma vermacht hat, die allerdings kurz vor dem Ruin stand. Daneben vererbte sie mir auch noch ihr Privatvermögen, das ich aber niemals angetastet, sondern in eine Stiftung habe einfließen lassen. Und jetzt darfst du raten, in welche.“
    Mit gerunzelter Stirn rückte sie ein Stück von ihm ab, um ihm in die Augen schauen zu können. „Woher soll ich das wissen?“, fragte sie irritiert.
    „Na, weil wir offensichtlich die gleichen Ideen verfolgen“, eröffnete er ihr mit zärtlichem Lächeln. „Pater Tomaso … das Jugendzentrum.“
    Seine Frau konnte kaum fassen, was sie da hörte.
    „Und weißt du, was noch besser ist?“ Wieder ein stummes Kopfschütteln. „Ich suche seit geraumer Zeit einen passenden Kandidaten, der den Vorsitz dieser Stiftung übernehmen könnte. Wäre das
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