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Königin für eine Nacht?

Königin für eine Nacht?

Titel: Königin für eine Nacht?
Autoren: CHANTELLE SHAW
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mit kaltem Gel bestrich.
    Trotzdem starrten Nikos und sie kurz darauf fasziniert auf den Bildschirm, wo inmitten einer undefinierbaren Anhäufung von Zellen ein kleiner dunkler Punkt regelmäßig pulsierte – das Herz ihres ungeborenen Kindes.
    Kitty spürte ihre Kehle ganz eng werden vor Zärtlichkeit für das winzige Wesen, das in ihr heranwuchs und vielleicht die wundervollen dunklen Augen und das widerspenstige schwarze Haar seines Vaters bekommen würde. Mit Tränen in den Augen wandte sie sich ihrem Mann zu und erschrak vor dem verletzlichen Ausdruck in seinen Augen, in dem Schmerz, Hoffnung und eine wilde Entschlossenheit miteinander stritten.
    „Nikos …“, murmelte sie betroffen und unterdrückte ein Aufstöhnen, weil er ihre Hand so fest umklammerte, dass ihr das Blut aus den Fingern wich.
    „Dieses Kind soll alles haben, worauf ich verzichten musste“, murmelte er heiser, und es klang wie ein Schwur.
    Kitty schluckte mühsam. „Aber ein Kind braucht mehr als materielle Dinge“, sagte sie leise. „Es braucht hauptsächlich Liebe. Und wir werden ihn oder sie lieben, nicht wahr, Nikos?“
    Als Antwort drückte er ihre Hand nur noch fester, doch Kitty entschlüpfte nicht der kleinste Schmerzenslaut …
    Nachdem sie unter tosendem Applaus das Podest mit dem Rednerpult verlassen hatte, erwartete Nikos seine Frau mit ausgestreckten Armen hinter der extra für diesen Abend errichteten Bühne.
    „Jetzt bist du sicher völlig erschöpft, agapi mou “, stellte er fast beschwörend fest. „Ich denke, angesichts deines Zustands wird jeder Verständnis dafür aufbringen, wenn ich dich ganz ohne Aufsehen gleich nach Hause schaffe.“
    „Niemals!“, protestierte sie gut gelaunt. „Erstens hat mir mein erster öffentlicher Auftritt in meiner neuen Heimat enormen Spaß gemacht, zweitens will ich um keinen Preis das köstliche Essen verpassen.“
    „Ich glaube, die exquisiten Kleinigkeiten, die Sotiri versprochen hat, für dich in unserer heimischen Küche zu zaubern, sind einer Schwangeren viel zuträglicher. Außerdem solltest du dir dringend eine kleine Ruhepause auf meinem einladend breiten Bett gönnen …“
    Jetzt lachte Kitty ehrlich amüsiert auf und gab ihrem Gatten einen kleinen Nasenstüber.
    „Du Nimmersatt! Du glaubst doch wohl nicht ernsthaft, dass ich auf derart offensichtliche Verführungsversuche hereinfalle?“, neckte sie ihn.
    „Schäm dich! Du denkst wohl immer nur an das eine!“, frotzelte Nikos grinsend zurück. „Dabei geht es mir allein um dein Wohlergehen … und natürlich das unseres Babys. Apropos …“
    Er machte ein geheimnisvolles Gesicht und zauberte hinter dem Rücken ein kleines Päckchen hervor.
    „Noch ein Geschenk?“, fragte Kitty. „Du verwöhnst mich viel zu sehr, Nikos.“
    „Diesmal ist es nicht für dich … oder nicht nur für dich …“, korrigierte er sich und küsste seine Frau zärtlich auf die einladend weichen Lippen, „… sondern in erster Linie für unseren Sohn oder unsere Tochter.“
    Neugierig betastete Kitty das flache Paket und schaute ihren Mann fragend an.
    „Es soll dich immer daran erinnern, wie sehr ich dich liebe, agapi mou , und wie sehr ich mich darauf freue, auch meinem Kind bald meine Liebe zeigen zu können.“
    Nikos liebte sie!
    Auch wenn Kitty es tief in ihrem Herzen längst gespürt hatte, bedeutete ihr dieses Geständnis sehr viel. Endlich waren alle Vorbehalte ausgeräumt, und der stolze Mann, der jetzt verlegen wie ein Schuljunge vor ihr stand, konnte seine Liebe zu ihr offen bekennen.
    Und er würde ihrem Kind der Vater sein, den er selbst nie hatte.
    Während sie das Geschenk auspackte, versuchte sie, ihre aufsteigenden Tränen wegzuklimpern, doch als sie dann eine Ausgabe ihres alten Kinderbuches Russische Märchen und Fabeln in den Händen hielt, das sie nach dem Brand im Palast für immer verloren glaubte, flossen sie ungehindert über ihre Wangen.
    „Aber wie …?“
    „Erinnerst du dich nicht mehr daran, dass du mir an deinem ersten Tag in Athen von diesem Buch erzählt hast?“, fragte Nikos weich. „Ich dachte, wenn du es so geliebt hast, diese Geschichten von deinem Vater vorgelesen zu bekommen, sollten wir unserem Kind das Gleiche gönnen, denkst du nicht?“
    „Aber … wie hast du es nur gefunden? Ich habe es selbst eine ganze Zeit lang vergeblich versucht aufzutreiben.“
    Nikos lächelte geheimnisvoll.
    „Um eine echte Prinzessin zu erringen, darf dem verliebten Prinzen keine Aufgabe zu schwierig oder
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